Lungau - Akzente Salzburg
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Fuchs: Mhm, ja. -<br />
Interview erin: Ja w ie gesagt, man kann nicht nur von jenen reden, die es bis zum Koma<br />
schaffen, sondern man sollte w ahrscheinlich auch die berücksichtigen, die halt jedes<br />
Wochenende einen Rausch haben, aber halt nicht bis zum Koma kommen. Wir haben eben bei<br />
der Frage, „Wird in deinem Freundeskreis viel oder eher viel getrunken?“ oder „nichts<br />
beziehungsw eise w enig“, gesehen - dass die meisten doch eher immer bei dem Bereich „es<br />
w ird eher viel oder viel an Alkohol getrunken“ sind. Also, w ie gesagt, es muss ja nicht<br />
unbedingt bis zum Exzess führen, aber ich glaube, der Alkoholkonsum ist generell ein Thema.<br />
Fuchs: Also Alkohol ist nach w ie vor ein Riesenthema, also das ist im Prinzip eine legalisierte<br />
Droge. Jeder trinkt und es ist okay und es w ird auch erw artet, dass man w as trinkt ahm;<br />
gerade da zum Beispiel dadurch w aren w ir mit „berauschend“ auch in den Vereinen, umso<br />
schw ieriger w ar es auch, gerade in den Vereinen lernen Jugendliche zu trinken oder es ist<br />
die Initiation für die Jugendlichen, einmal mit dem ersten Rausch, da gehörst du dann dazu so<br />
quasi zu uns. Ah, Alkohol ist einfach eine gesellschaftlich anerkannte Droge, das w issen w ir<br />
eh alle, ahm und da liegt es nicht nur an den Jugendlichen selber. Ich frage mich oft w arum<br />
trinken die Jugendlichen? Haben die Kinder so viel Stress, dass man sich jedes Wochenende<br />
zusaufen muss? Wahrscheinlich ja – ah aber auch natürlich die Erw achsenen, w as leben<br />
uns die Erw achsenen vor? Ja w as denn und das ist natürlich nicht w enig. Ich schlage die<br />
Zeitung auf vom Wochenende und lese w elcher Mann seine Frau umgebracht hat unter<br />
Alkoholeinfluss w eil sie gerade gestritten haben oder sonst irgendetw as, da schreibt man<br />
nicht „Nein, diese schlimmen Erw achsenen und so“. Aber, ah da muss nach w ie vor<br />
Bew usstseinsbildung passieren w eiterhin, da kann man glaube ich nie aufhören, und w as<br />
mich jetzt also sehr überrascht hat w ar das Ergebnis der...ah w ir haben, das w aren unsere<br />
letzten Projekte, im Rahmen der Kampagne „nachdenken statt nachschenken“ vom<br />
Bundesministerium haben w ir im <strong>Lungau</strong> und Pongau „Mystery shoppings“ durchgeführt,<br />
Testeinkäufe von Jugendlichen in Einkaufsgeschäften oder Tankstellen, und das w ar also<br />
entw eder im <strong>Lungau</strong> da haben w ir es flächendeckend gemacht; es w ar für mich ein sehr<br />
überraschendes Ergebnis, dass 90 Prozent der Geschäfte keinen Alkohol an die 14-jährigen<br />
Burschen ausgegeben haben. Bier. Also sie haben überall Bier gekauft und Chips und so und<br />
es w urde Ausw eis verlangt also das, mit dem hätte ich absolut nicht gerechnet mit diesem<br />
Ergebnis; es hat mich sogar ein bisschen stolz gemacht. (lacht). Aber ich denke mir, auch<br />
w enn das ein gutes Ergebnis ist, es gehört immer noch Bew usstseinsbildung ah auf Seiten<br />
der Erw achsenen gemacht w eiterhin, permanent.<br />
Bimmer: Wobei ich glaube, dass das die Geschäfte sind; da fällt es mir regelmäßig auf w enn<br />
ich einkaufe; aber ich glaube die Wirte sind noch mal eine ganz andere Geschichte und mir<br />
fällt es regelmäßig auf. ganz egal w o ich bin, dass neben mir Jugendliche Alkohol<br />
konsumieren, w o ich mir ziemlich sicher bin die sind noch nicht so alt, ich mische mich auch<br />
zeitw eise ein und sage dann zum Wirt ah „Der darf das nicht“ und ich kriege sehr oft die<br />
Antw ort ahm, „Wenn ich da jetzt genauer schaue ich meine dann fürchte ich um mein<br />
Geschäft“, also das ist w irklich nach w ie vor.<br />
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