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Blicke ins Reich der Gnade

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7.3. DIE WARNUNG, DIE IHNEN GEGEBEN WIRD.<br />

nicht zu irren. Was gibt es denn? Ach, ich merke es wohl; es sind<br />

etliche unter uns, die sich des Abfalls schuldig glauben, und denen<br />

sich das „Unmöglich”wie ein Berg auf die Seele gelagert hat. Ach,<br />

meine Brü<strong>der</strong>, wir beklagen euch. Aber seid ihr denn auch wirklich<br />

abgefallen? Ja, denkt ihr, ja, wir sind es wirklich. Und ist euch auch<br />

bange darum? Ach, seufzt ihr, ach, so bange, so bange! Und möchtet<br />

auch wohl gern wie<strong>der</strong> zurückkehren? Ach, sprecht ihr, ja, wie<br />

gern, wie gern! Aber es ist aus mit uns, wir sind verloren, wir Ungetreue,<br />

wir arge Sün<strong>der</strong>, die wir den Herrn <strong>der</strong> Herrlichkeit gekreuzigt<br />

haben. Wie sollte er uns wie<strong>der</strong> annehmen? Es ist ja unmöglich,<br />

ach, unmöglich! So seufzt eure Seele. Nun gut, wir wissen jetzt genug<br />

und rufen euch zu: Seid fröhlich und unverzagt! Ihr zittert ohne<br />

Grund. Für euch liegt nichts als Trost in unserm Text. Trost? Ja,<br />

Trost! Denn hört doch nur, was <strong>der</strong> Apostel sagt! Er sagt, es sei unmöglich,<br />

daß die, so abfielen, könnten zur Buße erneuert werden.<br />

Ihr aber, dünkt mich, seid erneuert zur Buße; denn dies euer Bangen<br />

und Beben, dies euer Seufzen und Zagen, dies euer Weinen und<br />

euch selber richten vor dem Herrn, was ist es an<strong>der</strong>s als Buße und<br />

Zerknirschung? Mithin braucht ihr euch zu den Abgefallenen nicht<br />

zu zählen. Seht ihr diesen Schluß und seine Wahrheit ein? Getrost!<br />

Im Namen Gottes und seines Wortes: „Ihr seid in <strong>Gnade</strong>n!”<br />

Nicht wahr, ihr lieben, allzu besorgten Seelen, seid beruhigt? Aber<br />

beruhigt sind noch nicht alle Herzen in unsrer Mitte. Ach, nicht<br />

wahr, noch manchem liegt das Wort „unmöglich”wie eine Zentnerlast<br />

auf <strong>der</strong> Seele, vielleicht weniger um sein selbst als um andrer<br />

Willen? Hier denkt ein Vater an seinen abgefallenen Sohn, dort ein<br />

Bru<strong>der</strong> an den schwer verirrten Bru<strong>der</strong> und da ein Freund an seinen<br />

abgewichenen Freund, und ach, bei dem Worte „unmöglich”wird<br />

ihnen zumute, als sähen sie soeben in die offene Hölle hinein, und<br />

Bru<strong>der</strong>, Sohn und Freund den ewigen Flammen rettungslos preisgegeben.<br />

Womit beruhigen wir nun diese, und was sagen wir denen,<br />

welchen wir nun das angenehme Gefühl und Bewußtsein ihrer Sicherheit<br />

geraubt o<strong>der</strong> doch erschüttert haben? Diesen sagen wir:<br />

So tut desto mehr Fleiß mit Wachen und Beten! Und jenen sagen<br />

wir: So jene Lieben, <strong>der</strong>en Abfall ihr beweint, Kin<strong>der</strong> Gottes waren,<br />

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