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The Oder Estuary - IOW

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Standorten mit deutlich anderer Charakteristik (etwa in Ufernähe) erfolgt. Generell ist eine<br />

Kopplung verschiedener Monitoringprogramme am gleichen Ort die günstigste Alternative. Da alle<br />

Monitoringstationen im Pelagial des <strong>Oder</strong>ästuars liegen, sind derzeit keine Aussagen über die<br />

ufernahen Bereiche des Untersuchungsgebietes möglich.<br />

6 Diskussion<br />

Die statistische Analyse der Monitoringdaten hat verschiedene Defizite hinsichtlich einer<br />

repräsentativen Beprobung bei den untersuchten Parametern aufgezeigt. Wie groß die<br />

Auswirkungen dieser Defizite auf die Planung von Maßnahmen zur Verbesserung der<br />

Wasserqualität im Ästuar sein werden, konnte grob abgeschätzt werden.<br />

Wie häufig die einzelnen Parameter zu beproben sind, um sie repräsentativ zu erfassen, sollte<br />

anhand von kurzzeitigen intensiven Messkampagnen oder den zeitlich hoch aufgelösten<br />

Messreihen anderer Boddengewässer (Darß-Zingster Boddenkette) abgeschätzt werden.<br />

HORSTMANN (1993) schlägt für eine repräsentative Beprobung von Chlorophyll a oder der<br />

Abundanz und Artenzusammensetzung des Phytoplanktons an der Ostseeküste eine mindestens<br />

wöchentliche Beprobung vor. Die monatliche Beprobung führt nach seinen Erkenntnissen im<br />

Bereich der Kieler Außenförde dazu, dass einzelne Algenblüten vom Monitoring vollständig nicht<br />

erfasst werden. Eine wöchentliche Beprobung ist vermutlich auch im <strong>Oder</strong>ästuar für diese<br />

Parameter notwendig.<br />

Um den finanziellen Aufwand einer zusätzlichen, zeitlich höher auflösenden Probenahme in<br />

Grenzen zu halten, könnte sie an wenigen, räumlich repräsentativen Stationen durchgeführt<br />

werden. Dies erscheint vor dem Hintergrund der durchweg signifikanten positiven<br />

Korrelationskoeffizienten zwischen den Restkomponenten benachbarter Stationen möglich. Ein<br />

Vergleich der Kosten, die durch ein intensiviertes Monitoring entstehen, gegenüber den Kosten, die<br />

aktuell und in Zukunft durch unzureichende Maßnahmenprogramme verursacht werden, kann<br />

zusätzlich als Entscheidungshilfe für die Ausgestaltung eines zukünftigen Monitoringprogramms<br />

dienen.<br />

Hinsichtlich der Maßnahmenplanung wird jedoch nicht nur eine häufigere Beprobung des<br />

<strong>Oder</strong>ästuars selbst Kosten verursachen. Für eine genaue Zustandseinschätzung und<br />

Entwicklungsprognose ist es von wesentlicher Bedeutung, eine intensive Aufbereitung der<br />

Messdaten in Form von statistischen Analysen und Modellrechnungen durchzuführen. SCHMIDT<br />

(1998) weist darauf hin, dass die bisherige Auswertung der Daten aus dem<br />

Küstengewässermonitoring im Mecklenburg-Vorpommern weit hinter den Möglichkeiten und<br />

Notwendigkeiten zurückbleibt.<br />

Die Bewertung der Wasserqualität auf der Grundlage der Monitoringdaten wird gegenwärtig im<br />

deutschen Teil des <strong>Oder</strong>ästuars vom Landesamt für Umwelt, Natur und Geologie (LUNG) des<br />

Landes Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt. Sie erfolgt durch die Berechnung einer<br />

Trophieklasse aus verschiedenen Parametern. Es werden unter anderem die Parameter<br />

Gesamtphosphor, Chlorophyll a und die Sauerstoffsättigung zur Klassifizierung herangezogen. Um<br />

die Trophiestufe zu ermitteln, wird jeweils der ungünstigste Messwert eines Jahres ausgewählt und<br />

in ein System aus fünf Trophieklassen eingeordnet. Die Bewertungsergebnisse unterliegen von Jahr<br />

zu Jahr starken Schwankungen (UMWELTMINISTERIUM MECKLENBURG-VORPOMMERN 1998).<br />

Dies steht im Zusammenhang mit der Auswahl nur eines einzelnen sehr hohen oder sehr niedrigen<br />

Messwertes für die Bewertung. Die zeitliche Repräsentanz einzelner Messwerte der Parameter<br />

Gesamtphosphor, Chlorophyll a und Sauerstoffsättigung ist nur gering. Eine hierauf aufbauende<br />

Einstufung der Trophie muss zwangsläufig starken Schwankungen unterworfen sein. Eine

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