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WerteLand Baden-Württemberg - PR Presseverlag Süd GmbH

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18 <strong>WerteLand</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> <strong>WerteLand</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 19<br />

Im 30jährigen Krieg war <strong>Württemberg</strong> in den Jahren<br />

1634 - 1638 wieder in österreichischer Hand, wurde<br />

während der Kriege Ludwigs XIV. 1688 - 1692 schwer<br />

heimgesucht, musste 1770 im Erbvergleich die Rech-<br />

te der Landstände anerkennen. Friedrich II. verlor<br />

zwar Mömpelgard an Frankreich aber konnte durch<br />

die Erwerbungen von 1803, 1805, 1806 und 1810 mit<br />

den österreichischen Besitzungen in Oberschwaben,<br />

Reichsstädten wie Ulm, Reutlingen, Heilbronn, das<br />

fränkische Hohenlohe und viele andere kleine weltliche<br />

und geistliche Herrschaften, sein Gebiet beeindruckend<br />

vergrößern. 1803 wurde Herzog Friedrich<br />

II. Kurfürst und durch seinen Anschluss an Frankreich<br />

als Friedrich I. zum König. 1806 - 1813 war<br />

er Mitglied des Rheinbundes, einer auf Wirken von<br />

Napoléon zustande gekommenen Initiative, die einen<br />

Staatenbund vorsah von deutschen Fürsten, die mit<br />

der Gründung des Staatenbundes aus dem Verband<br />

des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation<br />

austraten. Frankreich selbst sah sich als Alliierter, Napoléon<br />

sah sich als Protektor. Die Tochter des Kurfürsten<br />

- Katharina - übrigens heiratete 1807 Jérôme<br />

Bonaparte, den jüngsten Bruder des Kaisers - später<br />

König des Königreiches Westphalen.<br />

Unter Sohn Wilhelm I. (Regierungszeit 1816 - 1864)<br />

kam 1819 eine neue Verfassung im Sinne des Liberalismus<br />

zustande. 1833 trat Wilhelm I. dem Deutschen<br />

Zollverein bei. 1871 trat <strong>Württemberg</strong> in das<br />

Deutsche Reich ein. Unter Wilhelm II. (Regierungszeit<br />

1891 - 1918) kam es 1906 zur Verfassungsreform.<br />

1918 wurde <strong>Württemberg</strong> Freistaat und 1919 erhielt<br />

es eine neue Verfassung: eine parlamentarische Republik<br />

mit einem Einkammersystem. 1945 wurde <strong>Württemberg</strong><br />

in die Länder <strong>Württemberg</strong>-Hohenzollern<br />

und <strong>Württemberg</strong>-<strong>Baden</strong> geteilt. Nach der Volksabstimmung<br />

von 1951 gingen beide Länder 1952 in dem<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> auf.<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Das Land <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> wurde 1952 nach der<br />

Volksabstimmung vom 6.12.1951 aus den Ländern<br />

<strong>Württemberg</strong>-<strong>Baden</strong>, <strong>Württemberg</strong>-Hohenzollern,<br />

und <strong>Baden</strong> unter der Regierung von Reinhold Maier<br />

gebildet. Eine zweite Volksabstimmung am 7.6.1970<br />

bestätigte die Neubildung des Staates.<br />

Triberger Wasserfall<br />

Wandern im Remstal<br />

Überlingen am Bodensee<br />

Kunstmuseum Stuttgart<br />

Der Schwaruwald Der Bodensee<br />

Zum guten Schluss<br />

Natürlich sind die landsmannschaftlichen Unterschiede<br />

immer wieder Gesprächsstoff: der eher genussorientierte<br />

<strong>Baden</strong>er - der bruddlige Tüftler aus<br />

dem <strong>Württemberg</strong>ischen. „Schwöbe schaffen - Badner<br />

denke“ - die lokalen Rivalitäten sind nicht nur und<br />

nicht immer Vergangenheit. Dazu passt der herrlich<br />

arrogante Spruch:<br />

„Der Schelling und der Hegel, der Schiller und der Hauff,<br />

das ist bei uns die Regel, das fällt nicht weiter auf.“<br />

Die genannten „Dichter und Denker“ übrigens waren<br />

„Schwöbe“ aus Leonberg und Stuttgart.<br />

Vor einhundertfünfzig Jahren dichtete Samuel Friedrich<br />

Sauter, Schulmeister in Flehingen (<strong>Baden</strong>):<br />

Ein Wetter steht grad über der Erd‘,<br />

wenn‘s nur ins <strong>Württemberg</strong>ische fährt,<br />

denn tut es sich bei uns entladen,<br />

dann haben wir den Hagelschaden.<br />

Wirtschaftlich ist das Land <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ein<br />

Zukunftsstaat - ein „Morgenland der Ideen“, das<br />

offensichtlich aus den Zutaten aller drei Ursprungsländer<br />

eine Erfolgsstory schrieb. In den ganz kleinen<br />

Spitzen zwischen den Vertretern der Regionen<br />

spürt man nach wie vor den Wunsch nach Differenzierungen<br />

- Tischreden, Folklore-Witze und<br />

Vereinsfeste leben davon. Aber ganz sicher sind die<br />

durchaus auch heute noch gelebten Unterschiede in<br />

den Biografien von Land und Leuten die Hefe, die<br />

Wachstum, Tüftelei, Wettbewerb und Marktpräsenz<br />

benötigen.<br />

Wir wollen mit diesem Buch unser Kompliment an<br />

ein Land abstatten, das die kulturelle Vielfalt und die<br />

Verschiedenartigkeit der Herkunft, den historischen<br />

Melting-Pott also, vorweg nahm und in Erfolge<br />

wandelte - lange Zeit, bevor „multi-kulti“ zum politischen<br />

Begriff wurde.<br />

Peter Bissinger und Reimut Vogel

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