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Blicke ins Reich der Gnade

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KAPITEL 6<br />

wünschte Erscheinung! Ja, als Mann sehen wir ihn am liebsten; als<br />

Mann lebt er in unsern Gedanken; als Mann steht er vor uns, wenn<br />

wir zu ihm beten. Denn alsdann betet sich’s so traulich. Und was wäre<br />

uns wohl süßer an dem ganzen Christus als seine Wunden, seine<br />

Nägelmale? Das sind die Rosen, die uns unsern Honig geben, und die<br />

Brunnquellen unsers Friedens. Diese Rubinen müssen uns Tag und<br />

Nacht in die Augen scheinen. Aber <strong>der</strong> Gott hat sie nicht, son<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> Mann. Darum ist’s uns ein freudig Gesicht, so oft wir sagen können:<br />

„Ich sah bei <strong>der</strong> Nacht, und siehe, ein Mann!”<br />

Der Mann, den Sacharja sieht, sitzt zu Pferd. Christus als Reiter,<br />

das ist bedeutsam und tröstlich. Im Hohenlied vergleicht er seine<br />

Gemeinde einem Roß: „Ich gleiche dich, meine Freundin, dem<br />

Gespann am Wagen Pharaos.Ünd unser Prophet sagt Kapitel 10, 3:<br />

„Ich will meine Herde zurichten wie ein geschmücktes Roß zum<br />

Streit.”Freilich, wir sind das Roß, rotfarben durch seine Besprengung,<br />

auf welchem er einherreitet. Wir sind es, geführt am Leitzügel<br />

seines Geistes, gezäumt mit seinem Wort, angetrieben mit<br />

dem Kreuzsporn, genährt an seiner Krippe und von seiner Hand<br />

geschmückt aufs allerbeste. Bald gehen wir am Pflug und keuchen<br />

unter dem Joch des Gesetzes; aber dazu ist das edle Roß nicht geboren.<br />

Bald weiden wir frei auf den Triften <strong>der</strong> <strong>Gnade</strong> im Stand<br />

<strong>der</strong> Versicherung; dann heißt es von uns, wie von Hiobs Roß: „Es<br />

stampft auf den Boden und ist freudig mit Kraft und zieht aus,<br />

den Geharnischten entgegen. Es spottet <strong>der</strong> Furcht und erschrickt<br />

nicht und flieht vor dem Schwert nicht.Ünd wenn die Trompete<br />

stark klingt, spricht es: „Hui!ünd riecht den Streit von ferne, das<br />

Schreien <strong>der</strong> Fürsten und Jauchzen. Aber wenn das Roß sich erheben<br />

will in eigener Kraft und Schöne, so heißt es, wie bei Hosea:<br />

„Ich will ihm über seinen schönen Hals fahren, und Jakob soll eggen.”Wir<br />

sind sein Roß und tragen ihn, so sprengt er mit uns in<br />

die Glie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Feinde; er schwingt das Schwert für uns und macht<br />

uns offene Gasse, so behaupten wir durch ihn das Schlachtfeld.<br />

Und wenn er e<strong>ins</strong>t wie<strong>der</strong>kommt, werden wir es sein, die seinen<br />

Siegeswagen ziehen und seinen Triumph verherrlichen. Doch in<br />

unserm Gesicht bedeutet das Pferd etwas andres. Wenn Christus<br />

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