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Dialogue in and between Different Cultures - International ...

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Religiöse Euphemismen im Griechischen und Deutschen<br />

Vassiliki Palasaki<br />

University of Thessalien, Greece<br />

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Euphemismen im Griechischen und<br />

Deutschen. Die Triebkräfte des Euphemismus s<strong>in</strong>d psychologischer, vor allem aber<br />

gesellschaftlicher Art. Unterschiedliche soziale Stellung, religiöse oder ideologische<br />

Gebundenheit führen zu emotionalen Haltungen, die sich <strong>in</strong> bestimmten Wortgebungen<br />

manifestieren. Der Euphemismus spielt auch <strong>in</strong> der politischen und kommerziellen<br />

Sprachlenkung und Sprachbee<strong>in</strong>flussung e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. E<strong>in</strong> Euphemismus, d.h.<br />

e<strong>in</strong>e beschönigende Beschreibung, wird oft dann e<strong>in</strong>gesetzt, wenn e<strong>in</strong> Sachverhalt aus<br />

verschiedenen Gründen nicht direkt genannt werden soll, so zum Beispiel ‘verscheiden’<br />

an Stelle von ‘sterben’. Die unterschiedlichen Bereiche des Tabus erstrecken sich über<br />

verschiedene Bereiche des Lebens, wie Politik, körperliche Eigenarten, Soziales,<br />

Sexualität und Religion. In dieser Arbeit soll vor allem die Anwendung von Euphemismen<br />

im Bereich des magisch-religiösen Tabus – Gott und der Teufel – sowie von Tiernamen<br />

und Krankheiten dargestellt werden.<br />

1. E<strong>in</strong>leitung<br />

Orr (1953:167) bezeichnet Euphemismus bzw. den Vorgang des Ersetzens e<strong>in</strong>es<br />

tabuisierten Begriffs oder das Verschleiern der unschönen Wirklichkeit als e<strong>in</strong><br />

Phänomen, dessen Ursprünge im sozialen Raum liegen oder mit der Psyche des<br />

Individuums <strong>in</strong> Zusammenhang stehen und dessen Wirkung im Bereich der<br />

Sprache im Kommunikationsakt sichtbar wird.<br />

Me<strong>in</strong>e Arbeit untersucht das Tabu religiösen Ursprungs im Griechischen und<br />

Deutschen und beschäftigt sich mit Begriffen, die sich auf das ‘höhere Wesen’<br />

beziehen, wie etwa Gott, übernatürliche Wesen, Naturelemente, Tiere, Aberglauben,<br />

Tod und Krankheit. Die konkrete Kategorie stellt trotz des gesellschaftlichen<br />

W<strong>and</strong>els sowohl <strong>in</strong> der griechischen als auch <strong>in</strong> der deutschen<br />

Gesellschaft weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Bereich strengen Tabus dar, wobei wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

die Intensität, mit der es erlebt wird, zwischen den Gesellschaften variiert. Denn<br />

der Sprecher nimmt das Signifikat entsprechend den Gewohnheiten se<strong>in</strong>er<br />

Geme<strong>in</strong>schaft wahr, die auf die ihr eigene Weise Erfahrung <strong>in</strong> Sprache<br />

umw<strong>and</strong>elt. Das Individuum bzw. die Geme<strong>in</strong>schaft erf<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>en Euphemismus,<br />

wobei aus der kollektiven Erfahrung geschöpft wird. Folglich entspr<strong>in</strong>gt der<br />

Euphemismus der Lebensweise der jeweiligen Geme<strong>in</strong>schaft, wie <strong>in</strong> unserem Fall<br />

der griechischen bzw. der deutschen.

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