„Die Papa - Liste“ literarisch – amüsant
„Die Papa - Liste“ literarisch – amüsant
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77<br />
Michael Dudok de Wit<br />
„Vater und Tochter“<br />
Freies Geistesleben<br />
ISBN:<br />
978-3-7725-2238-3<br />
D: 12,50 €<br />
A: 12,50 €<br />
22,70 sFr<br />
Nach entsprechender<br />
Vorbereitung für Kinder<br />
ab 10 Jahre<br />
Leider vergriffen<br />
Restexemplare im<br />
Antiquariat<br />
Judith de Beer,<br />
Marion Goedelts<br />
„Yashas Vater“<br />
Sauerländer<br />
ISBN:<br />
978-3-7941-6029-7<br />
D: 10,90 €<br />
A: 11,30 €<br />
19,70 sFr<br />
ab 6 Jahre<br />
zum Vorlesen<br />
und ab ca. 8 Jahre<br />
zum Selberlesen<br />
Karen-Susan Fessel<br />
„Max in den Wolken“<br />
Oetinger<br />
ISBN:<br />
978-3-7891-3511-8<br />
D: 12,00 €, A: 12,40 €<br />
21,90 sFr<br />
ab 14 Jahren<br />
Ein Mädchen verabschiedet sich auf dem Deich von ihrem Vater, der in<br />
ein Boot steigt. Er kommt nie mehr zurück. Aus dem Kind wird ein junges<br />
Mädchen, eine verliebte Frau, eine Mutter von zwei Kindern und schließlich<br />
eine alte Frau, die alleine wieder am Meer in ein Boot steigt. Die letzten<br />
Bilder zeigen eine Verwandlung der alten Frau in ein junges Mädchen, das<br />
wieder auf den Vater trifft. „Eine Geschichte von Leben und Tod und allem,<br />
was dazwischen liegt“ schreibt der Verlag Freies Geistesleben dazu.<br />
Dieses Bilderbuch mutet einem viel zu: der Text ist kurz und knapp, die<br />
Bilder mal hell, mal dunkel in schönen braunen Sepiatönen. Der Evangelische<br />
Buchberater dazu: <strong>„Die</strong>ses Bilderbuch beeindruckt vor allem durch<br />
die Ästhetik seiner Illustrationen, aber es richtet sich mehr an den Erwachsenen,<br />
als an das Kind.“<br />
Geeignet für Familien, die sich mit anthroposophischem Gedankengut beschäftigen.<br />
Kinder sollten dieses Bilderbuch nur in Begleitung von Erwachsenen<br />
lesen und entsprechend vorbereitet sein. Sonst könnten bei Kindern<br />
<strong>–</strong> besonders bei Mädchen <strong>–</strong> Ängste ausgelöst werden, dass der Vater<br />
nach jeder Verabschiedung fortbleibt. CMS<br />
Personen: Vater und Tochter<br />
Themen: „Tod“, „Kreislauf des Lebens“<br />
Brief des fünfjährigen Yasha an seinen verstorbenen Vater: „Lieber Wieger,<br />
ich hab dich so lieb, aber du bist nicht da. Ich will dir viel erzählen. Gestern<br />
durfte ich auf dem Friedhof helfen. Zusammen mit Mama und Anne<br />
habe ich den Stein richtig hinlegen lassen: genau zwischen die Pflanzen.<br />
Ich durfte auch helfen, die Figur auf den Stein zu stellen. Anne hat eine Laterne<br />
für dich mitgenommen. Wir haben die Kerze in der Laterne zusammen<br />
angezündet. Der Wind kann sie nicht ausblasen. Dein Grab ist schön<br />
geworden. Mama macht Fotos davon. Dann sind wir zusammen ins Kino<br />
gegangen und haben Schokolade mit Sahne getrunken. Ich schreibe dir<br />
jetzt zwar, aber ich weiß nicht, ob du meine Nachricht bekommst. Tschüs,<br />
lieber Wieger, wir vermissen dich. Ich will nichts vergessen. Kuss von Yasha.“<br />
Geschrieben hat diesen Brief sicherlich die 12-jährige große Schwester<br />
oder die Mama. Damit endet eine kleine dreiteilige Erzählung über Sterben<br />
und Tod eines jungen Vaters: Erlebnisse mit dem Vater, sein plötzlicher<br />
Tod und die Beerdigung nach jüdischem Ritus; dann im dritten Teil die<br />
Trauerarbeit und die kindlichen Fragen nach dem Tod. Die Beziehung zum<br />
toten Vater endet nicht, auch wenn Yasha sich eine Zukunft mit einem<br />
neuen, lebenden Vater ausdenkt.<br />
In ihrer Rezension schreibt Simone Lambert für das ESELSOHR: „Wie in<br />
einem Protokoll beziehen sich die knappen, einfachen, beschreibenden<br />
Sätze auf Konkretes. Auch Gefühle werden allein als äußerlich wahrnehmbare<br />
Phänomene erfasst. Dabei wird ein zugewandter, aber distanzierter<br />
Erzählton durchgehalten, der der kindlichen Perspektive viel Raum lässt. <strong>–</strong><br />
Marion Goedelts feine, sehr reduzierte Zeichnungen sind kleine memento<br />
moris, wo sie flüchtige, vergängliche Momente festhalten...“<br />
Dieses beeindruckende, klare und ehrliche Buch leistet betroffenen Müttern<br />
und ähnlich alten Kindern eine wertvolle Lebenshilfe in vergleichbarer<br />
Situation meint CMS.<br />
Personen: verstorbener Vater, Mutter, 12-jährige Tochter, 5-jähriger Sohn<br />
Thema: „Verstorbener Vater“, „Trauerarbeit“, „Tod und Trauer“<br />
„Joppa, mein Vater, dieser undurchsichtige, coole Typ, dieser schräge,<br />
lustige Vogel, dieser jähzornige Ganove, Joppa, dem ich so ähnlich sehe,<br />
Joppa, mein Vater, ist tot.“ Mit diesem Satz aus dem ersten Kapitel ist eigentlich<br />
alles gesagt, was mir eine lange Lesenacht bescherte. Als Ich-<br />
Erzähler nimmt der 16-jährige Max seine Leser mit auf eine Zeitreise, um<br />
die Hintergründe seiner Familientragödie aufzudecken. Vor den Augen der<br />
beiden Kinder erschoß die Mutter seinen Vater. (mehr Informationen bei<br />
den Jugendbüchern, Kapitel 5).