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Blicke ins Reich der Gnade

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8.4. DER ZWECK DER VERSUCHUNG JESU.<br />

de Ahnung, welche überall das Ungeheure, das Wilde, Schauerliche<br />

und kühn Gestaltete in <strong>der</strong> Natur in irgendeiner Weise mit dem Teufel<br />

in Zusammenhang zu bringen pflegt und in Wald-, Gebirgs- und<br />

Felsengegenden bald hier, bald dort einen Teufelsstein, eine Teufelsleiter,<br />

eine Teufelskanzel o<strong>der</strong> eine Teufelsbrücke uns zu zeigen<br />

hat. Man lese nur die einzelnen, zerstreuten Züge zusammen, welche<br />

die Schrift uns an manchen Orten aus dem Bild dieses gefallenen<br />

Morgensterns, dieses Erstlings <strong>der</strong> Kreatur hat flüchtig hingezeichnet,<br />

und man wird sich im Angesicht dieses Fürsten <strong>der</strong> Hölle<br />

einer gewissen Ehrfurcht und Bewun<strong>der</strong>ung nicht erwehren können.<br />

Er ist das Ungetüm, von welchem <strong>der</strong> Herr spricht: „Kannst<br />

du mit ihm spielen wie mit einem Vogel o<strong>der</strong> ihn für deine Dirnen<br />

binden? Kannst du ihm eine Angel in die Nase legen und mit<br />

einem Stachel die Backen durchbohren?Ër ist <strong>der</strong> Gewaltige, dem<br />

das Zeugnis gegeben wird: „Niemand ist so kühn, <strong>der</strong> ihn reizen<br />

darf. Wer kann ihm sein Kleid aufdecken? Und wer darf es wagen,<br />

ihm zwischen die Zähne zu greifen? Wer kann die Kinnbacken seines<br />

Antlitzes auftun? Schrecklich stehen seine Zähne umher. Seine<br />

stolzen Schuppen sind wie feste Schil<strong>der</strong>, fest und eng ineinan<strong>der</strong>.<br />

Eine rührt an die andre, daß nicht ein Lüftlein dazwischen geht.<br />

Sein Niesen glänzt wie ein Licht; seine Augen sind wie die Augenli<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Morgenröte. Aus seinem Mund fahren Fackeln, und feurige<br />

Funken schießen heraus. Sein Odem ist wie lichte Lohe, und aus seinem<br />

Mund gehen Flammen. Er hat einen starken Hals, und ist seine<br />

Lust, wo er etwas verdirbt. Sein Herz ist so hart wie ein Stein und so<br />

fest wie ein Stück vom untersten Mühlstein. Wenn er sich erhebt,<br />

so entsetzen sich die Starken, und wenn er daherbricht, so ist keine<br />

<strong>Gnade</strong> da. Wenn man zu ihm will mit dem Schwert, so regt er sich<br />

nicht. Er achtet Eisen wie Stroh und Erz wie faules Holz. Den Hammer<br />

achtet er wie Stoppeln; er spottet <strong>der</strong> bebenden Lanzen. Auf Erden<br />

ist ihm niemand zu vergleichen; er ist gemacht, ohne Furcht zu<br />

sein. Er verachtet alles, was hoch ist; er ist ein König über alle Stolzen.SSeht,<br />

das sind die Züge aus dem Bild jenes gewaltigen Geistes,<br />

<strong>der</strong>, in seinem ursprünglichen Glanz angeschaut, kein andrer noch<br />

geringerer ist als <strong>der</strong> Gottessohn <strong>der</strong> Rationalisten.<br />

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