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Blicke ins Reich der Gnade

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KAPITEL 3<br />

noch sitzen, und ist ein lebendiger Stein geworden, zur Besinnung<br />

erwacht und schreiend zu Gott. Diesen Stein behält nun <strong>der</strong> Baumeister<br />

in seiner Werkstatt und Arbeit, haut ihn zurecht mit dem<br />

Hammer seines Wortes, poliert ihn auf dem Schleifstein <strong>der</strong> Trübsal<br />

und mauert ihn also in die Wände seines Tempels ein, auf den<br />

Grund Christus mit dem festen Kalk und Kitt des wahren Glaubens,<br />

den er wirkt. „Es werden in seinem Land heilige Steine aufgerichtet<br />

werden,ßagt Sacharja, und <strong>der</strong> Herr spricht bei Hesekiel: „Ich habe<br />

dich, Tyrus, auf den heiligen Berg Gottes gesetzt, daß da prangst<br />

unter den feurigen Steinen.”<br />

Fassen wir nun den Bau etwas genauer <strong>ins</strong> Auge, so bemerken wir<br />

unter den lebendigen Steinen eine erstaunenswürdige Einheit und<br />

Gleichheit. Woher sie stammen mögen, aus Europa o<strong>der</strong> Asien, aus<br />

den Weißen o<strong>der</strong> Schwarzen, aus den Wilden o<strong>der</strong> Kultivierten, sobald<br />

sie dem Tempel beigefügt sind, sehen sie sich alle gleich. Alle<br />

mit Blut besprengt, alle schwarz in den Augen <strong>der</strong> Welt und schwärzer<br />

in ihren eigenen; in Gottes Augen alle rein wie die Lilien und<br />

weißer denn <strong>der</strong> Schnee. Sie sind allzumal zerbrochene Seelen, gebeugte<br />

Leute, Fremdlinge in Mesech, Pilger Gottes, ohne bleibende<br />

Statt, die zukünftige suchend. Sie alle haben Angst in dieser Welt,<br />

und alle sehnen sich bei ihnen selbst und warten auf die Kindschaft,<br />

das ist auf ihres Leibes Erlösung, und sind wohl selig, doch in <strong>der</strong><br />

Hoffnung. Alle sind ein Leib, alle ein Geist, alle berufen auf einerlei<br />

Hoffnung des Berufs. Sie alle haben einen Herrn, den, <strong>der</strong> vom Holz<br />

herrscht, einen Vater, den im Blut des Lammes Versöhnten, einen<br />

Glauben, denn sie alle suchen ihr Leben außer sich in Christus, eine<br />

Taufe, die Taufe in den Tod des an<strong>der</strong>n Adam. Das ist die Einheit <strong>der</strong><br />

wahren Kirche. Vollkommene Einheit des Wesens, aber die größte<br />

Mannigfaltigkeit <strong>der</strong> Formen und <strong>der</strong> Gaben. „Man wird zu Zion sagen,<br />

daß allerlei Leute daselbst geboren werden,ßingt David. Alle<br />

geboren aus Gott, das ist die Einheit, sonst aber allerlei Leute. „Siehe,ßpricht<br />

<strong>der</strong> Herr bei Jesaja zu seiner Kirche, „ich will deine Steine<br />

wie einen Schmuck legen und will deinen Grund mit Saphiren decken.<br />

Aus Kristallen will ich deine Fenster machen, deine Tore von<br />

Rubinen und deine Grenzen von erwählten Steinen.”Ja, Edelsteine<br />

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