Deutsche Wasserhistorische Gesellschaft e. V. - DWhG
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mit dem benötigten Wasser. Später, insbesondere in<br />
der römischen Zeit, leitete man Quellwasser von<br />
außerhalb durch Rohrleitungen in Tunnelbauten in<br />
die Stadt. Abschließend stellte Dr. Tsvika Tsuk, Tel<br />
Aviv, “die Entwicklung römischer Wasser‐<br />
versorgungssysteme bis zum Mittelalter am Beispiel<br />
der Römischen Provinz Palästina” vor. Im Einzelnen<br />
berichtete er über die Freispiegelleitung und den<br />
Aquädukt von Akko sowie über die Aquädukte von<br />
Caesarea Maritima und Jerusalem.<br />
Im zweiten Vortragsblock “Rom und Italien” stand<br />
zunächst die “Wasserkultur der Villa Hadriana” im<br />
Vordergrund. Dr. Christoph Ohlig, Wesel, berichtete<br />
über Ergebnisse mehrerer Kampagnen in den Jahren<br />
2003 bis 2006, die in Band 8 der Schriften der <strong>DWhG</strong><br />
veröffentlicht worden sind. Dr. Ohlig erläuterte<br />
einerseits die Herkunft des Wassers und stellte<br />
andererseits als herausragendes Bauwerk das<br />
Serapeum vor. Im zweiten Beitrag “Römische<br />
Elemente der Hydrotechnik – Grundlage der<br />
Wasserversorgung der Neuzeit” schlug Prof. Dr.<br />
Henning Fahlbusch einen Bogen von den griechischen<br />
Stadtstaaten bis zu ausgefeilten technischen Anlagen<br />
der Wasserversorgung römischer Städte.<br />
Bild 4: Bummel durch die Altstadt<br />
Mitteilungen Nr. 15, Seite 15 von 94<br />
Bild 5: Haus und Museum von El Greco<br />
Nach einer ausgedehnten Mittagspause, die von den<br />
Teilnehmern auch zu einem ersten Bummel durch die<br />
Altstadt (Bilder 4 bis 7) genutzt wurde, war der dritte<br />
Vortragsblock der iberischen Halbinsel vorbehalten.<br />
Fernando Aranda, Mérida, betrachtete zunächst die<br />
“Städtische Wasserwirtschaft in römischer Zeit” an<br />
den Beispielen von Mérida und Toledo. Ausführlich<br />
ging er auf die hydraulischen Randbedingungen ein.<br />
Anschliessend dokumentierte Dr. Almudena Orejas,<br />
Madrid, den öffentlichen Charakter der “Ländlichen<br />
Wasserwirtschaft in römischer Zeit” an Hand von<br />
Verordnungen und Gesetzen. Ein weiterer<br />
Schwerpunkt war die Nutzung des Wassers im<br />
Bergbau, wie in den Goldminen von Las Médulas in<br />
der spanischen Provinz Léon. Im dritten Beitrag<br />
belegten Dr. Juan Murillo und Dr. Alberto León,<br />
Córdoba, die “Kontinuität in der Wasserwirtschaft<br />
Córdobas von römischer bis in islamische Zeit” an<br />
zahlreichen Beispielen hydraulischer Anlagen, wie z.B.<br />
Quanaten, Schöpfrädern oder Zisternen. Dr.‐Ing. Felix<br />
Arnold, Madrid, stellte in seinem Vortrag “Architektur<br />
und Wasser ‐ Zu ihrem Bedeutungswandel in den<br />
Landsitzen römischer und islamischer Zeit im Umland<br />
von Córdoba” die ländliche Kalifen‐Residenz Al‐<br />
Rumaniya bei Córdoba mit ihren wasser‐<br />
wirtschaftlichen Anlagen vor. Diese dienten nicht nur<br />
der Repräsentation, sondern verbesserten zugleich<br />
das Wohnklima, wie Kai Wellbrock, Lübeck, im letzten<br />
Beitrag des Tages “Wasserspiele und Zierbrunnen –<br />
die Beeinflussung des Mikroklimas durch<br />
hydrotechnische Elemente nicht nur in römischer Zeit”<br />
aufzeigte.