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The Oder Estuary - IOW

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Sanden bzw. sandigen Schlicken in flacheren Rand- und Schwellenbereichen. Die Sedimente des<br />

<strong>Oder</strong>haffs sind durch einen hohen Anteil an organischer Substanz gekennzeichnet, besonders in<br />

den feinkörnigen Schlicken (im Mittel 28,49 % Glühverlust; LEIPE et al. 1998, S. 22). Dieser<br />

Anteil an biogen-organogenen Bestandteilen verursacht unter anderem die Ausprägung<br />

reduzierender Milieuverhältnisse im Sediment.<br />

Insgesamt weisen die Sedimente des <strong>Oder</strong>haffs eine relativ homogene Zusammensetzung in der<br />

Feinfraktion auf. Als Ursachen hierfür werden die Materialumlagerungen durch windinduzierte<br />

Turbulenzen in dem flachen Gewässer und Bioturbation durch das Makrozoobenthos genannt<br />

(LEIPE et al. 1998, S. 22).<br />

2.2.3 Ökologischer Zustand des <strong>Oder</strong>haffs<br />

In das Haff münden neben einigen kleineren Zuflüssen die Flüsse Peene, Zarow, Uecker und <strong>Oder</strong><br />

(von Westen nach Osten). Das Einzugsgebiet der <strong>Oder</strong> macht etwa 91,5 % des gesamten<br />

Haffeinzugsgebietes aus. Ungefähr 97 % des Haffzuflusses geschehen über die <strong>Oder</strong> (CHOJNACKI<br />

1999, S. 259). Aus diesem Grund spielt die <strong>Oder</strong> mit ihrer Nähr- und Schadstofffracht eine<br />

entscheidende Rolle für die Wasserqualität des <strong>Oder</strong>haffs. Wie bereits im vorangegangenen Kapitel<br />

erwähnt, ist das Wasser der <strong>Oder</strong> durch verschiedenen anthropogene Einflüsse belastet. Mit den<br />

eingeleiteten kommunalen Abwässern werden Fäkalien, Schadstoffe und Nährstoffe in die <strong>Oder</strong><br />

geleitet. Besonders die größte Stadt der Region, Stettin, trägt mit ihren Abwassereinleitungen zur<br />

Verschlechterung der Wasserqualität bei. Diese großen Nährstofffrachten, die mit der <strong>Oder</strong> in das<br />

Haff gelangen, führen zu intensiver Primärproduktion und Phytoplanktonblüten. Im<br />

Zusammenhang mit den im Haff vorliegenden morphologischen und hydrologischen Bedingungen<br />

führt dies zur Eutrophierung des Gewässers. Das <strong>Oder</strong>haff wird im Gewässergütebericht des<br />

Landes Mecklenburg-Vorpommern als stark eutroph bis polytroph eingestuft (LANDESAMT FÜR<br />

UMWELT, NATURSCHUTZ UND GEOLOGIE 2001, S. 71).<br />

2.3 Der Schifffahrtskanal im <strong>Oder</strong>haff<br />

2.3.1 Bau des Schifffahrtskanals<br />

Anthropogene Eingriffe im Bereich der <strong>Oder</strong> wurden schon früh durchgeführt. Bereits im 18. und<br />

19. Jahrhundert wurde das Flussbett der <strong>Oder</strong> zur Landgewinnung und zum Schutz vor Hochwasser<br />

verändert. Im Zeitraum von 1740 bis 1896 wurde der Flusslauf durch Begradigungen (Durchstiche)<br />

insgesamt um 187 km verkürzt. Es wurden immer wieder Hochwasserschutzdeiche im Rahmen der<br />

Flussbegradigungen errichtet, die jedoch schwereren Hochwasserereignissen nicht standhielten.<br />

Das natürliche Überschwemmungsgebiet der <strong>Oder</strong> hatte ein ursprüngliche Fläche von etwa 3.709<br />

km². Durch die Eindeichungen wurde das Überschwemmungsgebiet bis 1896 auf 859,4 km²<br />

reduziert. In den Jahren 1907 bis 1932 wurden weitere Eindeichungen, Begradigungen und<br />

Wasserstraßenverbindungen vorgenommen (Landesumweltamt Brandenburg 1998a, S. 8).<br />

Für die Stadt Stettin spielte die Schifffahrt seit jeher eine bedeutende Rolle. Aus diesem Grund<br />

wurden auch hier schon früh bauliche Maßnahmen zur Förderung der Schifffahrt durchgeführt. Der<br />

erste Schifffahrtsweg von Stettin in die Ostsee führte durch den Peenestrom. Man entschied sich<br />

aber bald für die Schifffahrtsroute durch die Swina-Mündung. Die Planung begann schon 1730 und<br />

ab 1739 benutzten viele Schiffe diesen Weg in die Ostsee. 1877 wurde der so genannte Kaseburger<br />

Durchstich erstellt (durch dunklen Pfeil in Abbildung 2.2.1 - 1 markiert).<br />

Hierbei handelt es sich um einen künstlich angelegten Wasserweg, der in den Jahren 1874 bis 1880<br />

ausgebaut wurde. Diese so genannte Kaiserfahrt (heute: Piastowski Kanal) reichte von<br />

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