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The Oder Estuary - IOW

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6.4.3 Probestellen<br />

Die Auswahl der Probestellen stellt sicherlich den schwierigsten Punkt eines Monitorings da. Wie<br />

in den vorigen Abschnitten ausführlich diskutiert wurde, hängen Taxazahl und<br />

Artenzusammensetzung der Lebensgemeinschaft sehr stark von der Ausprägung abiotischer<br />

Faktoren ab. Insbesondere Sediment -und Substratstrukturen können sich jedoch von Stelle zu<br />

Stelle sehr stark unterscheiden.<br />

Die Wasserrahmenrichtlinie verlangt die Repräsentativität des Meßnetzes für den gesamten<br />

Wasserkörper (WRRL Anhang V Absatz 1.3). Um eine sinnvolle Bewertung des Gewässers<br />

durchführen zu können, sollte das gesamte gewässertypische Artenspektrum erfasst werden, es ist<br />

daher sinnvoll Messstellen auszuwählen die möglichst alle an den jeweiligen Lebensraum (Phytal,<br />

Makrophytenzone, sandiges Litoral, Dreissena-Bänke, schlickiges Profundal) angepassten Taxa<br />

enthalten. Während die tieferen Bereiche sowie die rein sandigen Ufersedimente wenig<br />

Unterschiede in der Besiedlung aufweisen – bei einer dreifachen Parallelbeprobung sollten alle<br />

anwesenden Taxa erfasst werden – gestaltet sich die Wahl der Phytalprobestellen schwieriger.<br />

Aus der vorliegenden Arbeit ergeben sich Mörkerhorst, Karnin und Dargen als sinnvollste, weil<br />

artenreichste Standorte. Bei der Beprobung dieser drei Stellen konnten 46 von 63 im Haff<br />

insgesamt nachgewiesenen Taxa erfasst werden, nimmt man die molluskenreiche Stelle in Stepnica<br />

hinzu so ergeben sich 51 Taxa. Die noch fehlenden Arten sind fast ausschließlich Einzelfunde aus<br />

der Gruppe der Wanzen. Insbesondere Mörkerhorst könnte für die Bewertung der Uferstrukturen<br />

als Referenz herangezogen werden, weil sie als einzige der Stellen zwar Zugang zum Wasser bot,<br />

ansonsten aber nur minimal strukturell beeinträchtigt war. Die Stellen in Neuendorf und Kamminke<br />

hingegen sind nicht als repräsentativ für das Haffufer zu betrachten, das ja zum größten Teil von<br />

einem dichten Schilfgürtel umschlossen ist.<br />

Die Auswahl der tiefer gelegenen Stellen könnte sich nach den Uferstellen richten; für große Seen<br />

schlagen ZINTZ & BÖHMER (2002) die Beprobung von Transekten vor, die alle Tiefenstufen und<br />

damit alle Lebensräume abdecken. Dies wäre sicher auch für das Haff als sinnvoll zu erachten. Die<br />

Beprobung von Transekten bietet außerdem die Möglichkeit, gleichzeitig eine Kartierung der<br />

entlang des Tiefengradienten vorkommenden Makrophyten vorzunehmen, die ja ebenfalls eine der<br />

Qualitätskomponenten der WRRL sind.<br />

Auch die Einteilung des Gewässers in zu beprobende Segmente scheint eine mögliche<br />

Auswahlmethode für repräsentative Probstellen zu sein. Hierbei wird jedes Segment in derselben<br />

Tiefe beprobt und aus den Einzelproben eine Mischprobe zusammengesetzt. Die verschiedenen<br />

Lebensgemeinschaften im Verlauf des Tiefengradienten werden jedoch außer Acht gelassen<br />

(BÖHMER & BAIER 2001).<br />

Neben der Aufnahme der Biologie sollte für das Ufer eine Beschreibung der Struktur und für alle<br />

Transektstellen die Messung wichtiger physikochemischer Parameter im Feld erfolgen. Dazu<br />

gehören z.B. Wassertemperatur, Sauerstoffgehalt/-sättigung, Salinität und eventuell auch N und P-<br />

Gehalte. Für die Beprobung der Hafftiefe wäre sicher eine Kombination mit den bereits<br />

vorhandenen Messstellen aus dem Monitoringprogramm zur Physkikochemie sinnvoll.<br />

Insgesamt lassen sich aus den Ergebnissen dieser Untersuchung also folgende Vorschläge für die<br />

Gestaltung eines Monitoringprogramms ableiten:<br />

• Die Beprobung sollte, wenn möglich, zweimal im Jahr erfolgen. Falls nur eine einmalige<br />

Beprobung durchführbar ist, so sollte sie im Frühsommer, am ehesten im Mai oder Juni

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