The Oder Estuary - IOW
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7 Diskussion<br />
7.1 Methodenkritik<br />
Für die Befragung war ein Zeitraum von nur knapp zwei Wochen im August angesetzt. Damit wird<br />
nur eine kurze Spanne der gesamten Urlaubssaison abgeprüft, was die Repräsentativität<br />
einschränkt. Es bleibt offen, ob die Interviews zu anderen Ergebnissen geführt hätten, wenn sie<br />
beispielsweise im Juni, Juli oder September durchgeführt worden wären.<br />
Gerade bei einem so kurzen Befragungszeitraum muss berücksichtigt werden, dass damit nur eine<br />
spezielle Touristengruppe erfasst werden kann. Besonders in Hinblick auf die Frage, aus welchem<br />
Bundesland die Touristen stammen, muss beachtet werden, welche Bundesländer im<br />
Befragungszeitraum Sommer-Schulferien hatten.<br />
Des Weiteren muss aufgeführt werden, dass die Befragung am Haff nicht am Wochenende<br />
stattgefunden hat. Auf Usedom konnte - aufgrund der Witterung – auch nur der Samstag<br />
einbezogen werden. Der Wochenendeffekt fließt folglich kaum in die Ergebnisse ein. Dies schlägt<br />
sich wahrscheinlich in der niedrigen Zahl der Tagestouristen nieder.<br />
Man muss davon ausgehen, dass der Fragebogen an sich suggestiv ist. In anschließenden<br />
Kommentaren wurde von den Touristen mehrfach geäußert, dass sie sich bis dato über das <strong>The</strong>ma<br />
noch keine Gedanken gemacht hatten und erst durch den Fragebogen darauf gestoßen wurden.<br />
Es konnte beobachtet werden, dass die Anzahl der Touristen am Strand stark wetterabhängig ist.<br />
Dies kann das Ergebnis verzerren. An den zwei Tagen, an denen am Haff befragt wurde, herrschte<br />
ideales Strandwetter, was maßgeblich mitverantwortlich dafür war, dass die Haffstrände sehr gut<br />
besucht waren. Zudem kann man davon ausgehen, dass wetterbedingt viele Tagestouristen<br />
angezogen wurden. In der ersten Befragungswoche und den ersten beiden Tagen der zweiten<br />
Woche, als die Befragung auf Usedom stattfand, war das Wetter wechselhaft.<br />
Touristen, die bei schlechtem Wetter am Strand Spazieren gingen, wurden bei der Befragung nicht<br />
berücksichtigt, was wahrscheinlich die Ergebnisse beeinflusst hätte.<br />
Insgesamt wurden 449 Urlauber befragt. Es ist strittig, ob diese Menge ausreicht, um eine<br />
repräsentative Aussage machen zu können. Dies wird vor allem deutlich, wenn die Ergebnisse<br />
gefiltert werden, wodurch die Grundgesamtheit herabgesetzt wird. Recht schnell wird hierbei eine<br />
so kleine Grundgesamtheit erreicht, dass sich eine sichere Interpretation der Ergebnisse als<br />
schwierig erweist.<br />
Ein Problem ist die Unsicherheit der Repräsentativität in den beiden Befragungsgebieten. Am<br />
Stettiner Haff konnte eine weitaus höhere Urlaubergrundgesamtheit erfasst werden als auf Usedom,<br />
was auf das deutlich größere und weitläufigere Untersuchungsgebiet auf der Insel zurückzuführen<br />
ist. Ohne die genaue Grundgesamtheit der Touristen an den Stränden von Mönkebude und<br />
Ueckermünde zu kennen, kann davon ausgegangen werden, dass mit der Befragung am Haff ein<br />
sehr hoher Anteil der Urlaubergrundgesamtheit des Befragungszeitraums erfasst wurde, da es sich<br />
um kleine, räumlich gut begrenzte Areale handelte. Um die Repräsentativität der Befragung auf<br />
Usedom abschätzen zu können, werden daher zusätzlich die Befragungsergebnisse des<br />
Tourismusverbands Mecklenburg-Vorpommerns, die 1999 in den Kaiserbädern durchgeführt<br />
wurde, herangezogen.<br />
Da die Befragung aus technischen und zeitlichen Gründen nicht entlang der gesamten Außenküste<br />
Usedoms durchgeführt werden konnte, mussten die Interviews auf die Kaiserbäder beschränkt<br />
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