Blicke ins Reich der Gnade
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KAPITEL 7<br />
unter <strong>der</strong> Asche nicht mehr verborgen klimmen mag. Und wie würde<br />
ich auch bei solchem Anblasen in <strong>der</strong> Wahrheit bestehen und im<br />
Einklang bleiben mit mir selbst und dem, was ich vor 14 Tagen über<br />
den 133. Psalm euch vorgehalten? Nein, nein, unsre Absicht ist eine<br />
andre. Weil diese Worte, wie Gottes Worte alle, nütze sind zur Lehre,<br />
Strafe, Besserung und Züchtigung in <strong>der</strong> Gerechtigkeit, und weil<br />
sie uns beson<strong>der</strong>s passend schienen für einen Tag, wie <strong>der</strong> heutige,<br />
da eine ganze Schar von Schuldbeladenen, ja von abgewichenen<br />
und verirrten Söhnen und Töchtern beieinan<strong>der</strong> steht und sich des<br />
Bundesbruches schuldig weiß und ihren Bund mit Gott erneuern<br />
möchte, darum wählten wir sie. Möchte sich’s erweisen, daß auch<br />
ein andrer als wir sie für euch wählte! Drei Stücke sind es, die wir<br />
zu betrachten haben:<br />
1. die Personen, von denen die Rede ist,<br />
2. <strong>der</strong> Abfall, dessen sie fähig sind, und<br />
3. die Warnung, die ihnen gegeben wird.<br />
7.1 Die Personen, von denen die Rede ist.<br />
Was sind das für Leute, die <strong>der</strong> Apostel im Auge hat? Sind es Kin<strong>der</strong><br />
Gottes o<strong>der</strong> nicht? Eine wichtige Frage, die schon manchem den<br />
Kopf erhitzt und das Herz geängstigt hat. Viele, wie ihr wißt, halten<br />
an <strong>der</strong> Meinung, es sei hier nicht von Wie<strong>der</strong>geborenen, son<strong>der</strong>n<br />
von sogenannten Zeitgläubigen die Rede, von Menschen, mit<br />
denen es wohl je und dann zu guten Rührungen, Eindrücken und<br />
Vorsätzen, nicht aber zu einem wirklichen Umschlag und Durchbruch<br />
gekommen sei, die also durchaus noch zu denen zu zählen<br />
wären, die draußen sind. Diese Meinung schwebt in <strong>der</strong> Luft und ist<br />
offenbar aus <strong>der</strong> Besorgnis hervorgegangen, es möchte durch unsre<br />
Textesstelle eine <strong>der</strong> heilvollsten und tröstlichsten Lehren umgestoßen<br />
werden, die Lehre unsrer Kirche „von <strong>der</strong> freien <strong>Gnade</strong> und<br />
<strong>der</strong> Unauflösbarkeit des <strong>Gnade</strong>nbundes”. Diese Besorgnis habe nun<br />
Grund o<strong>der</strong> nicht; in keinem Fall ist es recht und in <strong>der</strong> Wahrheit gehandelt,<br />
daß man das Wort Gottes nach seinem System drehe und<br />
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