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The Oder Estuary - IOW

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Strandabschnitte voneinander trennen. Die typischen Stillwassarten wie Caenis horaria<br />

(Ephemeroptera) oder Bithynia leachii (Mollusca) fehlten an diesen Stellen völlig, was<br />

wahrscheinlich auf die starke Wasserbewegung zurückzuführen ist, die an den mehrere hundert<br />

Meter langen offenen Stränden schon bei geringen Windstärken zu beobachten war.<br />

Eher unauffällig gestaltet sich auch das Artinventar der kleineren Strandstellen Altwarp und<br />

Welzin, sie sind eher als artenarm zu betrachten, wurden allerdings auch nur einmalig beprobt.<br />

Einzig der Fund von Sigara sp. (Heteroptera), die wie die meisten Wanzen an<br />

Stillwasserbedingungen angepasst ist weist auf einen vorhandenen Pflanzengürtel hin.<br />

Als artenreich erweisen sich demgegenüber die Stellen Dargen, Karnin und Mönkebude. Sowohl<br />

Dargen als auch Karnin weisen die ausgesprochene Stillwasserart Bithynia leachii (Mollusca) auf.<br />

Im Gegensatz zu Bithynia tentaculata (Mollusca) ist sie auf pflanzenreiche, langsam oder gar nicht<br />

strömende Gewässer angewiesen und kommt daher wohl an den Strandstellen nicht vor. (FALKNER<br />

1990a in BLfW (ed.) 1996, GLÖER & MEIER-BROOK 1998). Die Art ist in der ‘Roten Liste’ für den<br />

deutschen Ostseeraum als gefährdet eingestuft (BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (ed.) 1996).<br />

Daneben kommen in Dargen noch zwei weitere Molluskenarten vor: Lymnaea stagnalis und<br />

Valvata christata. Beide werden als Besiedler pflanzenreicher stehender oder langsam fließender<br />

Gewässer beschrieben (FALKNER 1990a in BLFW (ed.) 1996, GLÖER et. al. 1998), sind also im<br />

Haff auf einen weitgehend intakten Schilfgürtel angewiesen. Auch das Vorkommen von<br />

Mystacides nigra (Trichoptera), die von TOBIAS & TOBIAS (1981) (in BLfW (ed.) 1996) als<br />

Bewohnerin eines reichen Wasserpflanzenbestandes ausgewiesen wird, weist auf den<br />

Strukturreichtum der Stellen in Dargen und Karnin hin.<br />

Die strukturell am wenigsten beeinträchtigte Stelle in Mörkerhorst ist ebenfalls eine der diverseren<br />

Stellen am Haff. Neben einigen der oben erwähnten Mollusken wurden hier die Trichopteren<br />

Molanna angustata und Oecetis ochracea gefunden, die auf Stellen mit geringer Wasserbewegung<br />

angewiesen sind. Molanna angustata bevorzugt dabei laut BURMEISTER & BURMEISTER (1984) (in<br />

BLFW (ed.) 1996) Sandflächen unterhalb des Schilfgürtels. Beide Arten sind als ausgeprägte<br />

Stillwasserarten zu bezeichnen und daher an den größeren Stränden nicht zu finden.<br />

6.2 Vergleich der Artenzusammensetzung im Hinblick auf morphologische und<br />

strukturelle Unterschiede der Probestellen<br />

Der Vergleich der Probestellen mit Hilfe der Clusteranalyse ergab Unterschiede in der Besiedlung,<br />

die sich durch die anschließende Hinzuziehung der ökologischen Parameter Taxazahl, bevorzugtes<br />

Substrat und bevorzugte Strömungsgeschwindigkeit (als Maß der Toleranz für die<br />

Wasserbewegung) auf morphologische und strukturelle Unterschiede an den Stellen zurückführen<br />

lassen. Dies gilt sowohl für die Stellen entlang des gefahrenen Transekts als auch für die<br />

Besiedlung der Ufer, hier vor allem für die Besiedlung der Uferstrukturen.<br />

6.2.1 Besiedlung des Ufers<br />

Beim Vergleich der Besiedlung des Ufers ergeben sich zwei deutlich voneinander abgesetzte<br />

Gruppen. Hierbei sind in der ersten Gruppe überwiegend Proben von strukturreichen Stellen wie<br />

Dargen, Mönkebude, Mörkerhorst und Karnin enthalten. Diese Stellen sind überwiegend von<br />

einem Schilfgürtel umwachsen (Dargen, Mörkerhorst) und durch Befestigungen vorm<br />

Wellenschlag geschützt (Karnin, Mönkebude). Insbesondere Dargen und Mörkerhorst wiesen eine<br />

dichte Auflage aus abgestorbenen Schilfhalmen und Detritus auf. Lediglich die Augustprobe der<br />

Stelle am Strand von Neuendorf fällt hier aus dem Rahmen. Diese Beprobung fand allerdings am<br />

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