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Blicke ins Reich der Gnade

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KAPITEL 3<br />

ihr, als die lebendigen Steine, baut euch zum geistlichen Hause.”—<br />

Ein reiches und umfassendes Bild <strong>der</strong> wahren Gemeinde.<br />

Fragen wir zuvör<strong>der</strong>st nach dem Baumeister, so findet sich’s: es ist<br />

nur einer. Der Zimmermann <strong>der</strong> Welt ist auch <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong> seiner<br />

wahren Kirche, welche die Stadt seines Stiftes heißt. Der Plan dazu<br />

ist älter als die Welt. Ehe noch etwas war, stand er schon auf dem<br />

Pergament des göttlichen Ratschlusses vollständig verzeichnet. Die<br />

Höhe, Weite und Breite des Gebäudes war genau vermessen, die Zeit,<br />

binnen welcher es zur Vollendung kommen sollte, genau berechnet,<br />

Ziegel und Steine gezählt und die Örter bestimmt, wo sie würden gebrochen<br />

werden. Vor sechstausend Jahren hatte Gott mit dem Bau<br />

den Anfang gemacht, und er ist noch am Bauen bis aus diesen Tag,<br />

genau nach dem ewigen Plan und Grundriß. Und <strong>der</strong> Herr baut allein,<br />

durchaus allein; kein Fremdling darf mit Hand anlegen. Wenn<br />

unser einer mit arbeiten will, wird nichts draus. Will er uns brauchen<br />

zum Bau, so zerbricht er uns erst Arme und Beine, daß wir<br />

nichts mehr können, und verrenkt uns das Gelenk <strong>der</strong> Hüfte, wie<br />

weiland dem Jakob. So nur kann er uns brauchen. Er allein will bauen;<br />

<strong>der</strong> Tempel soll sich bauen lassen. Er eifert um die Ehre seines<br />

Namens.<br />

Wir fragen nach dem Fundament <strong>der</strong> wahren Kirche, und siehe, da<br />

kommt uns Paulus mit <strong>der</strong> Antwort schon entgegen: „Einen an<strong>der</strong>n<br />

Grund kann niemand legen außer dem, <strong>der</strong> gelegt ist, Christus.”Der<br />

Gottmensch ist das Fundament. Aber die Stadt ist gebaut in <strong>der</strong><br />

Form, die Jakob mit den Händen machte, da er Ephraim und Manasse<br />

segnete. Es ist eine Kreuzkirche; <strong>der</strong> gekreuzigte Christus<br />

ist die Grundlage. Wo man einen an<strong>der</strong>n Christus hat als den, von<br />

dem Johannes ruft: „Siehe, das ist Gottes Lamm, das <strong>der</strong> Welt Sünde<br />

trägt;”wo <strong>der</strong> Blutbürge fehlt und sein genugtuend Opfer und das<br />

Blut, das da rein wäscht von allen Sünden, da mag eine Kirche sein,<br />

aber kein „Haus des Herrn”. Die wahre Kirche steht auf Christus,<br />

aber nicht auf dem, welchem auch ein Pilatus Gerechtigkeit wi<strong>der</strong>fahren<br />

ließ: „Ich finde keine Schuld an ihm;”nicht auf dem, mit<br />

welchem sich auch eine ungläubige Philosophie und Ästhetik zu<br />

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