01.03.2013 Aufrufe

The Oder Estuary - IOW

The Oder Estuary - IOW

The Oder Estuary - IOW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

214<br />

scheint die Verwendung dieser Konzentrationen angemessen, da sich das von der <strong>Oder</strong> mitgeführte<br />

Material vorrangig nicht direkt im Kanal ablagert. In dem Kanal lagert sich im Wesentlichen<br />

resuspendiertes Material verschiedenen Alters aus dem Durchmischungshorizont des Haffs ab. In<br />

diesem oberen Durchmischungshorizont vermischen sich die Nährstoff- und Schwermetallfrachten<br />

vieler Jahre und verschiedener Konzentrationen, so dass eine Veränderung der <strong>Oder</strong>frachten in<br />

diesen Sedimenten nicht unmittelbar erkennbar wird. Aus diesem Grund wäre ein Bezug der<br />

Konzentrationen in den jährlichen <strong>Oder</strong>frachten auf das Baggergut ungenau, da das Haffmaterial,<br />

das sich im Kanal ablagert nicht mitberücksichtigt werden würde. Dennoch muss beachtet werden,<br />

dass die Konzentrationen in den <strong>Oder</strong>frachten im Laufe der vergangenen Zeit (besonders der<br />

letzten Jahre) deutliche Veränderungen zu verzeichnen hatten und dies in den Berechnungen zu den<br />

enthaltenen Mengen im Baggergut nicht mitberücksichtigt werden konnte. Die errechneten Werte<br />

sind damit nur als ungefähre Abschätzungen über die enthaltenen Mengen zu werten.<br />

In dem Zeitraum von 1986 bis 2000 wurden jährlich knapp 50 % der von der <strong>Oder</strong> eingetragenen<br />

Menge mit dem Baggergut aus der Schifffahrtsrinne entnommen. Legt man die Berechnungen von<br />

LEIPE et al. (1998) zu Grunde, dass etwa ein Viertel des gesamten <strong>Oder</strong>eintrages auf den<br />

Schlickflächen des <strong>Oder</strong>haffs abgelagert wird, muss die Schlussfolgerung, dass ¾ des<br />

<strong>Oder</strong>eintrages in die Ostsee weitertransportiert wurden, neu überdacht werden. Die Mengen an<br />

Baggergut, die in den letzten Jahren (1986 bis 2000) entnommen wurden, deuten eher darauf hin,<br />

dass lediglich etwa ein Viertel des <strong>Oder</strong>eintrages in die Ostsee ausgeschwemmt wird, während<br />

etwa die Hälfte mit dem Baggergut entnommen wird und nicht in die Ostsee gelangt.<br />

Demnach wird durch die regelmäßige Ausbaggerung der Schifffahrtsrinne <strong>Oder</strong>fracht<br />

zurückgehalten, welches ohne diese Materialentnahmen in die Ostsee weitertransportiert werden<br />

oder zu einer Netto-Sedimentation im Haff führen würde. Daher stellt das <strong>Oder</strong>haff durch die<br />

künstliche Schifffahrtsrinne eine Senke für die Ostsee dar. Das <strong>Oder</strong>haff würde heute ohne diese<br />

langjährigen Materialentnahmen vermutlich einen anderen Charakter aufweisen. Eine deutliche<br />

Netto-Sedimentation könnte im Haff zu verzeichnen sein. Folgen hiervon wären Verflachung des<br />

Gewässers mit Verlandungserscheinungen.<br />

5.4 Konsequenzen der geplanten Kanalvertiefung für das <strong>Oder</strong>haff<br />

5.4.1 Veränderungen im Sediment<br />

Bei der geplanten Vertiefung der Schifffahrtsrinne werden sowohl belastete Schlicke also auch in<br />

der Regel unbelastetes sandiges Material entnommen. Der oberste Bereich der Sedimente wird aus<br />

Schlicken der Brackwasserfazies gebildet, gefolgt von einem Torfhorizont worauf schließlich die<br />

spätglazialen mergeligen Sande folgen (siehe auch Kap. 2.2.2). In Abbildung 5.4.1 - 1 wurde eine<br />

schematische Darstellung der Sedimente im Bereich des Schifffahrtskanals erstellt, die eine<br />

Abschätzung über das anfallende Baggergut bei der geplanten Kanalvertiefung ermöglichen soll.<br />

Die Darstellung zeigt einen schematischen Querschnitt durch die Sedimente des Haffs im<br />

Kanalbereich und kann nur ein generalisiertes Bild der tatsächlichen Situation im Haff<br />

widerspiegeln, da die Schichttiefen und -mächtigkeiten je nach Lage im Haff von unterschiedlicher<br />

Ausprägung sind. Dennoch gibt sie einen ungefähren Überblick über die unterschiedlichen<br />

Materialien, die bei der geplanten Vertiefung und Verbreiterung anfallen werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!