Blicke ins Reich der Gnade
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8.14. DIE SATANISCHE ZUMUTUNG.<br />
Kin<strong>der</strong> dieser Welt, wenn auch nicht um ihre Trinkstuben und Taumelkammern,<br />
doch um ihre feinern Genüsse und Freuden beneiden<br />
können. Ja, nicht selten ist diese gewaltigste aller Künste einer von<br />
den Fittichen, die uns durch Wirkung des Versuchers auf jene Zauberberge<br />
flügeln, wo die <strong>Reich</strong>e dieser Welt und ihre Herrlichkeit<br />
vor den Augen unsrer Phantasie in ein Verklärungslicht, in einen<br />
goldenen Duft und Glanz sich hüllen, <strong>der</strong> alle Sinne in Traum, in<br />
Rausch und Taumel bringt und <strong>der</strong> uns auf <strong>der</strong> Stelle überwältigen<br />
würde, wenn die allmächtige <strong>Gnade</strong>, unsre Mutter, uns nicht mit ihrem<br />
Schild deckte.<br />
8.14 Die satanische Zumutung.<br />
In demselben Augenblick, da im Blendspiegel jenes Zaubergesichts<br />
die <strong>Reich</strong>e dieser Welt vor Jesu Augen standen, wirft sich <strong>der</strong> Teufel<br />
in die Brust und spricht, die Haltung schon verlierend und trotz<br />
aller Affektionen von Majestät und Würde schon aus <strong>der</strong> Rolle fallend<br />
und sich selbst verratend: „Dieses alles ist mein; ich gebe es,<br />
welchem ich will. Dir will ich’s geben, so du nie<strong>der</strong>fällst und mich<br />
anbetest.”„Dieses alles ist mein!Ö wie hört sich das so schrecklich<br />
an! Und lei<strong>der</strong> hier hat <strong>der</strong> Lügenvater wahr geredet. Durch einen<br />
heiligen Rechtsspruch Gottes ist sie sein geworden, die Welt, für<br />
welche e<strong>ins</strong>t <strong>der</strong> große Hohepriester nicht beten wollte. Er ist ihr<br />
Fürst, ihr Haupt, ihr Gott und Großherr. Das größte Volk auf Erden<br />
ist sein, und die meisten Seelen ziehen an seinem Joch. Die meisten<br />
Län<strong>der</strong> zahlen ihm den Z<strong>ins</strong>, und auf den Mauern <strong>der</strong> meisten<br />
Städte wehen seine schwarzen Fahnen. Wer kann sie zählen, die<br />
Hun<strong>der</strong>te von Millionen, <strong>der</strong>en Seelen er in tausendfachen Ketten<br />
und Banden <strong>der</strong> Sünde und F<strong>ins</strong>ternis und in zahllosen geistlichen<br />
Kerkern und Klausen, sei es des Islams o<strong>der</strong> Heidentums, <strong>der</strong> kräftigen<br />
Irrtümer des Talmud o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Satzungen <strong>der</strong> sieben Hügel, des<br />
himmelstürmenden Rationalismus o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Pan- o<strong>der</strong> Atheisterei,<br />
verschlossen, verrammelt und gefangenhält. Ja, ohne prahlerische<br />
Anmaßung darf er es sagen: „Es ist alles mein!”Denn das wenige,<br />
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