The Oder Estuary - IOW
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Tab 7.5.1 Badewasserqualität ausgewählter europäischer Gewässer 2001 bewertet nach EU-<br />
Richtlinie 76/160 EWG (Badegewässerqualität) (EUROPÄISCHE UNION 2002)<br />
Gewässer 1 2 3 4 5 6<br />
Anzahl Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl %<br />
Mittelmeer 6708 3 0,04 185 2,76 33 0,49 302 4,50 6185 92,20<br />
Nordsee 430 1 0,23 14 3,26 0 0,00 49 11,40 366 85,12<br />
Schweden 257 0 0,00 8 3,11 6 2,33 52 20,23 191 74,32<br />
Ostsee M-V 156 0 0,00 0 0,00 0 0,00 9 5,77 147 94,23<br />
Stettin. Haff 4 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 25,00 3 75,00<br />
Legende:<br />
1 = Probenahmestellen, insgesamt<br />
2 = gesperrte Badestrände<br />
3 = Probenahmestellen, die nicht den verbindlichen Grenzwerten entsprechen<br />
4 = Probenahmestellen, die nicht ausreichend häufig beprobt wurden<br />
5 = Probenahmestellen, die den verbindlichen Grenzwerten entsprechen („gut“)<br />
6 = Probenahmestellen, die den empfohlenen Richtwerten entsprechen („sehr gut“)<br />
Eine Einteilung der Badewasserqualität, wie sie vom Sozialministerium Mecklenburg-<br />
Vorpommern vorgenommen und in den jährlichen Badewasserkarten veröffentlicht wird, kommt<br />
hiernach den Anforderungen der Touristen mehr entgegen. Dennoch kann auch sie nicht als<br />
optimal angesehen werden, weil sie sich zu stark an der EU-Richtlinie 76/160 EWG orientiert und<br />
nicht genügend Ergänzungen aufweist. Die deutliche Orientierung an der EU-Richtlinie äußert sich<br />
auch hier in vornehmlich guten Noten für die Gewässer. Aber es bleibt positiv zu bemerken, dass<br />
immerhin eine Einteilung der Gewässer in fünf Qualitätsklassen erfolgt, wodurch eine<br />
differenzierte Beurteilung möglich ist.<br />
Insgesamt lässt sich feststellen, dass für die Bewertung von Badegewässern eine stärkere<br />
Einbeziehung der Aspekte der ökologischen Wasserqualität sinnvoll wäre. Zudem wäre eine<br />
differenziertere Ausweisung von Gewässergüteklassen erforderlich, um ein aussagekräftiges<br />
Bewertungssystem für die Badewasserqualität zu entwickeln.<br />
7.6 Die Blaue Flagge und ihre Eignung als Umweltqualitätskennzeichen<br />
Zu Beginn soll diskutiert werden, warum die Blaue Flagge trotz ihres geringen Bekanntheitsgrades<br />
so stark an den Stränden der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns vertreten ist.<br />
Die Blaue Flagge gilt als exklusives Öko-Label für Strände. Trotzdem ist sie in beiden<br />
Urlaubsregionen weitgehend unbekannt. Nur 21,9 % der Usedomtouristen und 13,5 % der<br />
Hafftouristen kannten die Blaue Flagge oder anders ausgedrückt: 78,1 % bzw. 86,5 % kannten sie<br />
nicht. Unter Berücksichtigung der Kommentare und Anmerkungen der Touristen ist davon<br />
auszugehen, dass der Bekanntheitsgrad der Blauen Flagge in Wahrheit noch geringer ist, als das<br />
Ergebnis auf den ersten Blick vermuten lässt. Vielfach wurde die Blaue Flagge mit dem Blauen<br />
Engel oder mit den Fahnen der Wasserwacht verwechselt, welche die Gefahr des Badens aufgrund<br />
des Wellengangs anzeigen. Eine Antwort wurde mehrfach eher geraten.<br />
Im Vergleich wird deutlich, dass mehr Touristen auf Usedom die Blaue Flagge kennen als am<br />
Stettiner Haff. Dies lässt sich wahrscheinlich darauf zurückführen, dass den Stränden der Seebäder<br />
Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin die Blaue Flagge seit 1997 (INSEL USEDOM 2001, BLUE FLAG<br />
2002b) ohne Unterbrechung verliehen wird, während sie keiner der Haffstrände besitzt. Betrachtet<br />
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