Deutsche Wasserhistorische Gesellschaft e. V. - DWhG
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Veröffentlichungen, die im Zusammenhang mit den<br />
Vortragsthemen der 19. <strong>DWhG</strong>‐Fachtagung vom 9. ‐<br />
12. September 2010 in Mölln/Schleswig‐Holstein<br />
stehen:<br />
‐ Packheiser, Michael (Herausgeber): Die Zukunft liegt<br />
auf dem Wasser – 100 Jahre Elbe‐Lübeck‐Kanal, 141<br />
Seiten, zahlreiche Schwarz‐Weiß‐ und Farbbilder,<br />
Karten, Zeichnungen; Kataloge der Museen in<br />
Schleswig‐Holstein, Nr. 54, Steintor‐Verlag Lübeck<br />
GmbH, ISBN 3‐9801506‐6‐6, fester Einband, 2000<br />
‐ Uhlemann, Hans‐Joachim: Zwischen Elbe und<br />
Ostsee – Zur Entstehung der Schleswig‐Holsteinischen<br />
und Mecklenburg‐Vorpommerschen Wasserstraßen,<br />
184 Seiten, 160 Abb., ISBN 3‐88412‐343‐2, 1. Auflage,<br />
2000, DSV‐Verlag, 22309 Hamburg, fester Einband mit<br />
Schutzumschlag, darin der Abschnitt: „Die<br />
Salzfahrten“, Seite 76‐112, Bezug zum sehr günstigen<br />
Mitgliederpreis: 9,‐ € durch die <strong>DWhG</strong>‐Geschäftsstelle<br />
● Spezialthema: Wasserversorgung von<br />
Burgen<br />
Über die Wasserversorgung von Burgen sind folgende<br />
Veröffentlichungen erschienen:<br />
‐ Gleue, Dr. Axel W.: Wie kam das Wasser auf die<br />
Burg? Vom Brunnenbau auf Höhenburgen und<br />
Bergvesten; 287 Seiten, 155 Schwarz‐Weiß‐<br />
Abbildungen (historische Ansichten, Grundrisse,<br />
Schnitte, Diagramme und Zeichnungen), 5 Tabellen,<br />
127 Literaturangaben, darunter 8 des Verfassers, 1.<br />
Auflage 2008, Verlag Schell & Steiner GmbH, 93055<br />
Regensburg, ISBN 978‐3‐7954‐2085‐7, Format: 17,4 x<br />
24,6 cm, fester Einband, Preis: 24,90 €<br />
Brunnen bildeten neben Zisternen auf Burgen des<br />
Mittelalters und Bergvesten bis ins 17. Jahrhundert<br />
einen wesentlichen Bestand der Wasserversorgung.<br />
Sie stellt die Grundvoraussetzung für das Leben der<br />
Bewohner dar. Trotz ihrer Bedeutung und häufig<br />
wegen der exponierten Anordnung und des<br />
Untergrundes der Burgen gehörte die extrem<br />
schwierige und aufwändige Sicherstellung der<br />
Wasserversorgung lange zu den weniger erforschten<br />
Gebieten. So wird noch in der 2001 erschienenen, als<br />
verbesserter und erweiteter Nachdruck der 1912 von<br />
Otto Piper in 3. Auflage herausgegebenen<br />
„Burgenkunde – Bauwesen und Geschichte der<br />
Mitteilungen Nr. 15, Seite 81 von 94<br />
Burgen“ mit einem Umfang von insgesamt 711 Seiten<br />
deren Wasserversorgung auf lediglich acht Seiten<br />
beschrieben. Die aufgrund umfangreicher<br />
einschlägiger Untersuchungen von einem Fachmann<br />
und ausgewiesenen Burgenkenner vorgelegte aktuelle<br />
Veröffentlichung leistet einen wichtigen Beitrag zu<br />
diesem Spezialgebiet. Der Verfasser beschäftigt sich<br />
zunächst im ersten Teil des Werkes mit den<br />
Grundlagen, dem lebensnotwendigen Bedarf an<br />
Wasser für Mensch und Tier, an Brauch‐ und<br />
Feuerlöschwasser auf Burgen, der Wassergewinnung<br />
aus Schachtbrunnen, der Sammlung von<br />
Niederschlägen in Zisternen, der Zuleitung und dem<br />
Transport von Oberflächenwasser aus erschließbaren<br />
Fließgewässern und Quellen. Er weist dabei auf die<br />
sich ab etwa Ende des 15. Jahrhunderts ergebende<br />
völlig neue Situation hin, als infolge des Wandels der<br />
Waffentechnik die Burg ihre klassische Aufgabe als<br />
Wehrbau sowie Zufluchtstätte verlor und ihre weitere<br />
Nutzung als Wohnstätte oder Bergveste häufig nach<br />
Umbau und Erweiterung weit höhere Anforderungen<br />
auch an die Wasserversorgung stellte. Von den durch<br />
ihn erfassten 49 Burgbrunnen mit Tiefen von 60 m bis<br />
nahezu 200 m sind nach derzeitigem Erkenntnisstand<br />
nur 12 vor Ende des 15. Jahrhunderts errichtet<br />
worden. Der Schwerpunkt der tief angelegten und<br />
noch weiter vertieften Brunnen hat im 16./17.<br />
Jahrhundert gelegen. Auf Bergvesten wurden ab dem<br />
16. Jahrhundert vermehrt aufwändige und teilweise<br />
stark unterhaltungsintensive Wasserleitungen und<br />
Wasserkünste zur Wasserhebung gebaut.<br />
Im zweiten Teil des Buches werden anhand von Bei‐<br />
spielen die Wahl der Brunnenstandorte, die Methoden<br />
des Abteufens und der Auskleidung der Brunnen‐<br />
schächte, die dabei verwendeten Werkzeuge, Geräte<br />
und Hebezeuge, die Bewetterung, Wasserhaltung und<br />
Wasserfassung, weiterhin die Wasserförderung bis zu<br />
den Bau‐, Reparatur‐ und Betriebskosten geschildert.<br />
Der dritte, umfangreichste Teil der Veröffentlichung ist<br />
der Darstellung von 16 ausgewählten Beispielen für<br />
die Wasserversorgung von Burgen in Baden‐<br />
Württemberg, Bayern, Hessen, Sachsen, Sachsen‐<br />
Anhalt und der Stadtburg des Papstes, Orvieto<br />
nordwestlich von Rom, gewidmet. In dieser Burg<br />
wurde einmalig eine ursprünglich städtebauliche Idee<br />
Leonardo da Vincis zur Nutzung einer außerhalb vom<br />
Umfang des Brunnenschachtes in das umgebende<br />
Gestein geschlagenen doppelläufigen Wendeltreppe