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The Oder Estuary - IOW

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211<br />

schwerlöslichen Eisenverbindungen (DEUTSCHER VERBAND FÜR<br />

WASSERWIRTSCHAFT UND KULTURBAU (Hrsg.) 1988, S. 11).<br />

Die Eisenkonzentrationen in den Sedimenten des Schifffahrtskanals zeigen im Vergleich zu den<br />

Phosphorgehalten keinen ähnlich ausgeprägten Gradienten. Eisen tritt in den Sedimenten mit recht<br />

gleichmäßigen Werten auf. Demnach wird aus diesem Vergleich kein Zusammenhang zwischen<br />

den Eisen- und Phosphorkonzentrationen in den Sedimenten deutlich.<br />

Auch in Bezug auf den Phosphoreintrag ist, wie beim Stickstoffeintrag auch, bei dem Vergleich der<br />

Zeiträume 1991-1994 und 1995-1998 ein Rückgang des Eintrages durch Fließgewässer und<br />

kommunale Direkteinleiter in die Küstengewässer Mecklenburg-Vorpommerns zu verzeichnen<br />

(LANDESAMT FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND GEOLOGIE MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

2001). Wie bereits im vorangegangenen Kapitel erwähnt, ist dieser Trend noch kritisch zu<br />

betrachten und nicht unbedingt als eindeutiger Hinweis für eine anthropogen bedingte<br />

Verringerung des Phosphoreintrages zu werten. Ursachen für diesen scheinbaren Rückgang können<br />

ebenso die Abflussbedingungen der jeweiligen Jahre sein. Im Fall des Phosphoreintrages kann<br />

jedoch davon ausgegangen werden, dass verschiedene Maßnahmen, wie zum Beispiel der Aus- und<br />

Neubau von Kläranlagen mit einer 3. Reinigungsstufe, zu einer tatsächlichen Reduzierung der<br />

Einträge aus diesen Direkteinleitern geführt haben.<br />

Insgesamt deuten die gemessenen Konzentrationen und der Verlauf in der Schifffahrtsrinne auf<br />

keinen besonders ausgeprägten direkten Einfluss der Rinne auf den Phosphorhaushalt des<br />

<strong>Oder</strong>haffs hin. Die jährlich mit dem Baggergut entnommenen Phosphormengen spielten jedoch<br />

eine wichtige Rolle, da der Kanal hierdurch eine Art Reinigungsfunktion übernimmt. Etwa 955 t<br />

Phosphor wurden in den Jahren 1986 bis 2000 jährlich mit dem Baggergut aus dem Haff<br />

entnommen. Es steht dem biogeochemischen Kreislauf im Haff somit nicht mehr zur Verfügung.<br />

Dies hat ebenfalls Auswirkungen auf die Ostsee, denn durch diese Materialentnahme wird die<br />

Menge an Phosphor, die von der <strong>Oder</strong> und aus dem <strong>Oder</strong>haff in die Ostsee gelangen kann,<br />

verringert.<br />

5.2.5 Kohlenstoff<br />

Die Konzentrationen an organischem Kohlenstoff in den Sedimentproben des Schifffahrtskanals<br />

weisen, wie in Kap. 4.2.1 zu sehen, einen von der <strong>Oder</strong>mündung bis in den Bereich des offenen<br />

Haffs zunehmenden Trend im Rinnenverlauf auf. Der maximale Wert ist in Probe 5 mit<br />

127,72 mg/g zu verzeichnen und das Minimum wurde mit 3,38 mg/g in Probe 1 gemessen. Es kann<br />

festgestellt werden, dass der Verlauf ganz ähnlich dem des Stickstoffs ist. Eine Erklärung hierfür<br />

liegt in der Form, in der Kohlenstoff und Stickstoff in den Haffsedimenten zu finden sind, nämlich<br />

oft in organisch gebundener Form, z.B. in Exkrementen und Detritus.<br />

Kohlenstoff ist in Gewässern in der Regel in großen Mengen vorhanden und wird als limitierender<br />

Faktor für die Primärproduktion weitgehend ausgeschlossen. Von zentraler Bedeutung sind hier<br />

anorganische Kohlenstoffverbindungen, die eine Hauptquelle für Photosynthese und die Bildung<br />

organischen Materials darstellen. Wichtige Faktoren im Kohlenstoffkreislauf stellen die CO2-<br />

Produktion bei Atmungsaktivität der meisten Organismen sowie der CO2- und HCO3 - -Zufluss über<br />

Atmosphäre und Fließgewässer dar (WETZEL 2001).<br />

Im Kanal lagert sich, wie in Kap. 4.1 zu sehen, hauptsächlich schlickiges Material ab. Dieses<br />

enthält große Mengen organischen Materials und somit große Mengen an Kohlenstoff. Den<br />

Bilanzierungen in Kap. 4.4 zu Folge wurden von 1986 bis 2000 jährlich etwa 21.932 t organischen<br />

Kohlenstoffs mit dem Baggergut entnommen.

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