Beteiligungsbericht 2021

Weitere wesentlichen Risiken ergeben sich aus Umweltbelangen. Sie machen es
erforderlich, dass die ASEAG schneller als geplant kostenintensive,
schadstoffreduzierende oder umweltpolitische Maßnahmen einzuleiten hat. Dabei
stehen aktuell nicht mehr Themen wie Umweltzone oder Dieselfahrverbote im
Vordergrund. Vielmehr sorgt die Clean Vehicles Richtlinie der EU und deren
Umsetzung in nationales Recht weiterhin für umweltpolitischen Druck, der die ASEAG
belastet. Demnach müssen zukünftig erhebliche Anteile der Fahrzeugbeschaffung E-
Busse oder Wasserstoffbusse (inkl. Brennstoffzelle) beinhalten. Hinzu kommt, dass
von der ASEAG als kommunales Unternehmen im Zuge der Umstellung auf saubere
Antriebstechnologien eine Vorreiterrolle in der Region erwartet wird. Dies spiegelt
sich beispielsweise im Grundsatzbeschluss des Mobilitätsausschusses der Stadt
Aachen zum Ende des Geschäftsjahres 2021 wider, der vorsieht, dass die ASEAG bei
Ersatzbeschaffungen zukünftig ausschließlich auf saubere Fahrzeuge zurückgreifen
soll. Bei der Finanzierung dieser Maßnahmen setzt die ASEAG weiterhin auf
Förderprogramme des Landes bzw. Bundes und auf die Co-Finanzierung durch die
Aufgabenträger als Besteller der Verkehrsleistungen.
Auch zukünftig bleibt ein wesentliches Risiko der ASEAG die Abhängigkeit von
Zuschüssen und Fördermitteln. Sie variieren je nach Ticketart, unterliegen in der Regel
keiner Dynamisierung und stehen häufig zur jährlichen Disposition an bei
Haushaltsplanungen, sodass damit stets die Notwendigkeit verbunden ist,
wegfallende oder stagnierende Zuschüsse durch andere geeignete finanzielle
Maßnahmen zu kompensieren. Die Verkehrsverbünde gehen derzeitig davon aus,
dass es aufgrund starker Gegenbewegungen unterschiedlichster Interessenvertreter
in NRW während dieser Legislaturperiode keinen erneuten Versuch zur Mittelkürzung
durch die Landesregierung geben wird.
Die E.V.A. nimmt im Konzern Querschnittsfunktionen in Form von Dienstleistungen
wahr und ist darüber hinaus eine geschäftsführende Holding sowie eine steuerliche
Organträgerin. Damit trägt sie sämtliche steuerliche Risiken aus den angeschlossenen
Organgesellschaften, die sich aus den Bewertungsunterschieden zwischen Handelsund
Steuerbilanz ergeben.
Für erkennbare Risiken aus Betriebsprüfungen wird durch Rückstellungsbildung
rechtzeitig vorgesorgt. Dennoch zeigen die Erfahrungen der letzten Jahre, dass
steuerliche Vorgänge zunehmend komplexer geworden sind, schwieriger zu
deklarieren sind und sich zuweilen stark von der wirtschaftlichen Beurteilung in der
Handelsbilanz entfernen können. Steuerliche Risiken im Zusammenhang mit
Steuergesetzänderungen sind allerdings aktuell nicht erkennbar.
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