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Blicke ins Reich der Gnade

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KAPITEL 1<br />

auch <strong>der</strong> köstliche Gottestau, Christus, schon manchen, so ward er,<br />

um ein Beispiel anzuführen, dem Judas ein kalter Reif, ein erstarrend<br />

Eis. Die Winterluft des Wi<strong>der</strong>strebens und <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>spenstigkeit<br />

in Judas machten ihn dazu. Alles, was Jesus tat mit Wort und<br />

Beispiel, mit Lockung und Warnung, um sich bei Judas Eingang zu<br />

verschaffen, brachte die entgegengesetzte Wirkung von Tau bei ihm<br />

hervor; es erbitterte und verhärtete sein Herz nur mehr und mehr<br />

und diente nur dazu, seine Ver<strong>der</strong>bnis zur Reife zu bringen und seine<br />

Verdammnis und sein Gericht zu beschleunigen. Das war nicht<br />

Christi, son<strong>der</strong>n Judas’ Schuld. Gott bewahre einen jeden Menschen<br />

vor etwas Ähnlichem und verhüte, daß <strong>der</strong> teure Tau vom Himmel,<br />

<strong>der</strong> allein das ewige Leben schaffen kann, in <strong>der</strong> bösen Luft unsrer<br />

Seele uns nicht zum Reif, zum ver<strong>der</strong>benden Eise werde!<br />

O es freue sich und lobe Gott, <strong>der</strong> die belebende, erquickende, befruchtende<br />

Kraft des Taus an seinem Herzen erfahren hat und erfährt!<br />

Und daß du sie nicht jeden Augenblick erfährst und daß du<br />

wohl Tage und Wochen lang das Süße des Taus nicht recht spürst,<br />

— das müsse dich nicht irremachen. Manchmal entzieht er sich dem<br />

Acker <strong>der</strong> Seele! Da hängt denn das Gewächs <strong>der</strong> Liebe und des Glaubens,<br />

<strong>der</strong> Zuversicht und Freude ihr Haupt; da ist kein Leben da zum<br />

Beten, Loben und Danken, da ist es wie<strong>der</strong> dürr und jämmerlich.<br />

Aber harre nur: du sollst es in solchen Zeiten noch gründlicher erfahren,<br />

wieviel an jenem Tau gelegen ist, und wie er alles, alles tun<br />

und schaffen muß. Wenn seine Stunde gekommen ist, so kommt er<br />

auch wie<strong>der</strong> zu dir und läßt dich wie<strong>der</strong> empfindlich seiner wohltätigen<br />

Wirkungen innewerden. Und o welche Freude, wenn’s nach<br />

langer, schwüler Zeit wie<strong>der</strong> taut und regnet! Da lernt man diesen<br />

Tau erst recht preisen und wird es durch den Glauben inne, was <strong>der</strong><br />

Herr spricht: „Ich will Israel wie ein Tau sein.”<br />

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