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Lungau - Akzente Salzburg

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In- und AusländerInnen<br />

Obw ohl der <strong>Lungau</strong> die geringste Migrationsrate von allen <strong>Salzburg</strong>er Bezirken aufw eist,<br />

konnten auch hier gew isse Ressentiments vor allem gegenüber jenen MigrantInnen<br />

festgestellt w erden, die sich nicht anpassen w ollen, die die deutsche Sprache nicht lernen<br />

w ollen usw . Auch w urde von über der Hälfte (rd. 53 %) der Jugendlichen es als zutreffend<br />

erachtet, dass es viele Konflikte und viel Gew alt zw ischen In- und AusländerInnen gibt.<br />

Hier bedarf es vermehrten Integrationsprojekten und zw ar auch dahingehend, dass man<br />

MigrantInnen Sprachkompetenz vermittelt und so w ie in Schw eden Einführungskurse über<br />

Geschichte, Sitten, Gebräuche, Kultur, demokratische Werte und Normen des Gastlandes<br />

anbietet. In Schw eden w erden MigrantInnen u. a. in Heimatmusen geführt, um dieses Wissen<br />

zu vermitteln.<br />

Jeder Konzern investiert in interkulturelles Training, für Manager, die in ein Gastland gesandt<br />

w erden, damit diese dann vor Ort erfolgreich sein können. Dabei w erden vor allem neben<br />

Sprachkompetenz „cross-cultural competence“ und „cross-cultural-aw arness“ vermittelt.<br />

Jeder hat seit seiner Geburt unbew usste Denk- und Handlungsmuster seiner Kultur in sich<br />

aufgenommen und man möchte so agieren w ie man sozialisiert ist. Umgekehrt möchte man<br />

auch die fremde Kultur respektieren, dadurch entstehen Konflikte zw ischen eigener und<br />

fremder Kultur und deren Normen, w as oft zu Handlungsfehlern, Verw irrungen, Unsicherheit,<br />

Missverständnisse usw . führt. Dadurch tendieren dann viele dazu die eigene Kultur hoch zu<br />

preisen und sie als „die einzige“ und „die beste“ zu definieren (= Ethonzentrismus). 211<br />

Eben dieses Verhalten möchte man durch gezieltes Training im Wirtschaftsleben vermeiden,<br />

daher w ird interkulturelle Kompetenz trainiert.<br />

Dies bedeutet das Wahrnehmen und Bew erkstelligen von kulturellen Differenzen, der Erw erb<br />

von Wissen und das Entw ickeln von Offenheit und kultureller Sensibilität, w obei Methoden<br />

w ie Fallstudien, Simulationen, Rollenspiele, usw . zum Einsatz kommen. 212<br />

Den MigrantInnen hingegen w ird dieses Wissen vorenthalten. In der eigenen Familie w ird die<br />

Kultur des Heimatlandes gepflegt und im Gastland w ird dies offensichtlich nicht ausreichend<br />

vermittelt oder der Wert dieses Wissens bezüglich Berufs- und Aufstiegschancen w ird nicht<br />

erkannt. Wenn jemand die Sprache, Sitten und Gebräuche eines Landes versteht und seine<br />

Geschichte kennt, w ird er sich im täglichen Leben auch w ohler fühlen, w eil er dadurch viele<br />

Dinge besser begreifen kann.<br />

Als primäres Ziel sollte schon gelten, w enn MigrantInnen in einem Land leben w ollen, sie die<br />

Sitten und Gebräuche dieses Land respektieren sollen und nicht umgekehrt erw arten können,<br />

dass sich das Gastland an die Kultur der MigrantInnen anpasst. Als Beispiele seien hier die<br />

Kopftuchdiskussionen, das Verbot des Besuchs an Schw imm- und Turnunterricht für<br />

211 Fischlmayr, Iris (2002)<br />

212 ebda.<br />

197

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