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Blicke ins Reich der Gnade

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8.1. DIE FÜHRUNG IN DIE WÜSTE.<br />

machen vor dem Kampf, zu Überwin<strong>der</strong>n auch im Unterliegen. Nie<br />

ist ein Streit geführt, <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>barer in seiner Art, heilvoller im<br />

Erfolg gewesen wäre als dieser Streit, <strong>der</strong> uns so nahe angeht und in<br />

unser heiligstes Interesse so eng verflochten ist. Er ist es wert, daß<br />

wir eine Weile nie<strong>der</strong>sitzen und, ganz Auge, in seinen Hergang uns<br />

vertiefen.<br />

8.1 Die Führung in die Wüste.<br />

Zugleich mit <strong>der</strong> Weihe und Salbung zum Mittleramt des Neuen<br />

Bundes durchs Wasser des Jordans und durch die Feuertaufe des<br />

Geistes ohne Maß hatte Jesus vom Himmel herab ein vernehmbar<br />

göttlich Zeugnis überkommen, daß er <strong>der</strong> einige Sohn des Vaters<br />

sei, an dem <strong>der</strong> Vater Wohlgefallen habe. Die Sohnschaft unsers<br />

Herrn und seine wesentliche Einheit mit dem Vater scheint in den<br />

Tagen seines Fleisches für ihn selber mehr ein Gegenstand des Glaubens<br />

als des Schauens, Schmeckens und Fühlens gewesen zu sein.<br />

Auf Augenblicke wenigstens konnte sich seine Gottheit vor seinen<br />

Augen <strong>der</strong>gestalt verdunkeln und ruhend in den Hintergrund verbergen,<br />

daß er sie nur noch besaß im nackten Glauben ans nackte<br />

Wort des Vaters. Nicht für die Jünger bloß, auch seinethalben rief<br />

<strong>der</strong> Vater je und dann vom Himmel: „Das ist mein lieber Sohn!”, um<br />

ihm den Glauben an sich selbst zu stärken, <strong>der</strong>, wie gesagt, zuweilen,<br />

z.B. in <strong>der</strong> Stunde <strong>der</strong> Verlassenheit am Kreuz, nicht an<strong>der</strong>s als<br />

ein nackter, von je<strong>der</strong> seligen Empfindung entblößter Glaube war.<br />

Geweiht und göttlich ausgerüstet zu seinem Priesteramt eilt Jesus<br />

jetzt <strong>ins</strong> Innere <strong>der</strong> Wüste. Der Führer, <strong>der</strong> ihn treibt und leitet, ist<br />

nach dem Evangelium <strong>der</strong> Heilige Geist. War sich’s <strong>der</strong> Herr bewußt,<br />

aus welchem Grund <strong>der</strong> Geist ihn in die Wüste führte? Vielleicht teilweise<br />

nur und im allgemeinen, das einzelne und beson<strong>der</strong>e mochte<br />

ihm <strong>der</strong> Vater verborgen gehalten haben. Auch wir machen die Erfahrung,<br />

daß es dem Heiligen Geist nicht immer gefällt, im voraus<br />

schon die Gründe uns zu verraten, aus denen er uns hierhin o<strong>der</strong><br />

dorthin treibt. Nicht selten läßt er uns ganz im Dunkeln gehen. Wir<br />

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