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Deutsche Wasserhistorische Gesellschaft e. V. - DWhG

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Der Landgraf-Carl-Kanal war nächster<br />

Tagespunkt. In Stammen konnten wir<br />

das Resultat der Arbeit von 1.500 land-<br />

gräflichen Soldaten ansehen, welche u.a.<br />

den Kanal zwischen Stammen und<br />

Hümme bis 1723 errichteten. Dieser<br />

blieb nur bis 1729 in Betrieb. In Trendel-<br />

burg, kurz unterhalb der Einmündung<br />

des eigentlichen Kanals in die Diemel,<br />

wurde die alte Schleuse besichtigt. An<br />

diesem Punkt des Kanals handelt es sich<br />

eigentlich um die ehemals schiffbar ge-<br />

machte Diemel. Der gesamte Abschnitt<br />

von Hümme bis Bad Karlshafen wird<br />

allerdings als Landgraf-Carl-Kanal be-<br />

zeichnet. Dieser von Landgraf Carl von<br />

Hessen-Kassel geplante Kanal sollte nach<br />

seinen Plänen Weser und Rhein ver-<br />

binden. Die Schleuse in Trendelburg<br />

wurde errichtet, um das Mühlenwehr,<br />

welches damals drei Mühlen mit Wasser<br />

Schleuse des Landgraf-Carl-Kanals bei Tren-<br />

delburg.<br />

Iranian-German Excursion on Water History<br />

Kassel, Gemany, August 2009<br />

versorgte, zu überwinden. Die Schleuse<br />

hatte eine nutzbare Länge von 24,6 m<br />

sowie eine Breite von 3,45 m und war<br />

vermutlich mit Stemmtoren ausgerüstet.<br />

Etwas flussaufwärts konnten noch ein<br />

Streichwehr und ein Wehr mit vier<br />

Schützen besichtigen werden. Diese<br />

Wehre schlagen Wasser von der Diemel<br />

für den Trendelburger Mühlgraben ab.<br />

Dazu kam in den letzten Jahren noch<br />

eine Fischtreppe, um die Durchgängig-<br />

keit zu gewährleisten.<br />

In Bad Karlshafen mündet die Diemel in<br />

die Weser. In diesem Ort gab es ehemals<br />

einen florierenden Handelspunkt. Man<br />

konnte von der Diemel über den dortigen<br />

Mühlgraben direkt in die Innenstadt ge-<br />

langen, wo ein großer Umschlagplatz<br />

vorhanden war. Im noch existierenden<br />

ehemaligen Pack- und Lagerhaus be-<br />

findet sich heute das Rathaus. Von<br />

dieser historischen innerstädtischen<br />

Hafenanlage gelangten die Schiffe über<br />

eine weitere Schleuse in die Weser.<br />

Gleich in der Nähe dieses Punktes steht<br />

seit 1901 das Pegelhaus, an welchem die<br />

letzten großen Fluten markiert wurden.<br />

Zum Abschluss des Tages fuhren wir in<br />

die „Drei-Flüsse-Stadt“ Hann. Münden.<br />

Auf dem Weg in die Innenstadt konnten<br />

beim Überqueren der Fulda ein<br />

Streichwehr, eine Wasserkraftanlage und<br />

eine später hinzugefügte Fischtreppe<br />

betrachtet werden. Es sind noch viele<br />

weitere Wasserbauanlagen (wie z. B.<br />

Schleusen und Wehre) vorhanden, da<br />

sich unterhalb der Stadt die Flüsse Fulda<br />

und Werra zur Weser vereinigen. In der<br />

Innenstadt beeindruckten die maleri-<br />

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