Blicke ins Reich der Gnade
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KAPITEL 8<br />
von <strong>der</strong> alten Schlange, dem Satan und seinen Engeln. Entsetzlicher<br />
Abstand! Aber so richtet Gott. Der fastende und darbende Bürge und<br />
Stellvertreter in <strong>der</strong> verlassenen, unwirtbaren Wüste büßt an des<br />
Sün<strong>der</strong>s Statt den unverzeihlichen und überaus sündigen Übermut,<br />
mit welchem Adam trotz <strong>der</strong> ausdrücklichen, göttlichen Warnung<br />
und Drohung nach <strong>der</strong> Frucht des verbotenen Baumes die Hand ausstreckte.<br />
Jesus büßt ihn für uns, sein Volk, büßt ihn für seine Auserwählten.<br />
Wir haben nichts mehr zu büßen, in alle Ewigkeit nicht<br />
mehr. Ihr aber, denen die ewige Genugtuung des Lammes nicht zugute<br />
kommt, ihr seht in jenen Umständen, unter denen sich Jesus<br />
in <strong>der</strong> Wüste befindet, nur ein getreues Abbild eures eigenen zukünftigen<br />
Schicksals. So werdet ihr für immer in den ewigen Wüsten<br />
Hausen müssen, und wenn euch hungern wird, wird man euch Steine<br />
in den Mund schieben statt Brot, und wenn euch dürsten wird,<br />
werdet ihr Flammen statt Wasser verschlingen müssen und werdet<br />
wohnen wie unter reißenden Tieren, schmutzigen Hunden, brüllenden<br />
Löwen und zischenden Schlangen, und werdet e<strong>ins</strong>am sein und<br />
verlassen mitten im Haufen <strong>der</strong> Verdammten. Denn in <strong>der</strong> Hölle ist<br />
nicht Umgang noch Freundschaft und lieben<strong>der</strong> Verkehr; da waltet<br />
<strong>der</strong> Haß und die Selbstsucht, und ein je<strong>der</strong> hat da mit seiner eigenen<br />
Pein und Not zu viel zu tun, als daß er sich um den an<strong>der</strong>n<br />
bekümmern könnte. Und die Dauer dieses Jammers heißt Ewigkeit.<br />
Mit dieser Wahrheit, dünkt mich, könnte man Felsen springen, Gebirge<br />
zittern machen. Und eure Herzen zittern nicht! Ach, hier ist<br />
mehr denn Stein und Felsen!<br />
Fasttage gibt es auch im <strong>Reich</strong> Gottes, leibliche und geistliche Fasten<br />
von allerhand Art, schmerzliche und fröhliche. Die fröhlichsten<br />
werden in den Lenzmonden des neuen Lebens gehalten, im Angebinde<br />
<strong>der</strong> Bekehrung, nach den ersten Versicherungen <strong>der</strong> göttlichen<br />
<strong>Gnade</strong>, nach den ersten Liebeserklärungen des himmlischen<br />
Bräutigams, wenn Gott sein Söhnlein aus Ägypten gerufen hat. Da<br />
braucht man nicht erst zu gebieten: „Sag ab, verleugne, enthalte<br />
dich!Ëi, das macht sich alles da von selbst. Wie geht’s da fort mit Eile<br />
von den Lust- und Weideplätzen <strong>der</strong> blinden Welt, als führe man auf<br />
Flügeln von dannen! Wie könnte man doch jetzt noch seinen Bauch<br />
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