WerteLand Baden-Württemberg - PR Presseverlag Süd GmbH
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116 <strong>WerteLand</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Seit Menschengedenken will der<br />
Mensch den Raum über sich<br />
erobern. Daidalos erfand, wie<br />
Ovid (43 v.Chr. - 17 n. Chr.) es<br />
beschreibt, die Flügel, die ihn und seinen<br />
Sohn Ikaros aus der Willkür des Minos<br />
erlösen sollte. Die Hitze der Sonne,<br />
die Feuchte des Meeres waren die Gefahren,<br />
vor denen Daidalos seinen Sohn<br />
warnte - die Hitze der zu nahen Sonne<br />
ließ den übermütigen Ikaros abstürzen.<br />
Leonardo da Vinci (1452 - 1519) konstruierte<br />
muskelbetriebene Schwingenflügler,<br />
einen Fallschirm und einen<br />
Vorläufer des Hubschraubers.<br />
Die badische und württembergische Eroberung<br />
der Lüfte<br />
Keineswegs sollen die Luftfahrt-Pioniere<br />
wie Otto Lilienthal (1848 - 1896), Gustav<br />
Weißkopf (1874 - 1927) , die Brüder<br />
Wilbur Wright (1867 - 1912) und Orville<br />
Wright (1871 - 1948) und die vielen anderen<br />
berühmten Namen vergessen sein,<br />
die weltweit die Entwicklung des Fliegens<br />
durch Innovation und persönlichen<br />
Mut nach vorne brachten. Doch ist ein<br />
Blick auf die Entwicklung der badischen<br />
und württembergischen Geschichte der<br />
Luftfahrt interessant - erinnert sie doch<br />
an den Traum vom Fliegen und beweist<br />
ein paar kurze Jahrzehnte später die Bedeutung<br />
der Luftfahrt im Land - bereits<br />
vor mehr als einhundert Jahren.<br />
Albrecht Ludwig Berblinger aus Ulm<br />
(1770 - 1829), Schneider vom Ulm, baute<br />
einen flugfähiger Gleiter, mit dem er<br />
bei zwei Vorführungen vor dem König<br />
scheiterte. Max Eyth hat das Drama<br />
von 1811 im Titel seines Buches eingefangen:<br />
„Der Schneider von Ulm. Geschichte<br />
eines zweihundert Jahre zu früh<br />
Geborenen“.<br />
Am 12. August 1888 erhob sich das erste<br />
motorgetriebene Luftschiff der Welt<br />
vom Hof der Daimler‘schen Fabrik zu<br />
einem Vier-Kilometer-Flug - ausgerüstet<br />
mit einem Daimler-Motor. Konstruiert<br />
von Dr. Karl Wölfert, einem Buchhändler<br />
aus Leipzig.<br />
Die Eroberung der Lüfte:<br />
Der Traum vom Fliegen<br />
Mit zwei Vier-Zylinder-Motoren von je 16 PS<br />
startete am 2. Juli 1900 das LZ1 des in Konstanz<br />
geborenen Ferdinand Graf von Zeppelin<br />
aus Konstanz (1838 - 1917) zum Flug über den<br />
Bodensee.<br />
Hellmut Hirth aus Heilbronn (1886 - 1938)<br />
machte auf den Cannstatter Wasen - damals<br />
der erste südwestdeutsche Flugplatz - 1909 und<br />
1910 seine ersten Luftsprünge mit einem Daimler<br />
50-PS-Luftschiffmotor.<br />
Und aus der von Claudius Dornier aus Friedrichshafen<br />
(1914 - 1986) gegründeten Flugzeugwerft<br />
in Friedrichshafen kam mit dem Flugboot<br />
D-Wal 1929 das erste Großraum-Flugzeug der<br />
Welt: 2200 Kilometer Reichweite hatte es und<br />
169 Personen konnte es transportieren.<br />
Leichtbauweisen und Luftwiderstand sind die<br />
ökologisch-ökonomischen Herausforderungen<br />
der Stunde. Hier muss an Hanns Klemm aus<br />
Stuttgart (1885 - 1961), den schwäbischen Ingenieur<br />
und Unternehmer erinnert werden - seine<br />
Leichtflugzeuge machten ihn zu einem der bedeutendsten<br />
Pioniere im Flugzeugbau - und sein<br />
in Böblingen ansässiges Unternehmen zu einer<br />
Ideenschmiede für Fortschritt und Zukunft im<br />
Flugzeugbau.<br />
Ernst Heinkel aus Grunbach (1888 - 1958) startete<br />
auf den Cannstatter Wasen 1910 seinen<br />
Doppeldecker. Der Flugzeugkonstrukteur konstruierte<br />
das erste Katapult-Flugzeug der Welt.<br />
1939 dann das erste von einer Flüssigkeitsrakete<br />
angetriebene Flugzeug, das gleichzeitig auch das<br />
erste Flugzeug mit einem Turbo-Triebwerk war.<br />
<strong>WerteLand</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 117<br />
Hans Holzwarth aus Dornhan (1877 - 1953)<br />
konstruierte mit der „Gasturbine mit Entzündungskammer“<br />
als Vorläufer seiner Holzwarth-<br />
Turbine die technische Basis für die Triebwerke<br />
moderner Passagierflugzeuge.<br />
Die „Erstbesteigung“ des Raums<br />
Men walk on moon<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts begann der Aufbruch<br />
ins Weltall. Pioniere, Entdecker, Enthusiasten,<br />
Erfinder waren die Initiatoren einer beispiellosen<br />
Dynamik: Konstantin E. Ziolkowski (1857-1935)<br />
notiert die Raketengrundgleichung.<br />
v(t)=v(g).1n(m(0) : m(t) )<br />
Raketengrundgleichung<br />
Grundlegende Gesetzmäßigkeiten des Raketenantriebs<br />
durch kontinuierlichen Ausstoß<br />
von Treibmasse. Berechnung der Endgeschwindigkeit<br />
der Rakete unter Berücksichtigung<br />
von Ausströmgeschwindigkeit, Startmasse<br />
und Masse nach dem Verbrauch des<br />
Treibstoffs als Logharitmus von Vollmasse<br />
zu Leermasse. Aufgestellt von Ziolkowski,<br />
Oberth und Goddard.<br />
Robert Goddard (1882 - 1945) entwickelt Feststoff-<br />
und später Flüssigkeitsraketen, Hermann<br />
Oberth (1894-1989) eröffnet mit seinen Büchern<br />
„Die Rakete zu den Planetenräumen“ und „Die<br />
Wege zur Raumschiffahrt“ neue Dimensionen.<br />
Eugen Sänger (1905 - 1964) arbeitet am Raumboot,<br />
das Fracht und Personen zwischen Erde und Orbit<br />
transportieren soll ... Teile seiner Arbeit werden<br />
sich später im Space Shuttle wieder finden.<br />
Und schließlich Wernher von Braun (1912 - 1977),<br />
der maßgeblich beteiligt war an Mercury-, Gemini-<br />
und Apollo-Projekten und den man zu Recht den<br />
geistigen Vater der Mondrakete nennt.