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The Oder Estuary - IOW

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Insgesamt sind also besonders salztoleranten Arten in der Lage gewesen, sich gegen<br />

Brackwasserorganismen einerseits und an Süßwasser angepasste Arten andererseits durchzusetzen.<br />

Obwohl von den insgesamt 63 Taxa nur 8 als Neozoen im Sinne der Definition von Kinzelbach<br />

(Kapitel 4 ‚Material und Methoden’) bezeichnet werden können ist von einem großen Einfluss auf<br />

die gesamte Lebensgemeinschaft auszugehen, da es sich hier vielfach um häufige, individuenreiche<br />

Populationen handelt. Dies trifft im besonderem Maße auf Dreissena polymorpha zu, die sich seit<br />

etwa 150 Jahren als feste Größe im Haff etabliert hat.<br />

6.4 Monitoring im Stettiner Haff<br />

Grundlage der Bewertung eines Gewässers soll nach WRRL die in ihm existierende Biozönose sein<br />

Um diesem Umstand gerecht zu werden, wird für das Stettiner Haff neben dem bereits<br />

existierenden Monitoringprogramm für chemisch-physikalische Parameter ein biologisches<br />

Monitoring angestrebt, dass sich an den drei für Küstengewässer geforderten<br />

Qualitätskomponenten Phytoplankton, Makrophyten und Makrozoobenthos orientiert.<br />

Die Diskussion der Ergebnisse der durchgeführten Untersuchung macht deutlich, dass sich die<br />

zunächst als sehr homogen erscheinende Makrozoobenthosbesiedlung des Stettiner Haffs je nach<br />

Jahreszeit, Methodik und Probestellenauswahl sehr unterschiedlich darstellen kann. Auch sind<br />

Veränderungen in der Artenzusammensetzung durch das Verschwinden oder die Neueinwanderung<br />

von Arten, auch im Zeitraum weniger Jahre, belegt worden.<br />

Signifikante anthropogene Belastungen im Sinne der WRRL sind<br />

• die Eutrophierung und damit einhergehende Folgeerscheinungen wie Sauerstoffdefizite in<br />

Grundnähe oder die Dezimierung der submersen Vegetation.<br />

• die Freizeitnutzung des Uferbereichs und die daraus folgende Beeinträchtigung der ufernahen<br />

Vegetation.<br />

Im Folgenden werden Vorschläge gemacht, wie die Überwachung des Stettiner Haffs im Hinblick<br />

auf diese Belastungen aussehen könnte. Grundlage sind die Ergebnisse der in Rahmen dieser Arbeit<br />

diskutierten Autoren sowie die Ergebnisse der eigenen Untersuchungen.<br />

6.4.1 Probenahmezeitpunkt- und frequenz<br />

Die Wasserrahmenrichtlinie gibt für die Überwachung des Makrozoobenthos in Küstengewässern<br />

eine Überwachungsfrequenz von drei Jahren vor. Dieser Zeitraum entspricht in etwa den<br />

Abständen der zitierten Zoobenthos-Untersuchungen des Haffs in den letzten 10 Jahren. Beim<br />

Vergleich der jeweils 2 bis 4 Jahre auseinanderliegenden Untersuchungen traten keine<br />

gravierenden Faunenveränderungen auf, die eine kürzere Überwachungsfrequenz rechtfertigen<br />

würden.<br />

Der Vergleich der Jahreszeiten ergab zwar keine signifikanten Unterschiede in den Ergebnisse,<br />

trotzdem ist die Wahl des Probenahmetermins von Bedeutung. Dies betrifft zum einen<br />

organisatorische Probleme, beispielweise Eisgang im Winter oder die Badesaison im Hochsommer,<br />

zum anderen den Lebenszyklus einzelner Taxa. Ein Beispiel ist die Eintagsfliege Caenis horaria,<br />

eine häufige Art, die jedoch nur im Januar und April gefunden wurde, da sie im Spätsommer ihre<br />

Entwicklung bereits vollendet hat. Da die mehrfach beprobten Stellen, mit Ausnahme der großen<br />

Strände, höhere Taxazahlen aufwiesen, sollten mindestens zwei Proben pro Jahr genommen<br />

werden; es ist jedoch abzuwägen, ob dieser Mehraufwand durch ein genaueres Ergebnis noch zu<br />

rechtfertigen ist.

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