03.10.2015 Views

Blicke ins Reich der Gnade

PDF (PC/Print) - gnadenwerk

PDF (PC/Print) - gnadenwerk

SHOW MORE
SHOW LESS
  • No tags were found...

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

KAPITEL 6<br />

David: „Wirst du nicht diese Nacht deine Seele erretten, so wirst du<br />

morgen sterben!”Denkt an das Gesagte, meine Brü<strong>der</strong>, wenn ihr die<br />

nächste Nacht auf eurem Bett liegt!<br />

„Ich sah in <strong>der</strong> Nacht,ßagt Sacharja und bezeichnet mit dem Wort<br />

Nacht zugleich auch die Zeitumstände, unter welchen er das Gesicht<br />

gesehen. Sacharja lebte etwa 500 Jahre vor Christi Geburt, war<br />

mit seinen Eltern in Babylon gefangen, kehrte dann, infolge <strong>der</strong> Erlaubnis<br />

des Königs Cyrus, mit dem ersten Haufen aus <strong>der</strong> Gefangenschaft<br />

nach dem Vaterland zurück und half den Grundstein <strong>der</strong> neuen<br />

Stadt und des neuen Tempels legen. Das war damals eine angenehme<br />

Zeit, eine Zeit des Jubels und <strong>der</strong> seligsten Hoffnungen. Auf<br />

die unzweideutigste Weise hatte sich <strong>der</strong> alte Bundesgott wie<strong>der</strong> für<br />

sein Israel bekannt, und alles war voll freudiger Erwartungen <strong>der</strong><br />

goldenen Zeiten, die nun kommen würden. Da war es nicht Nacht,<br />

son<strong>der</strong>n Heller Tag über Israel. Aber diese Herrlichkeit währte nicht<br />

lange. Die Samaritaner machten einen Strich dadurch. Kaum nämlich<br />

war <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufbau <strong>der</strong> Stadt und des Tempels mit Freude<br />

und Eifer begonnen, da erboten sich diese Fremdlinge, die mehr Heiden<br />

als Juden waren, mit den Israeliten geme<strong>ins</strong>chaftliche Sache zu<br />

machen und dann auch an dem Eigentumsrecht des Tempels gleichen<br />

Teil zu haben. Das konnte nicht zugegeben werden. Da setzte<br />

es böses Blut. Die Samaritaner schreiben nach Babylon an den persischen<br />

Hof, schwärzen die Bewohner Jerusalems als ein ungetreues,<br />

aufrührerisches Geschlecht aufs bitterste an, finden Glauben, und<br />

siehe, es erfolgt ein königlicher Befehl, nach welchem <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong><br />

Stadt und des Tempels unterbleiben sollte, und <strong>der</strong> den Samaritanern<br />

erlaubte, mit Feuer und Schwert diesen Bau zu verhin<strong>der</strong>n. Da<br />

trat nun eine betrübte Zeit ein, eine Zeit <strong>der</strong> Unruhe, des Getümmels<br />

und <strong>der</strong> Hoffnungslosigkeit. Die schönsten Aussichten waren<br />

plötzlich wie<strong>der</strong> verdunkelt und Gott schien seines Israels wie<strong>der</strong><br />

ganz und gar vergessen zu haben. Der lieblichste Morgen war unversehens<br />

wie<strong>der</strong> von einer stockf<strong>ins</strong>teren Nacht verschlungen, und<br />

auch diese Nacht meint Sacharja, wenn er spricht: „Ich sah in <strong>der</strong><br />

Nacht.Ünd es scheint, als ob diese äußere Nacht auch in sein Inneres<br />

hineingedrungen wäre; es scheint, als ob sich unter diesen betrüb-<br />

78

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!