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The Oder Estuary - IOW

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Insgesamt kann gesagt werden, dass der Kanal durch die regelmäßigen Ausbaggerungen auch in<br />

Bezug auf Kohlenstoff eine Reinigungsfunktion für die Ostsee übernimmt, da hierdurch die Menge<br />

an Kohlenstoff, die aus der <strong>Oder</strong> und dem Haff in die Ostsee gelangen kann, reduziert wird.<br />

Kohlenstoff ist jedoch sowohl im Haff als auch in der Ostsee in derart großen Mengen vorhanden,<br />

dass dieser Entzug durch die Baggerungen keinen direkten Einfluss auf das Ökosystem <strong>Oder</strong>haff,<br />

bzw. Ostsee, ausübt.<br />

5.2.6 Mineralogie<br />

Quarz tritt in den Proben 1 und 11 aus dem Schifffahrtskanal in vergleichsweise hohen<br />

Konzentrationen auf. Die Quarzgehalte in den übrigen Proben sind deutlich geringer. Von Probe 10<br />

bis 2 (von der <strong>Oder</strong>mündung bis in das offene Haff) ist ein abnehmender Trend in den<br />

Quarzkonzentrationen festzustellen. Eine Ursache hierfür liegt in den geochemischen<br />

Eigenschaften von Quarz. Quarz ist ein chemisch sehr widerstandsfähiges Mineral und verwittert<br />

relativ langsam. Daher tritt Quarz in vergleichsweise großen Korngrößen auf, die nach dem<br />

Hjulström-Diagramm recht schnell sedimentiert werden und nicht so leicht wieder in Resuspension<br />

gehen. Aus diesem Grund kommt es im Bereich der <strong>Oder</strong>mündung zur schnellen Ablagerung von<br />

mitgeführtem Quarzsand, was mit zunehmender Entfernung zur <strong>Oder</strong>mündung weniger wird. Die<br />

hohen Quarzkonzentrationen in den Proben 1 und 11 lassen sich durch die dort vorherrschenden<br />

Strömungsverhältnisse erklären. Wie auch in Abb. 4.5 – 1 zu sehen, sind die Strömungsgeschwindigkeiten<br />

in diesem Bereich höher, als im Bereich des offenen Haffs. Dies hat zur Folge,<br />

dass sich hier weniger kleinkörnigeres Material ablagert, was zu einer Dominanz des Sandes<br />

(Quarzes) in diesem Bereich führt. Die Feldspatkonzentrationen in den Kanalsedimenten verhalten<br />

sich ähnlich im Verlauf, wie die des Quarzes. Feldspat kommt ebenfalls in den Proben 1 und 11 in<br />

den höchsten Konzentrationen vor. Der abnehmende Trend der Konzentrationen von der<br />

<strong>Oder</strong>mündung bis in da offene Haff (Proben 10 bis 2) ist jedoch deutlich weniger ausgeprägt als bei<br />

Quarz. Eine Ursache für diese ähnlichen Gehalte von Quarz und Feldspat in den Sedimenten des<br />

Kanals liegt in der Materialherkunft. Quarz, Feldspat und auch Dolomit werden vielfach mit dem<br />

einströmenden Ostseewasser in das Haff transportiert. Daher sind vor allem die Konzentrationen in<br />

Ostseenähe höher. Dieses Material stammt vorrangig aus den Ostseeküstenbereichen, hauptsächlich<br />

aus dem Geschiebemergel der Ostseeküsten-Kliffs. Mit den <strong>Oder</strong>frachten wird ebenfalls Quarz und<br />

Feldspat aus dem glazialen Untergrund mit transportiert. Dieses Material lagert sich vorrangig im<br />

Bereich der <strong>Oder</strong>mündung ab.<br />

Calcit kommt in den Proben 1 und 11 nur in vergleichsweise geringen Konzentrationen vor. Davon<br />

abgesehen ist jedoch ein ausgeprägter, zunehmender Trend von Probe 10 an der <strong>Oder</strong>mündung bis<br />

Probe 2 im Haff zu erkennen (Abb. 4.3 – 2). Ursache hierfür könnte die autochthone Calcitfällung<br />

(Schwoerbel 1999) im Haff sein. Bei der Aktivität von Phytoplankton werden feine Kalkkristalle<br />

(Calcit) gebildet, die zum Teil sedimentieren (siehe Kap. 5.2.2). Durch die Primärproduktion<br />

kommt es zur Verschiebung des Carbonatgleichgewichtes im Wasser mit einer pH-Verschiebung<br />

ins basische, was zum Ausfallen der Cacitkristalle führt. Diese Phytoplanktontätigkeit scheint im<br />

stark eutrophen <strong>Oder</strong>haff eine bedeutende Rolle zu spielen und spiegelt sich in den von der <strong>Oder</strong><br />

bis ins Haff zunehmenden Calcitgehalten wider. Der von der <strong>Oder</strong> ins Haff zunehmende Trend ist<br />

ebenfalls in den reinen Calcium-Konzentrationen ebenfalls deutlich zu erkennen. Auch hier sind in<br />

den Proben 1 und 11 geringe Konzentrationen anzutreffen und der Gradient von Probe 10 bis 2 ist<br />

deutlich sichtbar (Abb. 4.3.2 – 6). Es ist zu vermuten, dass das gemessene Calcium hauptsächlich<br />

in calcitischer Form vorliegt.<br />

Pyrit tritt in den Proben 1 und 11 ebenfalls in vergleichsweise geringen Konzentrationen auf und<br />

zeigt den von der <strong>Oder</strong>mündung (Probe 10) bis ins Haff (Probe 2) zunehmenden Trend (Abb. 4.3 -<br />

3). Dieses Eisensulfid ist das weitaus häufigste Sulfidmineral und kommt überall dort vor, wo sich

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