The Oder Estuary - IOW
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hauptsächliche Aspekt zur Vergabe der Blauen Flagge, sondern nur einer von insgesamt vier<br />
Aspekten.<br />
In Bezug auf die Wasserqualität orientiert sich die Blaue Flagge stark an der EU-Richtlinie 76/160<br />
EWG. Seit 1992 gelten für die Blaue Flagge alle von der Europäischen Union empfohlenen<br />
Richtwerte als strikte Grenzwerte. Damit diese Grenz- und Richtwerte EU-weit Akzeptanz finden<br />
konnten, musste man sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen. Wie schon in Kapitel<br />
7.5 diskutiert wurde, hat dies zur Folge, dass fast alle Badegewässer eine sehr gute oder gute<br />
Badewasserqualität vorweisen können (siehe Tabelle 7.5.1). Obwohl für die Vergabe der Blauen<br />
Flagge die strengeren EU-Richtwerte gelten, sind die Wasserqualitätsanforderungen nicht das<br />
entscheidende Hindernis, da die große Mehrzahl aller Strände – bewertet nach EU-Richtlinie –<br />
ohnehin über eine „sehr gute“ Wasserqualität verfügen. Werden die Kriterien der Blauen Flagge<br />
nicht erfüllt, liegt dies meistens daran, dass Infrastrukturanforderungen nicht erfüllt wurden.<br />
Fazit: Die Eignung der Blauen Flagge als Öko-Label, zum Anzeigen der Umweltqualität, ist<br />
äußerst fragwürdig. Sie liegt sicherlich im Interesse der Touristen, besonders bezüglich der<br />
Strandsauberkeit sowie der Sicherheits- und Serviceaspekte. Die Ergebnisse der eigenen Befragung<br />
zeigen, dass solche Aspekte auch von den Touristen gewünscht werden. Aber die Bezeichnung der<br />
Blauen Flagge als „Umweltqualitätsgütesiegel“ ist im herkömmlichen Sinn nicht unbedingt<br />
zutreffend und irreführend. Sie zeigt in erster Linie die Infrastruktur und Ausstattung am Strand an,<br />
aber weniger die Umwelt- bzw. Wasserqualität.<br />
7.7 Gästestruktur am Stettiner Haff und auf Usedom<br />
Die soziodemographischen Daten der Touristen sollen in erster Linie die Touristenklientel am<br />
Stettiner Haff und auf Usedom ausweisen. Anhand verschiedener erhobener Daten und Parameter<br />
sollen mögliche Unterschiede der Gästestruktur in den Kaiserbädern auf Usedom und am Stettiner<br />
Haff diskutiert werden. Des Weiteren ermöglichen sie die Überprüfung der Repräsentativität der<br />
eigenen Befragung. Von besonderer Bedeutung sind die Befragungsergebnisse aus den Orten<br />
Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin, da hier ein direkter Vergleich möglich ist. Zudem wird versucht,<br />
ein Touristenklientel zu definieren, welches für Umweltqualitätsprobleme auffallend sensibilisiert<br />
ist.<br />
Überprüfung der Repräsentativität der Befragungsergebnisse in den Kaiserbädern<br />
Die Überprüfung der Repräsentativität der selbst durchgeführten Befragung in den Kaiserbädern<br />
erfolgte über einen Vergleich mit den Befragungsergebnissen, die der Tourismusverband<br />
Mecklenburg-Vorpommern 1999 in den Kaiserbädern ermittelt hat. Einige Fragen sind so ähnlich,<br />
dass ihre Antworten direkt verglichen werden können.<br />
Es liegen zum Teil auffällige Abweichungen in Punktum Art des Urlaubs, Urlaubsbegleitung und<br />
Durchschnittsalter vor. Die Ergebnisse der Wasserqualitäts-Befragung von 2001 ergeben ein<br />
deutlich jüngeres Durchschnittsalter sowie einen deutlich größeren Teil an Jahresurlaubern, die mit<br />
ihrer Familie (Kinder eingeschlossen) ihren Urlaub verbringen. Hingegen stimmen die Punkte<br />
„vornehmliche Urlaubsaktivitäten“, „touristischer Reiz der Urlaubsregion“ sowie<br />
„Herkunftsbundesland der Touristen“ recht gut überein. Auch wenn bei der Betrachtung der<br />
soziodemographischen Daten der Touristen zum Teil merkbare Unterschiede auftreten, ist vor<br />
allem bei den Interessen und Aktivitäten der Touristen eine recht große Übereinstimmung zu<br />
beobachten. Insgesamt betrachtet kann in den entscheidenden Punkten von einer vertretbaren<br />
Repräsentativität der eigenen Befragung ausgegangen werden. Die Tatsache, dass Aktivitäten,<br />
Interessen und Vorlieben der Touristen relativ gleich sind, wird in diesem Fall als ausschlaggebend<br />
angesehen.