Beteiligungsbericht 2021

Im Bereich der Fort- und Weiterbildung von Pflege- und Gesundheitsberufen stellen
wir fest, dass es – wie auch in 2020 – noch eine große Zurückhaltung bzgl. Teilnahme
gibt. Einerseits wirkt sich der Fachkräftemangel so aus, dass die Freistellung für
Bildung schwieriger geworden ist und zum anderen durch die Pandemie die direkten
Kontakte auch begrenzt werden sollen. Einzig die Weiterbildung in der Praxisanleitung
boomt. Durch das neue Pflegeberufegesetz und die neue Finanzierung gibt es einen
enormen Bedarf bei den Trägern der Praxis, entsprechende Praxisanleitungen ausund
fortzubilden. Onlineunterricht hat sich als Ergänzung zum Präsenzunterricht gut
etabliert, reine Online-Angebote erfreuen sich hingegen keiner großen Nachfrage.
Das heißt, zukünftig wird die hybride Unterrichtsform an Bedeutung gewinnen. Reine
Onlinekurse bleiben ein Nischenprodukt. Ein weiterer Trend zeigt sich mit der
deutlichen Zunahme an Inhousekursen. Viele Träger bevorzugen inzwischen, wenn
ihre Mitarbeitenden in der eigenen Einrichtung geschult werden.
Neben dem Fachkräftemangel in der Pflege entpuppt sich der Fachkräftemangel in
den Pflegeschulen als ein großes Problem. In den Pflegeschulen in NRW sind nahezu
50% der beschäftigten Lehrkräfte in Teilzeit beschäftigt. Aufgrund der komplexeren
Anforderungen an die Lehrkräfte fordert das Bundesgesetz eine Quote von 1:20. In
NRW wird dieser Paragraph während der Übergangsphase bis 2029 nicht umgesetzt.
Der derzeitige Mangel lässt dies aus Sicht des Landes nicht zu. Derzeit sind rund 320
Stellen für Lehrkräfte in NRW nicht besetzt. Auch im BZPG gelingt es nicht, die nötigen
Einstellungen vorzunehmen. Das Wachstum der Ausbildungsplätze gelingt schneller,
als der notwendige parallele Zuwachs an Lehrkräften. Hier müssen in den nächsten
Jahren die Anstrengungen intensiviert werden. In den nächsten Jahren gehen allein 10
Lehrkräfte im BZPG in den Ruhestand.
Geschäftsverlauf
Das Geschäftsjahr 2021 war zunächst organisatorisch geprägt von der Covid-
Pandemie, indem der Unterricht in der überwiegenden Zeit als Distanzunterricht
durchgeführt wurde. Viele Fortbildungen mussten mangels Anmeldungen abgesagt
werden. Die Aktivitäten des BZPG lagen im Wesentlichen darin, die Digitalisierung und
Sanierung des Bildungszentrums voranzubringen. Der Bedarf an Pflegekräften und
weiteren Mitarbeitenden in Gesundheitsberufen (z.B. OTA/ATA) ist unverändert hoch.
Der Ausbau von Ausbildungsplätzen wird weiterhin gefordert. Daher wurden in 2021
fünf Kurse in der Pflegefachausbildung, einer in der Gesundheits- und
Krankenpflegeassistenz und einer in der operationstechnischen/
anästhesietechnischen Assistenz begonnen. Aufgrund der rückläufigen
Schulabgängerzahlen war dies als Erfolg zu verzeichnen.
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