The Oder Estuary - IOW
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meeres- bzw. küstenbezogene <strong>The</strong>men, fallen in erster Linie Negativmeldungen auf, beispielsweise<br />
über „Algenpest“, Ölverschmutzung, Quallen und verschmutzte Strände wie folgender, kurzer<br />
Auszug zeigt: ANKLAMER ZEITUNG 16.03.96, OSTSEEZEITUNG 20.03.97, NORDKURIER 02.08.97,<br />
OSTSEEZEITUNG 03./04.04.99, FAZ 14.10.98, OSTSEEZEITUNG 03.08.99, OSTSEEZEITUNG 03.05.00,<br />
SCHWERINER VOLKSZEITUNG 16.05.00. Im Vergleich hierzu wird in der Presse eher selten über<br />
gute Badewasserqualität und saubere Strände berichtet. Dies geschieht in den meisten Fällen im<br />
Zusammenhang mit der Blauen Flagge oder der Veröffentlichung von Messdaten der EU-<br />
Badewasserqualitätsuntersuchungen: OSTSEEZEITUNG 20.06.96, NORDDEUTSCHE NEUESTE<br />
NACHRICHTEN 04.06.98, SCHWERINER VOLKSZEITUNG 21.05.99, OSTSEEZEITUNG 21.05.99, DIE<br />
WELT 12.03.99, DIE WELT 11.06.99, OSTSEEZEITUNG 11.06.99, OSTSEEZEITUNG 02.02.00,<br />
NORDDEUTSCHE NEUESTE NACHRICHTEN 16.05.00, NORDKURIER 09.06.00. Frau Dr. Lehmann gab<br />
an, dass der Nutzen nicht unmittelbar sei sondern die Hoffnungen darin liegen, dass er sich<br />
schleichend entwickelt. Sie bestätigte zudem, dass man sich der geringen Bekanntheit der Blauen<br />
Flagge bewusst sei und diesem Problem durch massive Werbung entgegengetreten werde.<br />
Angesichts der Tatsache, dass die Blaue Flagge bereits seit 1997 in den Kaiserbädern vergeben<br />
wird und der Kosten, die mit der Blauen Flagge verbunden sind, stellt sich die Frage, warum der<br />
Nutzen noch nicht verbessert wurde. Auch wenn die Kosten - auf Grund der vielen verschiedenen<br />
direkten und indirekten Kostenquellen - nicht genau beziffert werden können, lässt sich doch<br />
durchaus festhalten, dass die Blaue Flagge mit erheblichem finanziellem Aufwand verbunden ist.<br />
Die folgende kurze Auflistung soll einen Eindruck über die Vielfalt der Kostenursachen und<br />
mögliche Kosten der Blauen Flagge vermitteln: ¼-Stelle für die regelmäßige Aktualisierung der<br />
ausgehangen Wasserqualitätsinformationen in Schaukästen; 3 – 4 Stellen für das Duale System;<br />
Umwelterziehung in Form von Kinderstunde, Lichtbildvorträge (ca. 1 – 2 Veranstaltungen pro<br />
Monat) etc.; Entnahme und sehr kostenintensive Untersuchung der Wasserproben; tägliche<br />
Strandreinigung durch eine beauftragte Firma von über 8 km Strand; feierliche Übergabe der<br />
Blauen Flagge mit Empfang; etc.<br />
Warum beteiligen sich Schleswig-Holstein und Niedersachsen nicht an der Blauen-Flagge-<br />
Kampagne für Strände? Es ist höchst unwahrscheinlich, dass ihre Badestellen die Anforderungen<br />
zur Vergabe der Blauen Flagge nicht erfüllen könnten. Wie aus dem EU-Atlas zur<br />
Badewasserqualität ersichtlich ist, würden eine Vielzahl der beprobten Badestellen aufgrund ihrer<br />
Badewasserqualität dieses Kriterium erfüllen (EUROPÄISCHE UNION 2002). Warum sich diese<br />
Urlaubsorte nicht um die Blaue Flagge bemühen, müsste Gegenstand weiterer Untersuchungen<br />
sein. Aber es kann vermutet werden, dass die Aussagekraft der Blauen Flagge als Umweltsymbol<br />
in Frage gestellt wird, zumal sich die Vergabekriterien mehr auf Dienstleistungen und Infrastruktur<br />
am Strand als auf Umweltqualität beziehen. Diese Vermutung wird durch die Tatsache bekräftigt,<br />
dass es die Blaue Flagge mittlerweile auch für Luftsportplätze und Fußballanlagen gibt, die<br />
schwerlich mit Umweltqualität in Verbindung zu bringen sind. Dies deutet schon an, dass die Blaue<br />
Flagge kaum als Kennzeichen einer guten Umweltqualität im herkömmlichen Sinne aufgefasst<br />
werden kann. Der geringe Bekanntheitsgrad könnte auch einen Grund darstellen, dass keine<br />
Notwendigkeit darin gesehen wird, die Blaue Flagge anzustreben. Dies wird durch NELSON &<br />
WILLIAMS (1997) und NELSON et al. (2000) unterstützt, die in ihrem Artikel herausstellen, dass sie<br />
die Blaue Flagge als ineffektiv ansehen, zumal sie am Strand von den meisten Touristen nicht<br />
erkannt wird.<br />
Nachfolgend soll diskutiert werden, inwieweit sich die Blaue Flagge als<br />
Umweltqualitätskennzeichen eignet.<br />
Die Vergabekriterien setzen sich aus den vier Hauptaspekten Wasserqualität,<br />
Umweltkommunikation und Umwelterziehung, Umweltmanagement sowie Sicherheits- und<br />
Service-Aspekten zusammen. Die Umweltqualität (in Form von Wasserqualität) ist nicht der<br />
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