The Oder Estuary - IOW
The Oder Estuary - IOW
The Oder Estuary - IOW
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
186<br />
Swinemünde in das <strong>Oder</strong>haff bis nach Stettin. Zunächst dominierte dennoch die alte Swine, also<br />
der alte Hauptmündungsarm der <strong>Oder</strong>, in Bezug auf den Wasseraustausch zwischen Haff und<br />
Meer. Die alte Stromrinne war zu dieser Zeit etwa 5,9 bis 9 m tief (BRANDT 1896, S. 110) und<br />
setzte sich see- und haffwärts noch etwas fort.<br />
2.3.2 Vertiefungen und Erneuerungen<br />
Der Schifffahrtskanal reicht von Swinoujscie an der Swinamündung bis Stettin, etwa 70 km<br />
flussaufwärts. Er hat seit 1984 eine mittlere Tiefe von 10,5 m und eine durchschnittliche Breite von<br />
90 m (in Biegungen etwa 130 m). Baggergutdaten vom Maritime Office of Szczecin (MOS) zeigen,<br />
dass von 1949 bis 2000 im Durchschnitt jährlich 1.490.312,7 m³ Baggergut (Nassmaterial) aus den<br />
Bereichen des nördlichen Schifffahrtskanals, des Kanals im Bereich des Swinoujscier Hafens und<br />
aus dem Kanalstück von Swinoujscie nach Stettin entnommen wurden, um die Tiefe halten zu<br />
können und ein Zusedimentieren zu verhindern. Dieses Material wird im Wesentlichen an Land auf<br />
Deponien und Spülfeldern verbracht und somit dem System <strong>Oder</strong>haff entzogen.<br />
Für Polens Wirtschaft ist der Seetransportsektor von großer Bedeutung. Die Tiefe des Kanals ist<br />
ein begrenzender Faktor für diesen, aber auch für die Schiffbauindustrie. Aus diesem Grund soll<br />
der Kanal weiter ausgebaut und gefördert werden, damit er auf dem internationalen Markt<br />
konkurrenzfähig bleibt. Die Weltbank unterstützt mehrere Projekte in Polen, die dem Ausbau und<br />
der Erweiterung verschiedener Häfen und Kanäle dienen. Für die Förderung des Hafens<br />
Swinoujscie-Szczecin erhält die Republik Polen von der Weltbank ein Darlehen über 27,5 Mio.<br />
US$ (29,3 Mio. Euro) und die Szczecin-Swinoujscie Seaport Authority (SSSA) erhält 11,0 Mio. US$<br />
(11,7 Mio. Euro). Verantwortlich für die Verwendung des Geldes und die Projekte sind das MOS<br />
sowie die SSSA. Die Förderung des Projekts läuft über 4 Jahre (2001 bis 2005). Insgesamt werden<br />
mit Kosten von 81,8 US$ für die vier Teilbereiche gerechnet. Die einzelnen Teilbereiche des<br />
Projektes beinhalten unter anderem den Ausbau und die Verbesserung der Uferbefestigung im<br />
Kanalbereich, Einführung schonender Baggermethoden sowie Anlage von neuen und Ausbau von<br />
bestehenden Liege- und Ankerplätzen.<br />
Im Vorfeld der eigentlichen Kanalvertiefung muss die derzeitige Uferbefestigung des Piastowski<br />
Kanals abgebaut werden. Diese Arbeiten werden voraussichtlich nicht vor 2006 beendet werden<br />
(schriftliche Mitteilung A. Borowiec, MOS). Erst anschließend kann mit der eigentlichen<br />
Vertiefung und Verbreiterung begonnen werden. Es besteht außerdem einen Abhängigkeit von den<br />
finanziellen Ressourcen, da noch nicht in jedem Fall geklärt ist, woher die Gelder stammen<br />
werden. Das MOS geht davon aus, dass die Vertiefung auf 12,5 m bis 2010 abgeschlossen ist.<br />
Für die anschließende Zeit ist die weitere Vertiefung auf 14,5 m und Verbreiterung auf 140 m mit<br />
entsprechendem Ab- und Umbau der Uferbefestigung sowie der Hafenmodernisierungen von<br />
Police geplant. Hierfür rechnet das MOS mit der Beendung der Arbeiten bis 2050 (schriftliche<br />
Mitteilung A. Borowiec, MOS).