The Oder Estuary - IOW
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Das Stettiner Haff ist eine 687 km 2 große, flache Lagune, die aus zwei Becken gebildet wird. Das<br />
westliche Becken, das „Kleine Haff“, gehört zum Gebiet der BR Deutschland, weist eine Größe<br />
von 277 km 2 auf und nimmt damit 40 % des Stettiner Haffs ein. Das östliche Becken gehört zu<br />
Polen und wird als „Großes Haff“ (Wielki Zalew) bezeichnet. Es macht mit einer Größe von<br />
410 km 2 60 % der Gesamtfläche aus. Die mittlere Wassertiefe des Stettiner Haffs beträgt 3,7 m,<br />
wobei natürliche maximale Tiefen bis 7,8 m gemessen werden. Das Kleine Haff besitzt ein<br />
Volumen von etwa 1 km 3 und das Große Haff von ca. 1,6 km 3 (BUCKMANN et al. 1998).<br />
Das Stettiner Haff ist durch die Nehrungsinseln Usedom (373 km 2 ) und Wolin (265 km 2 ) von der<br />
offenen Ostsee isoliert (LAUN 1996) und nur über drei sehr schmale Arme mit der Pommerschen<br />
Bucht verbunden: Swina, Dzwina und Peenestrom. Hieraus resultieren lange Verweilzeiten des<br />
nährstoffreichen Wassers im Haff. Schätzungsweise 60 – 70 % des Haffwassers fließen durch<br />
Swina, während je 15 – 20 % durch Dzwina und Peenestrom in die Pommersche Bucht gelangen<br />
(MOHRHOLZ 1998). Von der Pommerschen Bucht aus fließt das Wasser in die offene Ostsee.<br />
Es lässt sich zusammenfassen, dass das Wassers des Stettiner Haffs stark belastet ist. Dies ist auf<br />
das nähr- und schadstoffreiche <strong>Oder</strong>wasser, das riesige Einzugsgebiet der <strong>Oder</strong> und den dazu<br />
vergleichsweise kleinen Haffwasserkörper sowie auf die lange Verweilzeit des Haffwassers<br />
zurückzuführen (siehe auch Kapitel 3.5). Solche Belastungs- und Eutrophierungserscheinungen<br />
treten in der Pommerschen Bucht aufgrund der Durchmischung mit dem Wasser der offenen Ostsee<br />
weit weniger deutlich auf.<br />
Der hohe ökologische Wert der Landschaft des <strong>Oder</strong>ästuars ist allgemein anerkannt. Ein<br />
verhältnismäßig großer Teil der Fläche ist unter Schutz gestellt, sowohl auf den Inseln Usedom und<br />
Wolin als auch an der Haffküste und im Küstenhinterland.<br />
Die unter Schutz gestellte Fläche beträgt auf der polnischen Seite insgesamt 7318 ha, wobei<br />
angemerkt werden muss, dass sich das Planungsgebiet bis Stettin erstreckt. Besonders<br />
herauszuheben ist der „Nationalpark Wolin“ (Wolinski Nationalpark), der bereits am 3. März 1960<br />
ausgewiesen wurde und mit einer Fläche von 4940 ha eine beachtliche Größe aufweist. 1073 ha<br />
entfallen auf Naturschutzgebiete, 1244 ha auf Landschaftsparks und 61 ha auf zwei weitere<br />
Nationalparks (OLATT 1996).<br />
1996 befanden sich auf deutscher Seite des <strong>Oder</strong>ästuars 30 Naturschutzgebiete mit einer<br />
Gesamtfläche von 13.000 ha. Zudem ist der überwiegende Teil als Landschaftsschutzgebiet<br />
ausgewiesen. Entlang der gesamten Süd- und Westküste des Kleinen Haffs zieht sich ein mehrere<br />
Kilometer breiter Streifen, der im Raumordnungsprogramm als Vorranggebiet und Vorsorgeraum<br />
„Naturschutz und Landschaftspflege“ ausgeschrieben ist (Regionaler Planungsverband<br />
Vorpommern 1998). Auf Usedom fällt annähernd die gesamte Insel unter diese Kategorie<br />
(MINISTERIUM FÜR ARBEIT UND BAU 1999). Ganz Usedom ist zudem Naturpark, einer von derzeit<br />
fünf Naturparks in Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Man kann festhalten, dass das <strong>Oder</strong>ästuar ein sehr großes natürliches touristisches Potential<br />
aufweist. Die Landschaft ist abwechslungsreich: sie umfasst sandige Kliffküsten und Sandstrände<br />
an den Außenküsten, eine Vielzahl von Seen und Wäldern auf den Inseln sowie ein attraktives<br />
Küstenhinterland mit großen Waldflächen, Mooren und Heidelandschaft. Zudem stellen das<br />
Meeresklima und die hohe Sonnenscheindauer ebenfalls attraktive touristische Faktoren dar.<br />
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