Deutsche Wasserhistorische Gesellschaft e. V. - DWhG
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► Interessante Bauwerke und Aus‐<br />
grabungen<br />
Es folgen Hinweise zu einige interessanten Bauwerken<br />
und Ausgrabungen mit (wasser‐)historischem Bezug:<br />
● Neue Rheinbrücke bei Wesel am<br />
Niederrhein<br />
Am 30.11.2009 wurde eine vierspurige<br />
Schrägseilbrücke von rund 770 m Länge und einem<br />
Pylon von 130 m Höhe als Kernstück des<br />
Gesamtprojektes „Ortsumgehung Wesel Bundesstraße<br />
58“ zwischen dem linksrheinischen Stadtteil Büderich<br />
und der Kernstadt Wesel am Niederrhein mit einem<br />
Kostenaufwand von rund 74 Mio. Euro in Betrieb<br />
genommen. Die „Niederrheinbrücke“ ersetzt als<br />
drittgrößte Schrägseilbrücke Deutschlands das<br />
bisherige Dauerprovisorium einer Behelfsbrücke aus<br />
dem Jahr 1953 für das im 2. Weltkrieg zerstörte<br />
Bauwerk.<br />
● Pfahlfundamente römischer Kaimauer<br />
freigelegt<br />
Bei Ausgrabungen vor dem Bau der Nord‐Süd‐<br />
Stadtbahn haben Kölner Archäologen Ende des Jahres<br />
2005 etwa 100 Holzpfähle der ehemaligen Kaimauer<br />
des römischen Hafens freigelegt. Ein Teil der<br />
geborgenen Holzpfähle werden im Römisch‐<br />
Germanischen Zentralmuseum (RGZM) in Mainz mit<br />
einem zeitaufwändigen Trocknungsverfahren und<br />
Zugabe eines Kunstharzes konserviert (Aus dem Rhein‐<br />
Sieg‐Anzeiger vom 25.9.2010).<br />
● Römische Mühle aus der Zeit um Christi<br />
Geburt<br />
Am Tag der Archäologie, 26. August 2009, präsentierte<br />
der Leiter der Ausgrabungen des Rheinischen Amtes<br />
für Denkmalpflege im Tal der Inde/Kreis Düren –<br />
Regierungsbezirk Köln bei der Freilegung einer<br />
Siedlung aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. die bisher<br />
älteste römische Wassermühle nördlich der Alpen. Der<br />
Fund besteht aus 2 hölzernen Achslagern,<br />
schaufelähnlichen Gegenständen und Mahlsteinen<br />
Mitteilungen Nr. 15, Seite 86 von 94<br />
von Getreide und Ölfrüchten. Die zeitliche Datierung<br />
gelang durch Beifunde in Form von Gewandfibeln.<br />
● Schiffswrack in Düsseldorf‐Kaiserswerth<br />
Im Festungsgraben der 1702 im Spanischen<br />
Erbfolgekrieg gesprengten Festung Düsseldorf‐<br />
Kaiserswerth wurde ein ca. 300 Jahre altes<br />
Schiffswrack entdeckt. Das ca. 18 m lange und 3 m<br />
breite Plattbodenschiff soll in Schleswig näher<br />
untersucht sowie konserviert werden. In etwa 4<br />
Jahren soll dann das konservierte Schiffswrack wieder<br />
in die Landeshauptstadt Nordrhein‐Westfalens<br />
zurückkehren (aus: Kölner Stadt‐Anzeiger vom<br />
29./30.8.2009).<br />
● Neuer Staudamm in Ostanatolien<br />
Im Tal des Tigris in Südostanatolien soll mit dem Bau<br />
des 135 m hohen und 2 km langen Ilisu‐Staudammes<br />
begonnen werden. Aus dem künftigen Stauseeraum<br />
sind etwa 50.000 Menschen umzusiedeln und es wird<br />
die antike Stadt Hasankeyf verschwinden. Das<br />
Vorhaben ist deshalb sehr umstritten. Wegen<br />
unerfüllter Auflagen zur sozialverträglichen<br />
Umsiedlung der Bevölkerung und zum Schutz von<br />
Kulturdenkmälern haben sich die Bundesrepublik<br />
Deutschland, Österreich und die Schweiz aus dem<br />
mehr als 1 Mrd. Euro teuren Bauvorhaben<br />
zurückgezogen. Nach Mitteilung der türkischen<br />
Regierung wollen anstelle der Kreditgarantien der drei<br />
westeuropäischen Staaten drei türkische Banken das<br />
Vorhaben finanzieren. Das Vorhaben ist zu einem<br />
Prestigeprojekt der türkischen Regierung geworden.<br />
(Nach einem Bericht aus dem Bonner General‐<br />
Anzeiger vom 17. März 2010)<br />
● Start des Bahnprojektes Stuttgart‐Ulm<br />
In den <strong>DWhG</strong>‐Mitteilungen Nr. 13 haben wir im<br />
Zusammenhang mit der Teilnahme des Vorsitzenden<br />
an der vom Ruhrländischen Architekten‐ und<br />
Ingenieurverein zu Essen (RAIV) veranstalteten<br />
Stadtexkursion nach Stuttgart im Mai 2008 über das<br />
gemeinsam von der <strong>Deutsche</strong>n Bahn AG, der<br />
Bundesrepublik Deutschland, dem Land Baden‐<br />
Württemberg, der Stadt Stuttgart, dem Verband<br />
Region Stuttgart und der Europäischen Union<br />
getragene größte Verkehrsinfrastrukturvorhaben<br />
„Bahnprojekt Stuttgart 21“ berichtet (Seite 30‐32).