01.03.2013 Aufrufe

The Oder Estuary - IOW

The Oder Estuary - IOW

The Oder Estuary - IOW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

228<br />

3 Wasserqualität am <strong>Oder</strong>ästuar und ihre Bewertung<br />

3.1 Badewasserqualität und ökologisch orientierte Wasserqualität<br />

Badewasserqualität, wie sie international anerkannt wird, wird von der Europäischen Gemeinschaft<br />

(EU) in der „Directive 76/160/EEC“ (deutsch: EU-Richtlinie 76/160 EWG) vom 8. Dezember 1975<br />

beschreiben (http://europa.eu.int/water/water-bathing/directiv.html). Die Badewasserqualität<br />

umfasst 19 Parameter: fünf mikrobiologische Parameter (z.B. gesamtcoliforme und fäkalcoliforme<br />

Bakterien, Salmonellen) und zehn physikochemikalische Parameter (z.B. pH, gelöster Sauerstoff,<br />

Sichttiefe, Phenole, Gehalt an Ammoniak, Mineralöle) sowie vier andere Substanzen, die gesondert<br />

als Verschmutzungsindikatoren behandelt werden (z.B. Schwermetalle, Nitrat und Phosphat,<br />

Pestizide) (EUROPÄISCHE UNION 2000a). Während der Badesaison (Mitte Mai bis Mitte<br />

September) werden die Gewässer der EU alle zwei Wochen untersucht. Hierbei muss jedoch betont<br />

werden, dass lediglich fünf der aufgeführten 19 Parameter erfasst werden und in die Bewertung der<br />

Badewasserqualität einfließen In Mecklenburg-Vorpommern findet die Beprobung durch die<br />

jeweils zuständigen Gesundheitsämter statt, während die anschließende Analyse vom<br />

Landeshygieneinstitut durchgeführt wird (SOZIALMINISTERIUM MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

2000).<br />

Die ökologisch orientierte Wasserqualität wird in Deutschland - bezogen auf Meere - im Rahmen<br />

des „Bund/Länder-Messprogramms für die Meeresumwelt von Nord- und Ostsee“ untersucht (<strong>IOW</strong><br />

2002). Die analysierten Parameter umfassen Hydrophysik, Hydrochemie, die Chlorophyll-a-<br />

Konzentration und Schadstoffe sowie die pelagische und benthische Biologie. Im Rahmen der<br />

Richtlinie 2000/60/EG (Wasserrahmenrichtlinie, kurz WRRL) wird in Zukunft die Untersuchung<br />

von Hydrochemie und -physik, Phytoplankton, Makroalgen, Angiospermen, Zoobenthos, Fischen<br />

und Schadstoffen vorgesehen (BMU 2002). Die Beprobung der Ostsee wird in Deutschland durch<br />

beauftragte Institute (wie z.B. das Institut für Ostseeforschung Warnemünde und das Bundesamt<br />

für Seeschifffahrt und Hydrographie) im Zuge von mehrmals jährlich stattfindenden Messfahrten<br />

durchgeführt. Für die monatliche Probennahme in den Inneren und Äußeren Küstengewässer sind<br />

die jeweiligen Landesämter zuständig (BSH 2002).<br />

3.2 Bewertung der Badewasserqualität<br />

Klassifizierung durch die EU<br />

Die fünf Parameter zur Bewertung der Badewasserqualität sind in Tabelle 3.2.1 aufgeführt. Sie<br />

stellen Gesundheitsrisiken dar und können Gastroenteritis (Magen-Darm-Katarrh), Reizungen der<br />

Atemwege, Haut- und Augenreizungen, Übelkeit, Schluckbeschwerden, Kopfschmerzen,<br />

Schwindelgefühl und Ohnmacht verursachen (EUROPÄISCHE UNION 2000b, EUROPÄISCHE UNION<br />

2000c). Die Bewertung der Badewasserqualität erfolgt also nach hygienischen Aspekten. Andere<br />

Parameter, wie Pestizide, Schwermetalle, Nitrate, Zyanide, pH, Sichttiefe, Teer-Rückstände etc.,<br />

bleiben bei der Bewertung der Badewassergüte unberücksichtigt, obwohl sie ebenso als<br />

gesundheitsgefährdend einzustufen sind.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!