The Oder Estuary - IOW
The Oder Estuary - IOW
The Oder Estuary - IOW
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
132<br />
mit einem hohen Gehalt an organischen Bestandteilen ablagert. Insgesamt sind die<br />
Strömungsgeschwindigkeiten entlang des flachen Haffufers höher als im zentralen Haff. Es bleiben<br />
am Ufer also nur grobkörnigere Sande liegen, während es im tieferen Haffbecken kaum zu<br />
Umlagerungen von Sedimenten kommt. Hier suspendieren die feineren Partikel und bilden den<br />
Haffschlick (LEIPE et al. 1998).<br />
Hartsubstrat findet man im Haff in Form der ausgedehnten Dreissena - Muschelbänke, die nach<br />
Schätzungen von Günther (1998) (in FENSKE (2002)) etwa 20 % des Kleinen Haffs bedecken und<br />
sich entlang der Grenze zwischen flachem Sandboden und tiefen Schlickbereichen hinziehen.<br />
Ansatzpunkte zur Koloniebildung von Dreissena polymorpha, die auf Hartsubstrat angewiesen ist,<br />
bieten Bänder aus Molluskenschalen, die von der Strömung an den Rand der Sandflächen<br />
verfrachtet werden.<br />
2.4 Physikochemie im Untersuchungszeitraum<br />
Die Angaben zur Physikochemie stützen sich auf Daten aus dem deutsch-polnischen<br />
Monitoringprogramm im <strong>Oder</strong>haff. Im Rahmen dieses Programms werden seit 1965 chemische und<br />
physikalische Parameter des Sediments und der Wassersäule an 12 Stationen im Haff ermittelt<br />
(näheres siehe BANGEL 2001). Für diese Untersuchung wurden die Parameter Salinität (bodennahe<br />
Schicht), Sauerstoffsättigung (bodennahe Schicht), Gesamtstickstoffgehalt (Oberfläche) und<br />
Gesamtphosphatgehalt (Oberfläche) ausgewählt.<br />
2.4.1 Salinität<br />
Die Salinität des <strong>Oder</strong>haffs ist eng mit der Hydrologie gekoppelt, die Ein- und<br />
Ausstromverhältnisse und die daraus folgenden Schwankungen des Salzgehalts wurden daher<br />
bereits im Kapitel ‚Hydrologie’ dargelegt. Im Untersuchungszeitraum schwankte der Salzgehalt in<br />
Grundnähe zwischen nahe null und 4,2 ‰. Trotz seines ausgeprägten Süßwassercharakters im<br />
Sommer 2001 ist das Haff nach Vorgabe der Wasserrahmenrichtlinie, die sich am Venedig-System<br />
orientiert, mit mittleren Salzgehalten von über 0,5 ‰ und unter 5 ‰ als oligohalin zu bezeichnen.<br />
Während das Jahr 2001 im Vergleich zum langjährigen Mittel unterdurchschnittliche Salzgehalte<br />
aufwies, zeigten die Salinitätsschwankungen im Jahre 2002 keine Auffälligkeiten (LUNG, STAUN<br />
& WIOS 2001; LUNG, STAUN & WIOS 2002 (unveröffentlicht)).<br />
2.4.2 Sauerstoffhaushalt<br />
Aufgrund der im Allgemeinen geringen Wassertiefen des Haffs ist der Wasserkörper zu allen<br />
Jahreszeiten gut durchmischt. Trotzdem kann es aufgrund der hohen Produktionsraten während der<br />
Algenblüte im Frühjahr und Sommer zu anschließenden Sauerstoffdefiziten in Grundnähe<br />
kommen.<br />
Im Untersuchungszeitraum schwanken die Sättigungswerte in Grundnähe zwischen Extremen von<br />
20 % im Juli 2001 und 160 % im August 2002. Der Großteil der gemessenen Werte liegt jedoch<br />
zwischen 80 % und 120 %. Eine Übersättigung wurde jeweils im April und Mai festgestellt, starke<br />
Zehrungsprozesse am Boden setzen in den anschließenden Sommermonaten Juni, Juli und August<br />
ein. Die Schwankungen der Sauerstoffsättigung im Untersuchungszeitraum liegen im langjährigen<br />
Mittel (LUNG, STAUN & WIOS 2001; LUNG, STAUN & WIOS 2002 (unveröffentlicht)).