The Oder Estuary - IOW
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5.3 Eignung des Monitorings zum repräsentativen Erfassen der raumzeitlichen<br />
Dynamik<br />
Die eingangs gestellte Frage, wie repräsentativ das Monitoring die untersuchten Parameter erfasst,<br />
wird auf der Grundlage der Ergebnisse folgendermaßen beantwortet:<br />
Die Parameter Sauerstoffsättigung und Chlorophyll a weisen eine stark ausgeprägte<br />
Restkomponente ohne Autokorrelation auf. Ein wesentlicher Teil der Dynamik der Parameter liegt<br />
somit unterhalb der monatlichen Beprobungsfrequenz. Die Messwerte beinhalten einen großen<br />
zufälligen Anteil und nur eine geringe zeitliche Repräsentanz. Für die glatte Komponente ergeben<br />
sich somit relativ weite Konfidenzintervalle. Daher können durch das Monitoring nur erhebliche<br />
Veränderungen im Ökosystem statistisch signifikant erfasst werden. Eine Bewertung der<br />
Wasserqualität wird wesentlich erschwert. Das Erkennen von Zusammenhängen zwischen<br />
biologischen Parametern und der Sauerstoffsättigung oder Chlorophyll a ist auf die langfristige<br />
Dynamik beschränkt und wird vermutlich mit großen Ungenauigkeiten behaftet sein. Da beide<br />
Parameter durch die biologische Aktivität im Gewässer in hohem Maße geprägt werden und somit<br />
auch eine deutliche Wetterabhängigkeit aufweisen, sind vermutlich wesentlich höhere<br />
Berobungsfrequenzen notwendig um sie repräsentativ zu erfassen.<br />
Gesamtstickstoff und Gesamtphosphor werden durch das Monitoring etwas genauer erfasst als die<br />
beiden vorhergehenden Parameter. Der Anteil der Restkomponente an der Dynamik der Zeitreihen<br />
ist etwas geringer. An einzelnen Stationen sind schwach signifikant positive<br />
Autokorrelationskoeffizienten zu finden. Daher ist vermutlich schon bei einer Verdopplung der<br />
Beprobungsfrequenz zu erwarten, dass kurzfristige Schwankungen wesentlich repräsentativer<br />
erfasst werden können. Das Verhältnis zwischen mittelfristiger Entwicklung und<br />
Konfidenzintervall ist etwas günstiger einzuschätzen als bei Chlorophyll a und der<br />
Sauerstoffsättigung, da die Restkomponente etwas schwächer ausgeprägt ist. Ob die<br />
Konfidenzintervallbreite für die Bewertung des Gewässerzustands oder von<br />
Maßnahmenprogrammen ausreichend klein ist, hängt vom Grad der angestrebten Veränderung des<br />
Parameters im Ökosystem ab. Auch hier werden Zusammenhänge mit biologischen Parametern<br />
vermutlich nur auf der Grundlage der mittel- bis langfristigen Entwicklung erkennbar werden, da<br />
die kurzfristige Dynamik von Gesamtstickstoff und Gesamtphosphor bisher nur grob erfasst wird.<br />
Die Salinität wird von allen untersuchten Parametern am besten erfasst. Sie zeigt nur eine relativ<br />
geringe Amplitude der Restkomponente gegenüber der gesamten Dynamik der Zeitreihen. Im Haff<br />
weisen alle Stationen signifikant positive Autokorrelation auf. Die Autokorrelationskoeffizienten<br />
sind jedoch zum Teil noch recht gering. Für die Bewertung des Erfolgs von<br />
Maßnahmenprogrammen wird die Salinität zwar keine Bedeutung erlangen, da der Parameter im<br />
<strong>Oder</strong>ästuar keiner anthropogenen Beeinflussung unterliegt, dennoch können mittelfristige<br />
Zusammenhänge zwischen Veränderungen der Biozönose und dem Salzgehalt im<br />
Untersuchungsgebiet sicherlich aufgedeckt werden. Eventuell ist dies auch für kurzzeitige<br />
Schwankungen von der Dauer weniger Monate möglich. Die geringeren<br />
Autokorrelationskoeffizienten in der Pommerschen Bucht gründen sich vermutlich auf die geringen<br />
Austauschzeiten des Wassers von etwa 8-10 Tagen (MOHRHOLZ 1998). Insgesamt erscheint die<br />
zeitliche Beprobungsfrequenz für den Parameter Salinität ausreichend.<br />
Die räumliche Dynamik der Parameter wird gegenüber der zeitlichen Dynamik deutlich besser<br />
erfasst. Die durchweg positiven Korrelationskoeffizienten zwischen den Restkomponenten<br />
benachbarter Messstationen sprechen dafür, dass Zusammenhänge zwischen biologischen und<br />
chemischen Parameteren auch dann aufgezeigt werden können, wenn die Orte der Probenentnahme<br />
nicht in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander liegen. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die<br />
Distanz zu einer Messstation nicht zu groß wird und dass das biologische Monitoring nicht an<br />
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