Blicke ins Reich der Gnade
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KAPITEL 8<br />
er durch alle Lanzen siegreich durch; <strong>der</strong> Teufel wird geschlagen,<br />
Jesus triumphiert.<br />
Die Versuchung, aus Steinen Brot machen zu wollen, gehört zu den<br />
alltäglichsten; etwas davon erfahren alle Kin<strong>der</strong> Gottes in dieser<br />
o<strong>der</strong> jener Weise. Es sind Brü<strong>der</strong> unter uns, ich rede von Brü<strong>der</strong>n<br />
in dem Herrn, denen ist auch ein Fasten angesagt zu dieser Zeit. Sie<br />
haben nicht Arbeit noch Erwerb und müssen sorgen um das tägliche<br />
Brot. Brü<strong>der</strong>, ihr sitzt in <strong>der</strong> Wüste zwischen den Steinen und<br />
Dornen, und es hungert euch. Es sollte ein Wun<strong>der</strong> sein, wenn nicht<br />
auch zu euch sich <strong>der</strong> Versucher schliche, hier mit einem: „Bist du<br />
auch wohl Gottes Kind, daß Gott dich so darben läßt?”, und dort<br />
mit einem: „Sprich zu diesen Steinen, daß sie Brot werden!Ës sollte<br />
ein Wun<strong>der</strong> sein, wenn er nicht auch euch mit allerlei Ratschlägen<br />
käme, entwe<strong>der</strong>: „Sei nie<strong>der</strong>trächtig und schmeichle, daß du zu<br />
Gunst und Brot kommst!”, o<strong>der</strong>: „Trüge und lüge, daß du Geld gewinnst!<br />
Ergreife dieses, jenes Sündenhandwerk und rette dich vom<br />
Hungertod, o<strong>der</strong> schlag dich auf die Seite <strong>der</strong> Spötter und Kreuzesfeinde,<br />
daß dich die ernähren; setze in die Lotterie, daß dir das Los<br />
aufs Liebliche falle.Ö<strong>der</strong> was für Wege er sonst euch zeigen möge.<br />
Das heißt denn auch nichts andres als: „Sprich zu diesen Steinen,<br />
daß sie Brot werden!Äber, meine Brü<strong>der</strong>, laßt ihr die Steine Steine<br />
sein und Steine bleiben und erwartet das Brot von dem, <strong>der</strong> es<br />
euch zu geben verheißen hat, und er hat euch Größeres verheißen<br />
denn dieses. Gott hat die Haare auf eurem Haupt gezählt und wird<br />
von seinen Kindlein ke<strong>ins</strong> verschmachten lassen. Sollte es nicht viel<br />
besser sein, zu fasten und zu darben in Gottes Namen, als im Namen<br />
des Teufels gute Tage zu sehen? Eure Fasttage werden ein Ende<br />
nehmen, wenn sie zu eurem Heil sollen ausgewirkt haben, was sie<br />
nach Gottes Rat auswirken sollen. Getrost, ihr wandelt in <strong>der</strong> Wüste,<br />
um die Treue und Herrlichkeit des Herrn zu sehen, die besser in <strong>der</strong><br />
Wildnis und <strong>der</strong> Dürre als auf dem fetten Land erkannt wird! Es sind<br />
Seelen in unsrer Mitte, die von ihrem Christentum nichts andres<br />
haben als Schmach und Spott und wenig Freude und Erquickung. Es<br />
sollte ein Wun<strong>der</strong> sein, liebe Seelen, wenn sich <strong>der</strong> Satan nicht drein<br />
mischte; sei es nun, um das ganze Christentum euch verdächtig zu<br />
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