Schulversuchsbroschüre 2009/2010 - Referat für Schulversuche ...
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Methodisch-didaktische Aspekte:<br />
Die Altersheterogenität und die notwendige innere Differenzierung erfordern ein offenes<br />
Unterrichtskonzept.<br />
Dies beinhaltet:<br />
• individuelle Arbeitspläne und Arbeitsprogramme;<br />
• Materialien zum selbstständigen Bearbeiten von Lern inhalten;<br />
• entwicklungs- und interessensadäquate Sach- und Lerngruppen, die alters durch lässig sind;<br />
• gemeinsame Planungs- und Reflexionsrunden (z.B. Erzählkreise, Fach ge sprächs runden,<br />
Lesungen von Kindertexten, Präsentationen von Arbeits e r geb nis sen, Themen- oder<br />
Projektplanungen etc.) als Möglichkeiten zur eige nen Stand ort be stimmung und als<br />
Übungsfeld <strong>für</strong> demokratische Pro zesse. Die Lehrer Innen meinung bleibt nicht das einzige<br />
„Maß“. Die Aner kennung von Kindern durch Kinder hat einen be sonderen Stellenwert und<br />
wirkt auf einer Ebene, die Er wachsenen oft ver schlossen ist.<br />
Organisation:<br />
Die Mehrstufenklasse ist eine Lerngruppe, die auch strukturell ständig in Bewegung ist, da im<br />
Schuljahresrhythmus immer wieder einige Kinder die Gruppe verlassen bzw. neu dazukommen.<br />
Zu Beginn des Schuljahres stoßen nur wenige Kinder zu einer Gruppe dazu, die mit dem Tagesrhythmus<br />
und den Arbeitsweisen schon seit ein bis vier Jahren ver traut ist. Die Ein gliederung erfolgt<br />
leichter und fließender - Kinder, die drei oder vier Jahre älter sind, können Mentorenfunktionen<br />
übernehmen. Am Ende eines Schuljahres ver lassen auch nur wenige Kinder die Lerngruppe, sodass<br />
eine stabile „Kerngruppe“ er halten bleibt.<br />
Um den pädagogischen Intentionen des <strong>Schulversuche</strong>s gerecht zu werden ist der Ein satz eines der in<br />
Wien gängigen Rückmeldeverfahren (Verbale Beurteilung, Kommen tierte direkte Leistungsvorlage,<br />
Pensenbuch oder (Lernfortschritts doku menta tion) folge richtig.<br />
Verweildauer von SchülerInnen:<br />
Auch in der Mehrstufenklasse bleiben die SchülerInnen in der Regel <strong>für</strong> die Dauer der in Öster reich<br />
üblichen 4 Grundschuljahre. Eine kürzere Verweildauer als 4 Jahre ist unter sorgfältiger Abwägung<br />
aller <strong>für</strong> die Ent wicklung des betreffenden Kindes pädagogisch relevanter Gesichtspunkte sowie<br />
unter Be achtung der gesetzlichen Bestimmungen möglich. Eine längere Verweildauer eines<br />
Kindes als 4 Jahre ist dann sinnvoll, wenn zu erwarten ist, dass dies die Voraussetzungen <strong>für</strong> die<br />
Fortsetzung der schulischen Laufb ahn der Schülerin/des Schülers nach der Grundschule absehbar<br />
verbessert. Die Entscheidung über einen längeren Verbleib in der Grundschule kann von den Eltern<br />
bzw. Erziehungs be rechtigten oder von der Schule herbeigeführt werden. In diesem Zu sammenhang<br />
ist es not wendig, den Wechsel der Schulstufe (§ 17 Abs. 5 Schul unter richtsgesetz) wäh rend der<br />
ge samten Grundschulzeit zu ermöglichen. Anzu streben ist eine einver nehm liche Lösung. Darüber<br />
hinaus ist das Recht der Eltern, die freiwillige Wiederholung einer Schulstufe <strong>für</strong> ihr Kind zu<br />
beantragen, unangetastet. Die Entscheidung der Schulkonferenz über den Wechsel der Schulstufe<br />
wird den Eltern/ Er ziehungsberechtigten im Laufe des 2. Semesters des 4. Lernjahres spätes tens bis<br />
zur Noten konferenz zur Kenntnis gebracht. Dieser Entscheidung muss aller dings die nach weisliche<br />
Information der Eltern seitens der Schule zum Ende des zwei ten (Grund stufe I) und/oder zum Ende<br />
des dritten Lernjahres (3. Schulstufe) des Kin des vor aus gegangen sein, wenn aufgrund der bisherigen<br />
und vor aussichtlichen Ent wick lung des Kindes eine Verlängerung der Volksschulzeit sinnvoll bzw.<br />
nötig er scheint. Selbst ver ständlich sind zuvor alle Maßnahmen einer gezielten Förderung des<br />
betreffenden Kindes auszu schöpfen.<br />
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