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Blicke ins Reich der Gnade

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KAPITEL 8<br />

wußte <strong>der</strong> Herr auch zuvor, aber er wollte die Gottesfurcht, die er<br />

im Herzen seines Knechts gewirkt, auch in <strong>der</strong> Offenbarung schauen;<br />

das war ihm eine Augenweide. So muß auch heutzutage noch<br />

manches liebe <strong>Gnade</strong>nkind in Sturm, Streit und Gedränge hinein,<br />

weil <strong>der</strong> Herr Jesus das Kindlein möchte beten, seufzen und anhalten<br />

hören und gläubig auf den Meereswogen an seiner Rechten wandeln<br />

sehen; das macht ihm Freude. Freilich darf man diesen lieben<br />

Seelen so etwas nicht sagen; sie würden meinen, wir spotteten ihrer;<br />

denn sie sehen selber nichts Schönes in sich, das den Herrn ergötzen<br />

könnte. Aber <strong>der</strong> Herr sieht’s wohl und will’s sehen. Manchmal<br />

läßt <strong>der</strong> Herr seine Kindlein versucht werden und <strong>ins</strong> Gedränge<br />

kommen, damit das Verborgene ihres Herzens nicht sowohl ihm, als<br />

vielmehr ihren Brü<strong>der</strong>n und Schwestern in die Augen scheine. Da<br />

zeigt er uns eines Abrahams Glauben, eines Hiobs Geduld, eines Moses<br />

Liebe, eines Elias Eifer, einer Kanaanäerin Demut und Inbrunst,<br />

daß wir seine Kraft sollen preisen, die also mächtig ist in schwachen<br />

Menschenkin<strong>der</strong>n. Sind wir aber verzagt und meinen, ja solche<br />

Heilige möchten wohl in den Himmel kommen, mit uns werde<br />

es aber nichts werden, so führt er uns einen David, dort einen<br />

Simon Petrus vor die Augen, Träublein, die unter <strong>der</strong> Prüfungskelter<br />

nicht bloß Wein, son<strong>der</strong>n auch bittres Sündenwasser aus ihrem<br />

Herzen ausströmen. Und solch ein Anblick macht uns schon wie<strong>der</strong><br />

Mut, zumal, wenn wir hören, daß Simon nichtsdestoweniger ein<br />

Fels und David ein Mann nach Gottes Herzen heißt. Und so ist es<br />

auch schon oft <strong>der</strong> Fall gewesen, daß solche Menschen, die in einem<br />

beson<strong>der</strong>n Glanz <strong>der</strong> Herrlichkeit strahlten und eine außerordentliche<br />

Verehrung in <strong>der</strong> Welt genossen, noch zuletzt unter den<br />

Anfechtungsstürmen so entblättert und entfärbt wurden und ihre<br />

Schwachheit, Gebrechlichkeit und Armesün<strong>der</strong>schaft <strong>der</strong>art offenbaren<br />

mußten, ja mit dem Glanz ihrer Heiligkeit und herrlichen<br />

Wirksamkeit sogar wie kleine Bächlein in den Sand sich verloren,<br />

sie, die zuvor so prächtige Ströme waren, daß man sie, gegen das<br />

Bild gehalten, das sie früher trugen, kaum wie<strong>der</strong>erkennen konnte.<br />

Das ließ <strong>der</strong> Herr denn darum geschehen, damit dem Vergöttern<br />

sterblicher Menschen gewehrt, die <strong>Gnade</strong> in ihrem Glanz erhalten<br />

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