Blicke ins Reich der Gnade
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8.2. DAS FASTEN.<br />
terwerk beginnen.SSo viel entdeckte ihm <strong>der</strong> Geist; die schwere,<br />
schreckliche Versuchung aber, die ihm bevorstand, war nach dem<br />
Ratschluß seines Vaters vor seinen Augen mit Fleiß verborgen. Das<br />
Unvorhergesehene des Anfalls sollte den Kampf ihm erschweren,<br />
daß <strong>der</strong> Triumph um so viel glänzen<strong>der</strong> und größer werde.<br />
8.2 Das Fasten.<br />
Jesus ging in die Wüste, um zu fasten. Soweit reicht sein Licht für<br />
diese Zeit, auch weiter noch, bis in die große Absicht, bis in die geheimnisvolle<br />
Bedeutung dieses Fastens. Lag denn das Fasten Jesu<br />
nicht in dem eigentlichen Plan dessen, <strong>der</strong> ihn in die Wüste führte?<br />
Allerdings; daß er fasten sollte, war Absicht Gottes, doch nur ein<br />
Teil <strong>der</strong>selben. Fragt ihr nun, aus welchem Grund Jesus habe fasten<br />
müssen und warum in solcher schauerlichen E<strong>ins</strong>amkeit und weshalb<br />
so hart, so lange, 40 Tage und 40 Nächte, so wißt zuvör<strong>der</strong>st,<br />
daß es mit dem Fasten Jesu eine ganz andre Bewandtnis hatte als<br />
z. B. mit dem Fasten eines Mose auf Sinai und andrer Heiligen. Das<br />
Fasten unsers Herrn war mehr als andächtige Übung und Bereitung<br />
aufs Amt und Priestertum; es war schon Opferwerk und priesterliches<br />
Beginnen. Den Schlüssel nicht allein zur Versuchung, son<strong>der</strong>n<br />
auch zum Fasten unsers Herrn finden wir hinter den verriegelten<br />
Pforten des verlorenen Paradieses. Es ist Buße für Adams Lust, Bezahlung<br />
seiner Schuld, genugtuende Passion. Wohnte unser Stammvater<br />
in den Lustgefilden des Paradieses, so begegnet uns <strong>der</strong> andre<br />
Adam in ö<strong>der</strong>, grausenhafter Wildnis. Lebte Adam, <strong>der</strong> Mensch von<br />
Erde, zwischen den köstlichsten Bäumen und süßesten Früchten im<br />
Garten Eden, so muß <strong>der</strong> Mensch vom Himmel hungernd in einer<br />
Wüste verschlossen sein, wo nur Steine und unfruchtbare Gestrüppe<br />
ihn umgeben, wo nicht einmal eine Kornähre denn Bedürfnis seiner<br />
Natur entgegenwächst. Befand sich unser Urvater in <strong>der</strong> angenehmsten<br />
Gesellschaft, Gottes, <strong>der</strong> heiligen Engel und seines unbefleckten,<br />
reinen Weibes, so ist Jesus dafür in die traurigste Einöde<br />
gebannt, unter den Tieren wohnend, wie Lukas sagt, und umgeben<br />
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