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The Oder Estuary - IOW

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Schiffsverkehr im Kanal führt zu einer Materialaufwirbelung, die sich in der Vermischung und<br />

relativen Homogenisierung des abgelagerten Sedimentes äußert. Auch der Bootsverkehr in den<br />

anderen Teilen des <strong>Oder</strong>haffs, wird derartige Auswirkungen haben, jedoch in geringerer<br />

Ausprägung.<br />

Die in dem Simulationsmodell FEMFLOW2D errechneten Strömungsverläufe bei verschiedenen<br />

Windrichtungen zeigen, dass die Rinne auch bei häufig vorkommenden Windrichtungen, wie<br />

Südwestwind, von Querströmungen beeinflusst wird. Dem Modell zufolge erfolgt in den seltensten<br />

Fällen ein direkter Abtransport von <strong>Oder</strong>fracht durch den Piastowski-Kanal in die Ostsee. Der<br />

Großteil des <strong>Oder</strong>wassers durchfließt zunächst verschiedene Bereiche des Großen oder des Kleinen<br />

Haffs, bevor es nach einigen Wochen in die Ostsee gelangt. Während des Durchströmens des Haffs<br />

kommt es zum Teil zur Akkumulation der mitgeführten Fracht und zur Aufnahme resuspendierten<br />

Materials.<br />

In den an den Kanal angrenzenden Bereichen des Großen Haffs wurden im Rahmen verschiedener<br />

Forschungsvorhaben, wie beispielsweise für das GOAP-Projekt (Greifswalder Bodden und<br />

<strong>Oder</strong>ästuar Austauschprozesse 1996) und für die Untersuchungen von LEIPE et al. (1998) über die<br />

„Beiträge zur Rekonstruktion der holozänen geologischen Entwicklung und anthropogenen<br />

Beeinflussung des <strong>Oder</strong>-Ästuars“, Untersuchungen über die Zusammensetzung und Eigenschaften<br />

der Sedimente im Haff durchgeführt. In dem GOAP-Bericht von OSADCZUK et al. (1996) wurden<br />

vier verschiedenen Faziestypen für die Sedimente des <strong>Oder</strong>haffs bestimmt. Demnach gliedert sich<br />

das Haff in einen südwestlichen Teil des Großen Haffs, dessen Sedimente unter großem<br />

<strong>Oder</strong>einfluss stehen und durch hohe Konzentrationen an organischem Material, amorphem SiO2<br />

und Schwermetallen gekennzeichnet sind, einen nordöstlichen Teil des Großen Haffs mit<br />

Meerwassereinfluss, geringeren Konzentrationen an organischem Material, Schwermetallen und<br />

SiO2, und einen westlichen Teil, der das gesamte Kleine Haff mit seinen<br />

Sedimentationseigenschaften umfasst sowie als vierten Faziestyp den Bereich des Kanals, in dem<br />

die natürlichen Sedimentationsprozesse durch den Schiffsverkehr und die regelmäßigen<br />

Baggerarbeiten gestört sind.<br />

Die Aufteilung des Großen Haffs in einen südwestlichen, oderbeeinflussten und einen<br />

nordöstlichen, meerwasserbeeinflussten Bereich spiegelt sich auch zum Teil in den Eigenschaften<br />

der Kanalsedimente wider, trotz der Tatsache, dass die Sedimentationsprozesse in diesem Bereich<br />

unter besonderen, anthropogen gestörten Bedingungen stattfinden. Im nördlichen Bereich des<br />

Kanals liegen die Konzentrationen der meisten Schwermetalle ebenfalls unter denen im odernahen<br />

Bereich, was auf einen geringeren direkten Einfluss der <strong>Oder</strong>fracht in diesem Bereich hindeutet. Es<br />

ist demnach möglich, dass trotz der ständigen Resuspensions- und Umlagerungsprozesse auch in<br />

den Kanalsedimenten Bereiche mit stärkerem und Bereiche mit geringerem Einfluss von<br />

<strong>Oder</strong>fracht erkennbar sind.<br />

Insgesamt ist festzustellen, dass die Sedimentationsprozesse in der Schifffahrtsrinne vielen<br />

unterschiedlichen Einflüssen unterliegen und es sich bei dem dort abgelagerten Material um sehr<br />

gemischtes Material handelt.<br />

5.2.2 Physikalische Eigenschaften<br />

Das Kap. 4.1 zeigt die analysierten physikalischen Eigenschaften der Sedimentproben aus dem<br />

Schifffahrtskanal. Auffällig ist, dass die Proben 1 und 11 in der Regel deutlich von den übrigen<br />

Proben abweichende Eigenschaften aufweisen. Der prozentuale Wasseranteil liegt in den Proben 1<br />

und 11 deutlich unter dem der Proben 2 bis 10. Hiermit zusammenhängend verfügen diese Proben<br />

über eine größere Trockenraumdichte. Auch die Messungen der Glühverluste zeigen, dass die<br />

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