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Blicke ins Reich der Gnade

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1.1. CHRISTUS UNTER DEM BILDE EINES TAUES AUF ISRAEL<br />

tus über ein Herz, o<strong>der</strong> gar wie bei Kornelius, über ein ganzes Haus<br />

sich ausbreitet. Wie jämmerlich, wie wüst und leer sieht’s in einem<br />

Herzen, sieht’s in einem Hause aus, solange das noch nicht geschehen<br />

ist! Welch ein armseliges, unerquickliches Getriebe; die Welt<br />

nimmt alles ein, Herz, Sinn und Verstand! Die Gedanken flattern<br />

nur um die Fleischtöpfe Ägyptenlands, die Wünsche und Hoffnungen<br />

kriechen auf dem Bauch und essen Erde. Der Mund redet nur<br />

von Essen und Trinken, von Geschäften und an<strong>der</strong>n Dingen dieser<br />

Zeit. Das ganze Sein und Leben, Treiben und Trachten, Tun und<br />

Lassen, Sichfreuen und Weinen, Hoffen und Bangen, alles ist auf<br />

die Welt und ihren Kot gerichtet, alles ist niedrig und gemein, ohne<br />

Gott, ohne Licht, ohne Himmelssinn und voller Sünde. Die Engel<br />

können solchen Anblick nicht ertragen. Aber siehe, es wi<strong>der</strong>fährt<br />

dem Hause Heil. Christus, <strong>der</strong> belebende Tau, geht ein in die öde<br />

Steppe. Nun komm und siehe, welche Umwandlung! Die Herrlichkeit<br />

des Herrn erfüllt das Haus! Wie heilig ist die Stätte geworden!<br />

Verdrängt ist <strong>der</strong> alte, eigensüchtige Sinn <strong>der</strong> Welt, und <strong>der</strong> stille<br />

Geist <strong>der</strong> Demut und <strong>der</strong> Liebe ist an seine Stelle getreten, und <strong>der</strong><br />

Wandel ist im Himmel; verdrängt ist das irdische Getriebe, und den<br />

Gedanken, Wünschen und Begierden sind Flügel gewachsen zum<br />

Ausflug. Man hat jetzt an<strong>der</strong>swo seinen Schatz, an<strong>der</strong>swo ist darum<br />

auch das Herz. Man kennt jetzt andres Brot und andres Wasser, und<br />

an<strong>der</strong>s sind darum auch Durst und Hunger. Man hat jetzt ein andres<br />

Interesse gewonnen, und an<strong>der</strong>s ist darum auch die Rede und<br />

Unterhaltung; sie ist gewürzt und geistreich, und geistlich werden<br />

alle Dinge gerichtet. Und die Kammern duften vom Rauchwerk des<br />

Gebets, <strong>der</strong> Lob- und Dankopfer, die Tag und Nacht vor dem Herrn<br />

aufduften. Es war wüst und leer und f<strong>ins</strong>ter auf <strong>der</strong> Tiefe. Nun aber<br />

ist Licht hereingebrochen, und die Wüste blüht und steht herrlich.<br />

Das hat <strong>der</strong> gemacht, <strong>der</strong> da spricht: „Ich will Israel wie ein Tau<br />

sein.”<br />

Ach, daß er uns allen würde wie ein Tau! Doch merkt wohl: <strong>der</strong> Tau,<br />

so köstlich er auch ist, kann auch den Fel<strong>der</strong>n zum Ver<strong>der</strong>ben werden.<br />

Und das geschieht, wenn er einen zu kalten Dunstkreis antrifft,<br />

dann erstarrt er zu Reif und verwüstet das Gewächs. Und so ward<br />

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