The Oder Estuary - IOW
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nicht nur auf die Produzenten und nachfolgend auf alle Ordnungen der Konsumenten aus<br />
(Veränderungen im Nahrungsnetz), sondern bedingt auch eine Artenverschiebung bei Fischen und<br />
bei der benthischen Fauna, sowie eine Veränderung abiotischer Faktoren wie Sichttiefe,<br />
Sauerstoffgehalt und Chemie des Wassers (RÖNNBERG 2001).<br />
Die Eutrophierung ist im 20. Jahrhundert aufgrund des erhöhten Nährstoffaustrags stark gestiegen.<br />
Es wird vermutet, dass der Nährstoffeintrag im Laufe des 20. Jahrhunderts sich vervielfacht hat; in<br />
Bezug auf Stickstoff vervierfacht und bezogen auf Phosphat sogar verachtfacht (LARSSON et al.<br />
1985).<br />
Ein offensichtliches Ergebnis der Eutrophierung ist die gesteigerte Häufigkeit von exzessivem<br />
Algenwachstum, was zu räumlicher Bedeckung und Verfärbung des Wassers, Abnahme der<br />
Sichttiefe sowie zu Schaumbildung, und Sauerstoffmangel führt. 1991, 1992 und 1993 waren<br />
40.000 bis mehr als 60.000 km 2 der Oberfläche der zentralen Ostsee mit Algenakkumulationen –<br />
bedingt durch Algenblüten – bedeckt (KAHRU et al. 1994), was bis zu 30 % der Fläche der<br />
zentralen Ostsee entspricht.<br />
In das Stettiner Haff werden über <strong>Oder</strong>, Peene und Uecker große Nährstoffmengen transportiert:<br />
1995 wurden schätzungsweise ca. 5.050 t Phosphor und 81.200 t Stickstoff über alle drei Flüsse ins<br />
Haff eingetragen. Der Anteil der <strong>Oder</strong> betrug dabei 4.922 t Phosphor und 76.973 t Stickstoff<br />
(HELCOM 1998).<br />
Eutrophierung wird zusätzlich durch lange Verweilzeiten des nährstoffreichen Wassers begünstigt.<br />
Aufgrund der isolierten Lage des Stettiner Haffs ergeben sich für das Wasser Austauschzeiten<br />
zwischen 35 und 75 Tagen. Diese Spanne ergibt sich aus den Wasserständen im Haff, in der Bucht<br />
und der <strong>Oder</strong> und der vorherrschenden Windrichtung und -stärke. Die Verweilzeit des Wassers in<br />
der Pommerschen Bucht beträgt dagegen nur 8 bis 10 Tage (MOHRHOLZ 1998).<br />
Der Trophiegrad im Haff wird des Weiteren auch durch die ungünstigen natürlichen<br />
hydromorphologischen Ausgangsbedingungen verstärkt. Neben dem stark eingeschränkten<br />
horizontalen Wasseraustausch mit der vorgelagerten Ostsee sind dies zum einen das riesige<br />
Einzugsgebiet und dazu das vergleichsweise kleine Wasservolumen des Stettiner Haffs<br />
(LANDESAMT FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND GEOLOGIE M-V 2001). Allerdings wird der<br />
extrem hohe Nährstoffgehalt des <strong>Oder</strong>wassers als entscheidender Faktor angesehen.<br />
Die durch die <strong>Oder</strong> eingetragenen Nährstoffe werden entweder in die offene Ostsee verfrachtet, im<br />
Sediment abgelagert (vornehmlich im Winter) und bilden somit ein gewässerinternes Depot oder<br />
durchlaufen eine intensive biologische Transformation (hauptsächlich im Sommer). Im Verlauf<br />
eines Jahres durchläuft das Phytoplankton ein typisches Schema, was durch drei Blüten<br />
gekennzeichnet ist: im Frühjahr, Sommer und im Herbst (SCHMIDT 1998). Die Frühjahrsblüte in<br />
der Ostsee setzt sich aus wechselnden Anteilen aus Diatomeen und Dinoflagellaten zusammen, die<br />
eine große Algenbiomasse erzeugen. Bei der großen Blüte im Sommer dominieren dann<br />
Cyanobakterien (Blaualgen), die potentiell toxisch sind. Das Maximum wird im August und<br />
September erreicht und ist im Haff wesentlich ausgeprägter als in der Bucht. Im Herbst verlagert<br />
sich zusammenhängend mit den sinkenden Temperaturen die Algenzusammensetzung zu Gunsten<br />
der Diatomeen. (WASMUND 2000, SCHMIDT 1998).<br />
Algenblüten von potentiell toxischen Algen können eine Gesundheitsgefahr darstellen. Der<br />
Kontakt mit der Haut und die orale Aufnahme können zu verschiedensten Beschwerden führen. Da<br />
die durchschnittlich verschluckte Wassermenge während eines Badeganges 10-15 ml beträgt, sind<br />
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Atemnot und Hautreizungen im Fall einer potentiell toxischen<br />
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