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Schulversuchsbroschüre 2009/2010 - Referat für Schulversuche ...

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2.5 Alternative Beurteilungsformen<br />

2.5.1 Lernfortschrittsdokumentation<br />

Da die Gleichnamigkeit des ursprünglichen Schulversuchs „Bildungsdokumentation“ mit<br />

dem Bildungsdokumentationsgesetz zu Missverständnissen führt, wurde der Schul versuch in<br />

„Lernfortschrittsdokumentation“ umbenannt.<br />

Kategorie und Dauer:<br />

Schulversuch an Volksschulen nach § 78a des Schulunterrichtsgesetzes bis zur Über nahme ins<br />

Regelschulwesen.<br />

Motiv<br />

Ein wesentlicher Teil der Diskussion im Rahmen der OECD geht um Qualitäts ent wicklung und<br />

Qualitätssicherung. Studien wie TIMMS und PISA und die meist zu mindest national geführte<br />

Diskussion im Anschluss an die Ergebnisse belegen diese Ent wicklung.<br />

So werden in einigen Ländern der Europäischen Union modifizierte Steuerungs systeme er arbeitet,<br />

Lernfortschrittsdokumentationen erstellt, Methoden der Außen evaluation und der Selbstevaluation<br />

erörtert und implementiert und Grund kompe ten zen umrissen.<br />

Veränderungen wie sie im obigen Absatz beschrieben wurden, erfordern einerseits eine Foku ssierung<br />

auf Rahmenbedingungen, Lehr- und Lernformen, anderseits auch eine be wusste Auseinandersetzung<br />

mit der Selbstevaluation des Unterrichts auf der Basis von Lernfortschrittdokumentationen und der<br />

Lehrpläne als auch mit den Me thoden und der Dokumentation der individuellen Lernfortschritte<br />

des jeweiligen Schülers/der je weiligen Schülerin.<br />

Gleichzeitig ist es eine der Forderungen an modernen Unterricht, auch die SchülerInnen zur<br />

kritischen Reflexion ihres Könnens, ihrer Fertigkeiten zu erziehen. In der Fach sprache nennt man<br />

dies „Selbstgesteuertes Lernen“.<br />

„Selbstgesteuertes Lernen“ ist nach Knowles (KNOWLES 1980, p.18) ein Prozess, bei dem „... der<br />

Lerner – mit oder ohne Hilfe anderer – initiativ wird, um seine Lernbe dürfnisse festzustellen, seine<br />

Lernziele zu formulieren, menschliche und dingliche Ressourcen <strong>für</strong> das Lernen zu identifizieren,<br />

angemessene Lernstrategien zu wählen und zu realisieren und um die Lernergebnisse zu evaluieren“. 1<br />

In der Grundschule muss man freilich mit den der Altersstufe adäquaten be scheide neren<br />

Anforderungen an die Sache herangehen. Hier geht es im Wesentlichen darum, dass die<br />

GrundschülerInnen die Lehrplanziele kennen lernen und sukzessive zu einer Reflexion ihrer<br />

Leistungen „erzogen“ werden.<br />

Die Lernfortschrittsdokumentation ist eine Form alternativer Leistungsbeurteilung, die Ele -<br />

mente der Kommentierten Direkten Leistungsvorlage (Sammeln von aus ge wähl ten Arbeits -<br />

blättern, Zeichnungen, verfasste Texte, Hausübungen, etc.) mit Ele men ten des Pen sen buches (die<br />

Lernziele sind aber anders als im Pensenbuch Grob ziele) vereint. Diese Lern ziele sind zudem „in <strong>für</strong><br />

SchülerInnen verständlicher Form“ (Ich-Form) formuliert!<br />

Zielstellung:<br />

Der Schulversuch „Lernfortschrittsdokumentation“ ist vor allem im Zusammenhang mit folgenden<br />

Zielstellungen zu sehen:<br />

• Klare, übersichtliche Struktur im Hinblick auf Lehrplanziele vor dem Hintergrund der<br />

Lernfortschrittsdokumentationen<br />

• Lernzielformulierungen in Schülersprache (z. B. Ich kann fließend vorlesen). Dadurch<br />

1 KNOWLES, M. (1980), Self-directed learning, A guide for learners and teachers, 4th edition, Englewood Cliffs: Prentice Hall<br />

18

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