Schulversuchsbroschüre 2009/2010 - Referat für Schulversuche ...

V O R W O R T
Im laufenden Schuljahr haben die Wiener Pflichtschulen die Initiative der Senkung der Klassenschüler/
innen-Höchstzahl flächendeckend abgeschlossen, sodass es ab dem kommenden Schuljahr im
Bereich der öffentlichen Schulen nur mehr Klassen mit höchstens 25 Schüler/innen geben wird.
Diese Maßnahme ist zwar äußerst positiv, aber isoliert durchgeführt kann sie zur Optimierung der
Qualität im Unterricht nur günstige Voraussetzungen schaffen. Der Stadtschulrat für Wien ist daher
auch im laufenden Schuljahr sehr zielorientiert dabei, Qualitätskriterien an den Wiener Schulen
weiter zu intensivieren. Die Akzeptanz leistungsheterogener Lern gruppen/Klassen, Maß nahmen zur
Individuali sierung und Differenzierung, schülerInnen zentrierte und partizi pative Unterrichtsformen,
indi viduelle Rückmelde ver fahren im Rahmen der Leistungs beurteilung, gezielte Förder maßnahmen
und die Be wältigung der Transition (Nahtstelle) zwischen frühkind päda gogischen Einrichtungen
und der Grund schule sowie zwischen der Grundschule und Schulen der Sekundar stufe I stehen
dabei weiter im Vordergrund.
Initiativen in Form von Schulversuchen und Schulentwicklungs vorhaben an Wiener
Pflichtschulstandorten der letzten Jahre waren in dieser Hinsicht richtungs weisend und
beispielgebend.
Im Bereich der Grundschule wurden im heurigen Schuljahr an zahlreichen Volksschulen die bereits
bewährten und lange erprobten Schulversuche und Projekte im Bereich altersheterogener Lerngruppen,
vorrangig die Wiener Reformpädagogische Mehrstufenklasse, fortgeführt. Auch alternative
Formen der Leistungs beurteilung finden in der Volks schule, vorrangig im Schuleingangsbereich, bei
Pädagoginnen und Pädagogen so wie Erziehungsberechtigenten große Akzeptanz.
Im Bereich der Sekundarstufe I werden an den Standorten der Kooperativen Mittel schule
Schulversuche auslaufend bzw. Autonomieprojekte unter den Bedingungen des ver gange -
nen Schuljahres weiter geführt, wobei sich alle Standorte zu Schulent wick lungs maß nahmen zur
Qualitätssicherung und Qualitätssteigerung sowie einer additiv zur Ziffern beurteilung gewählten
Form der individuellen Rückmelde verfahren ver pflichtet haben.
An einzelnen Standorten der Kooperativen Mittelschule werden darüber hinaus stand ort spezifische
Schulversuche im Bereich altersheterogener Lerngruppen, der Fremd sprachen, der europäischen
Dimension und des Globalen Lernens durch geführt.
In einigen Wiener Regionen werden außerdem langjährig bewährte Projekte und Schul versuche zur
Stundentafel fortgeführt bzw. neu installiert.
Besonders erwähnenswert ist der Schulversuch „Wiener Mittelschule“, der an Pflichtschulstandorten
und an Standorten der allgemein bildenden höheren Schule erstmals erfolgreich durchgeführt wird.
Das Projekt „Inklusive Pädagogik“ hat sich auch im heurigen Schuljahr als „Netz-Werk-Stätte“
bewährt. So konnten wieder neue Kolleginnen/Kollegen und Insti tutionen ge wonnen werden, die
die Idee einer Schule bzw. einer Gesellschaft ohne Aus schluss mittragen und verbreiten wollen.
Die Verbesserung der Schulqualität ist auch ein zentrales Anliegen der Wiener all ge meinbildenden
höheren Schulen.
Die Schulversuche zur Modularisierung der AHS-Oberstufe dienen vorrangig der Er reichung
pädagogischer Ziele in einer unterstützenden Organisationsform. Den Schüler innen und Schülern
wird eine individuelle Schwerpunktsetzung entsprechend ihrer Inter essen slage ermöglicht. Die
Eigenständigkeit und Eigenverantwortlichkeit in Be zug auf Ent scheidungen, die den weiteren
Bildungsweg wesentlich beeinflussen, wird gefördert. Es werden verschiedene Modellvarianten
erprobt.
In der Unterstufe findet seit einigen Jahren eine ver mehrte Ko operation mit den Pflicht schulen im
Projekt „Kooperative Mittelschule“ statt.
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