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Schulversuchsbroschüre 2009/2010 - Referat für Schulversuche ...

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7.10.3 Alt-Griechisch als 3. Fremdsprache nach Französisch ab der 3.Klasse (Oberstufe)<br />

• In unserem Schulsystem, im Besonderen im Bereich der AHS, hat sich in den letzten Jahrzehnten<br />

die Tendenz, den Interessen bzw. Begabungen der ein zelnen Schüler Innen durch<br />

Schaffung von mehr Wahlmöglichkeiten innerhalb eines Schultyps Rech nung zu tragen,<br />

verstärkt. Es ist anzunehmen, dass dieser Pro zess der Individualisierung auch die künftige<br />

Entwicklung unseres Schul wesens (je nach Maßgabe unserer Bildungsressourcen) nicht<br />

un wesent lich mit be stimmen wird. Eine gewisse Mobilität innerhalb der „huma nis tischen<br />

Schiene“ ist somit als Ausfluss einer solchen Entwicklung zu sehen.<br />

• Mit der Möglichkeit <strong>für</strong> die SchülerInnen, „Französisch statt Latein in der 3. Klasse“ zu<br />

wählen (mit der Konsequenz, dass die an diesem Schulversuch teilnehmenden Schüler erst<br />

in der 5. Klasse mit Latein beginnen können) ist es am Schulstandort insofern zu einem<br />

Ein bruch im humanisti schen Segment gekommen, als seit diesem Zeitpunkt weni ger<br />

SchülerInnen den traditio nellen Bildungsweg (3. Klasse Latein, 5. Klasse Fran zösisch oder<br />

Griechisch) gehen, was auch zu einer Reduzierung der Zahl der potentiellen „Griechischkandi<br />

daten“ ge führt hat. Der Schulversuch „Grie chisch statt Latein in der 5. Klasse <strong>für</strong><br />

Schüler, die seit der dritten Klasse Französisch lernen“ ist in diesem Zusammen hang auch<br />

als ein Be mühen zu sehen, die mehr als 100-jährige Tradition des Griechisch unterrichtes<br />

an der Schule am Leben zu er halten bzw. neu zu beleben.<br />

• Ein besonderes Gewicht ist selbstverständlich auch den individuellen Wünschen der an<br />

dieser Innovation teilhabenden Schüler beizumessen: Diese wollen einer seits in den<br />

Genuss einer gründlicheren Ausbildung in der zweiten lebenden Fremd sprache kom men,<br />

andererseits innerhalb der klassischen Sprachen eine Wahl möglichkeit haben. Wenn im<br />

Rahmen deren SchülerInnen zugunsten des Faches Griechisch auf ein Latinum, welches<br />

schließlich die Vor aussetzung <strong>für</strong> zahl reiche akademische Stu dien darstellt, verzichten, so<br />

lässt sich dies nur mit einem ganz besonderen Interesse <strong>für</strong> die erstgenannte der beiden<br />

antiken Sprachen erklären! In Gesprächen mit mir er klärten beide an dem Schulversuch teil -<br />

nehmenden Schüler, dass sie sich eher vor stellen kön nen, später ein Latinum nach zuholen<br />

als ein Graecum, und dass ihre be sondere Entscheidung auch darin gründe, dass sie die<br />

griechische <strong>für</strong> die ur sprünglichere, der Quelle europäischen Geisteslebens näherstehende<br />

Sprache hiel ten und ihrem Da<strong>für</strong> halten nach die Römer bei aller Originalität in der antiken<br />

Kultur eher die Rolle der Rezipienten bzw. Tradenten spielen würden.<br />

• Sieht man von einigen stundenplantechnischen Modifikationen ab, verursacht der Schul -<br />

versuch „Griechisch statt Latein in der 5. Klasse <strong>für</strong> Schüler, die ab der 3. Klasse Französisch<br />

lernen“ keinerlei organisatorischen Aufwand.<br />

• Auch der Griechischlehrplan muss <strong>für</strong> die Realisierung dieses <strong>Schulversuche</strong>s keiner lei<br />

Veränderung erfahren. Erforderlich ist allerdings ein besonderes Enga ge ment seitens der<br />

Lehrkraft, wenn es darum geht, den Französisch schülern da bei zu helfen, gewisse Defizite<br />

in der Beherrschung der von den Latein schülern be reits erlernten) grammatikalischen<br />

Terminologie und gewisser im Lateinischen selbst verständlicher Konstruktionen (A.C.I.)<br />

abzubauen. Nach der bisherigen Er fahrung stellt dies aber bei <strong>für</strong> das Fach Griechisch so<br />

gut moti vierten Schülern kein erhebliches Problem dar.<br />

Standort:<br />

GRg 1130 Fichtnergasse 15<br />

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